Satans Evangelium – Teil 19

Die „Gottheit“ oder die Autorität im Inneren

Der Gnostiker glaubt, dass die wirkliche geistliche Geburt aus dem Bewusstsein käme und dass der göttliche Geist in JEDEM Menschen wohnen würde. Durch die Erfahrung, bei der angeblich die Präsenz des „Geistes“ wahrgenommen wird, soll die „Gott-Erkenntnis“ gelernt und spirituelle Reife erlangt werden. Er bezieht sich dabei NICHT auf die Bibel, obwohl er die Heilige Schrift manchmal falsch anwendet, um seine Vorstellungen zu unterstreichen. Er bezieht sich auf die innere Erfahrung, die auf der Vorstellung basiert, dass „Gott“ in JEDEM Menschen wohnen würde, und diese Erkenntnis wäre der Beginn des spirituellen Lebens, das zur Reife hin zur Gottheit führen würde. Auf der Autorität dieses Konzepts baut er sein geistliches Leben auf. Und von diesem Blickwinkel aus betont er die „Heiligkeit“, „die Vertrautheit mit Gott“ usw.

Diese Form des Gnostizismus wird oft in christlichen Lehren und Predigten entdeckt. Mit der modernen Betonung auf den Heiligen Geist geraten Christen zuweilen unbeabsichtigt in ein Denkmuster, so dass sie glauben, dass die Bibel nicht ausreichen würde, um eine vollkommene effektive Autorität zu sein. Von daher haben sie das Gefühl, dass die Bibel durch die innere Autorität, wie z. B. das Fühlen, die Erfahrung, das Bewusstsein, die Intuition, die innere Stimme usw ergänzt und ersetzt werden sollte. Mit dieser Autoritätsform kommt immer mehr das Problem auf, dass sie höher eingestuft wird als die Bibel, und dies geschieht angeblich „im Namen des Heiligen Geistes“. Christen werden dazu ermutigt, ihrer selbstbewussten inneren Autorität mehr Beachtung zu schenken als der Stimme Gottes, die in Seinem geschriebenen Wort, der Bibel, zum Ausdruck kommt.

Wenn eine „innere Stimme“ als bewusst wahrgenommene Intuition oder als persönlicher Eindruck die Autorität der Bibel ersetzt und den Vorrang vor der Heiligen Schrift hat, dann ist das kultisch. Kulte haben schon immer nach der göttlichen Autorität im Menschen gefragt, während geistig wiedergeborene Christen die göttliche Autorität der Bibel anerkennen. Die Kulte stellen, wie viele moderne Christen, die „innere Stimme“ über alles Andere. Sie lehren, dass die wahre leitende Stimme oder das Licht aus dem Inneren käme. Die Betonung und das Wesentliche ihrer Religion steht und fällt mit der inneren Stimme oder der Erfahrung, von der sie behaupten, dass sie das Licht Gottes sei.

Beachtenswert ist folgende Aussage von dem Rosenkreuzer R. Swinburne Clymer:

„Das Licht ist in einem niedrigeren oder höheren Grad in allen Menschen vorhanden. Dabei handelt es sich um das, was die Philosophen und Eingeweihten aller Zeiten den ‚göttlichen Funken‘ genannt haben, die Stimme des Bewusstseins, die entsprechend dem Grad des Wachstums und der Entwicklung zu allen Menschen spricht. Derjenige, der ein wenig von diesem Licht besitzt und es weise gebraucht, wird ein größeres Licht wahrnehmen (entwickeln), und dieser Prozess wird weitergehen, bis der Mensch alles Licht hat, das für seine Unsterblichkeit notwendig ist. Die Stimme des Bewusstseins spricht in allen Menschen mehr oder weniger deutlich, es sei denn, es wird vollständig durch dauernde böse Aktionen zerstört. Es ist wichtig, dass der Mensch auf diese Stimme hört und beherzigt, was sie sagt, denn sie ist sein Licht. Wenn er das tut, dann wird das Licht, das ihm den Weg aufzeigt – die Stimme – stark und letztendlich immer bei ihm sein. Das ist das Licht im Menschen und die Stimme, der er gehorchen muss. Das Licht, welches das LEBEN ist, führt zu dem CHRISTOS. Wer diesem Licht folgt, folgt mit Sicherheit dem CHRISTUS, dem MANISIS, und mit jeder guten Tat, jeder netten Aktion, jedem liebevollem Gedanken und jedem leidenschaftlichem Dienst wird das CHRISTUSKIND im Körper kräftiger, bis zuletzt das Mannesalter erreicht ist, und der Mensch zum verherrlichten Sohn Gottes geworden ist.“ („The Sons of God“ (Die Söhne Gottes))

Jede anerkannte Autorität, außerhalb von der Heiligen Schrift, wird zum Glaubensabfall führen. Wenn die Stimme der Bibel für eine persönliche innere Autorität zum Schweigen gebracht wird, dann führt das zu einer Katastrophe, was die Geschichte beweist. Dazu schrieb Merill Frederick Unger in seinem „Biblical Handbook“ (Biblischen Handbuch):

„Während des Mittelalters konzentrierte sich die Kirche von Rom in ihrer bischöflichen Verfassung auf die Autorität über die Tradition, Bischöfe, Kommunen und auf alles andere, über das sie Macht hatte. Diese Bewegung gipfelte im Jahr 1870 in der päpstlichen Unfehlbarkeit, was bedeutet, dass der ‚römische Pontifex‘, wenn er ex cathedra spricht, unfehlbar ist, wodurch der göttliche Erlöser Seine Kirche unterstützt und was zu einem Dogma des Glaubens oder der Moral geworden ist.“

Die Folge einer gnostischen Betonung der inneren Autorität des Menschen als Ersatz für die Autorität der Bibel ist, dass die Kirche immer wieder Päpste – „Apostel und Propheten“ – hatte und hat, deren Dienst auf das Selbst konzentriert war und ist. Die „gnostischen“ Päpste interpretieren ihre innere Autorität als Repräsentation der Gegenwart des Heiligen Geistes und der göttlichen Inspiration. Und da liegt der Irrtum, und das ist der Punkt, wo das New Age-Denken und der Satanismus beginnt. Leider glauben viele wohlgesinnte Christen an eine innere Autorität, was auf Kosten von Gottes geschriebenem Wort geht. Damit betrüben sie unwissentlich den Heiligen Geist und könnten die Erfahrung einer starken Täuschung von Seiten Satans machen. Überall tauchen selbst ernannte Propheten und Apostel auf, die dafür berüchtigt sind, dass sie behaupten, eine innere Autorität und ein Wissen zu haben, das mit der Bibel gleichgestellt sei.

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