Die ewige Ruhe der Heiligen – Teil 13

Teil-Übersetzung des Buches „The Saints‘ Everlasting Rest“ von Richard Baxter

4 Hilfsmittel zur Förderung der himmlischen Betrachtung

Nachdem Du Dein Herz auf die himmlische Betrachtung eingestimmt hast, kommen wir nun zur „Musik“ selbst. Nachdem Dein geistlicher Appetit angeregt wurde, nähere Dich dem Fest und sei dafür bereit. Der Himmel, Jesus Christus und die ewige Herrlichkeit erwarten Dich.

Es gibt Hilfsmittel, welche die himmlische Betrachtung fördern:

1. Die Besonnenheit

Damit meine ich, dass Du Dich durch das Lesen und Wiederholen von Gottes Worten in Seine Gedankengänge solange hineinversetzt, bis Du sie Dir einverleibt hast. Wir könnten dies als „Reflexion“ oder „Überlegung“ bezeichnen. Es geht darum, einen göttlichen Gedanken im menschlichen Geist festzuhalten und liebevoll anzunehmen. Dazu gehört auch die Visualisierung, obwohl die Besonnenheit nicht auf das Sehvermögen beschränkt ist.

Dieser Prozess öffnet die Tür zwischen Kopf und Herz, Verstand und Seele. Der Verstand hat Wahrheiten aufgenommen und diese im Gedächtnis gespeichert. Und die „Betrachtung“ schickt die göttlichen Wahrheiten in den Bereich der Zuwendung oder der Emotionen und des Willens, also in direkt in die Seele.

Wenn die Schranken zwischen den bewussten und unbewussten Ebenen unserer Persönlichkeit geöffnet wurden und unsere Gefühle mit unseren Erkenntnissen im Einklang stehen, ist Weiterbildung hilfreich. Für gewöhnlich ist der beste Gelehrte, derjenige, der eine schnelle, klare Auffassungsgabe und eine hohe Merkfähigkeit hat; aber im Allgemeinen ist der beste Christ der, dessen Intellekt mit seiner Herzenseinstellung übereinstimmt. Das bedeutet, dass seine Erkenntnis über göttliche Wahrheiten in die Gefühlsebene absinkt und seinen Willen beeinflusst. Dadurch ist seine geistliche Erkenntnis nicht nur reines „Kopfwissen“, sondern wird auch zu einem innigen „Herzwissen“. Er nimmt die göttlichen Wahrheiten nicht nur gedanklich auf, sondern er fühlt sie, und sie gehen in seinen Willen über.

Der beste Christ ist derjenige, dessen Durchgang am weitesten geöffnet ist, nicht so sehr der vom Ohr zum Gehirn, sondern der vom Ohr zum Herzen. Der Heilige Geist öffnet diesen Durchgang, wenn wir Gottes Wahrheiten beachten, darüber nachsinnen und sie in unserer Persönlichkeit zum Schmelzen bringen, so wie wir ein Lutschbonbon im Mund zergehen lassen.

Eine solche Besonnenheit stellt uns göttliche Wahrheiten vor Augen, die wir zuvor niemals erkannt hatten und befördert sie zum Auge und Ohr der Seele. Ist es nicht bewegend, über Jesus Christus und den Himmel nachzusinnen? Bewirkt solch eine Besonnenheit nicht Wunder an unserer Seele, wenn wir nicht nur über die göttlichen Wahrheiten nachdenken, sondern sie sogar klar und deutlich sehen können? Dadurch wechselt die Perspektive des Christen von der Erde in den Himmel.

Durch diese „Betrachtung“ wird unsere Vernunft aus der Gefangenschaft der körperlichen Sinne befreit. Wenn der Verstand schläft, übernehmen die Sinne die Kontrolle. Doch das Nachsinnen über Gottes Wahrheiten weckt unseren Verstand. Wie kann ein Löwe seine Stärke zeigen, wenn er schläft? Geistliche Vernunft, die durch eine solche Betrachtung angeregt wird, steigert den Glauben.

Schlechte Menschen bleiben böse, weil sie nicht über die Konsequenzen ihrer Handlungen nachdenken. Ihre Vernunft bleibt weiterhin im Schlafzustand. Genauso können Vernunft und Glaube bei gottesfürchtigen Menschen einschlafen, so dass sie nicht geistlich aktiv sind. Wenn schon Ängste und Sorgen unsere Träume beeinflussen, was für Auswirkungen wird da erst das ernsthafte Nachsinnen über göttliche Wahrheiten in unserem Inneren auslösen?

Was wir in unseren Träumen visualisieren, regt unsere Emotionen mächtig an. Auch das, was wir bei einer lebendigen Betrachtung in unserem menschlichen Geist visualisieren und festhalten, rüttelt unsere gesamte Persönlichkeit auf. Das Nachsinnen über die göttlichen Wahrheiten hält den Verstand und den Glauben aktiv und entfacht das geistliche Feuer, welches dann hell zu brennen beginnt. Ein nur gelegentliches Nachdenken über den Himmel erzeugt solch eine geistliche Wärme nicht; aber eine sorgfältige Reflexion kann zu einer Himmelsbetrachtung führen, die unser Herz zum Glühen bringt.

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