Die ewige Ruhe der Heiligen – Teil 9

Teil-Übersetzung des Buches „The Saints‘ Everlasting Rest“ von Richard Baxter

Die ewige Ruhe der Heiligen ist nichts Irdisches

Wir sind noch nicht in die ewige Ruhe eingegangen. Wie verrückt wäre es, sie schon im Hier und Jetzt zu erwarten! Dann wären alle von uns plötzlich reich; aber sie würden dieses Reichtum nur dafür nutzen, um ihre fleischlichen Wünsche zu befriedigen. Merken wir, wie unvernünftig dieser Wunsch wäre? Wenn wir uns an einem schönen Zuhause erfreuen können, Geld haben und ein geregeltes Einkommen und auch alles Nötige, um uns geistlich wohlzufühlen, dann neigen wir dazu, diese Freuden in Ruhe zu genießen. Doch wünschen wir uns da nicht mehr irdische Herrlichkeiten als Gott? Wenn wir diese verlieren, sind wir darüber mehr besorgt als um den Verlust unserer Beziehung zu Gott. Reicht es nicht, dass all diese Dinge uns dazu verhelfen können, in den Himmel zu kommen? Müssen sie da noch zu unserem Himmel werden?

Lieber christlicher Leser, ich möchte Dich auf diese spezielle Sünde mehr aufmerksam machen als auf alle anderen auf der Welt. Denn Gott hat, was diesen Punkt anbelangt, etwas an uns auszusetzen. Damit Dir klar wird, um was es dabei geht, möchte ich Dir folgende Dinge aufzeigen:

  • Die Plausibilität von gegenwärtigen Schwierigkeiten
  • Die Unvernunft, sich auf den gegenwärtigen Freuden auszuruhen
  • Der Widerwille gegen das Sterben, um in die ewige Ruhe einzugehen

1. Die Plausibilität von gegenwärtigen Schwierigkeiten

Beachte, dass Arbeit und Schwierigkeiten dafür sorgen, dass wir Ruhe nötig haben. Zuerst kommt der Arbeitstag, und darauf folgt die Nachtruhe. Warum sollten wir uns über die Ordnung der Gnade mehr aufregen als über die der Natur?

Apostelgeschichte Kapitel 14, Vers 22

Sie (Paulus und Barnabas) stärkten überall die Herzen der Jünger, ermahnten sie zu festem Ausharren im Glauben und wiesen sie darauf hin, dass wir durch viele Leiden in das Reich Gottes eingehen müssen.

2.Timotheusbrief Kapitel 2, Verse 11-12

11 Zuverlässig ist das Wort: »Sind wir mitgestorben, so werden wir auch mitleben; 12 harren wir standhaft aus, so werden wir auch mitherrschen; verleugnen wir, so wird auch Er uns verleugnen.

Wer sind wir, dass wir die Regeln Gottes je nach Laune umkehren?

Schwierigkeiten sind insofern von Nutzen, weil sie uns davon abhalten, die Ruhe falsch aufzufassen. Der gefährlichste Irrtum unserer Seelen besteht darin, Gott durch das zu ersetzen, was Er erschaffen hat. Eine ähnliche falsche Auffassung ist, die Erde für den Himmel zu halten. Wie warmherzig ist unsere Hingabe an die Welt, bis die Schwierigkeiten uns wieder abkühlen. Probleme sprechen eine energische Sprache, und sie sind nicht zu überhören, selbst wenn man Predigten darüber kein Gehör schenkt.

Schwierigkeiten sind Gottes effektivsten Mittel, um uns davon abzuhalten, den Weg zu unserer ewigen Ruhe zu verlieren. Ohne diese Dornenhecken rechts und links würden wir kaum auf der Himmelsstraße bleiben. Wenn es darin auch nur eine einzige Lücke gäbe, wie schnell würden wir sie finden und hindurchschlüpfen. Wenn wir ungezähmt aufwachsen, weltlich gesinnt oder stolz sind, wie schnell können uns eine Krankheit oder eine andere Schwierigkeit auf die Knie bringen! Jeder Christ kann, genauso wie Martin Luther, die Schwierigkeit als einen der besten Schullehrer nennen und mit David sagen:

Psalmen Kapitel 119, Vers 67

Bevor ich gedemütigt wurde, ging ich irre; jetzt aber beobachte ich Dein Wort.

Nicht nur blühende Landschaften und ein ruhiger See können Trost spenden, sondern auch Gottes Hirtenstab und Stecken:

Psalmen Kapitel 23, Vers 4

Müsst’ ich auch wandern in finsterem Tal: Ich fürchte kein Unglück, denn Du bist bei mir: Dein Hirtenstab und Dein Stecken, die sind mein Trost.

Obwohl das Wort Gottes und der Heilige Geist die Hauptarbeit leisten, schließt das Leid uns die Herzenstür auf, so dass das Wort Gottes leichter eindringen kann.

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