Die ewige Ruhe der Heiligen – Teil 1

Teil-Übersetzung des Buches „The Saints‘ Everlasting Rest“ von Richard Baxter

Das Wesen der Ruhe der Heiligen

Von der Höhe des Himmels aus überschaut die Seele das Verheißene Land. Zurückblickend auf die Erde sieht sie die trostlose Wildnis die sie einst durchzogen hat. Sie steht auf dem Berg der Erinnerung und vergleicht den Himmel mit der Erde. Dabei wird sie von unendlicher Dankbarkeit erfüllt, so dass sie ausruft:

„Das ist also das Erbe, welches Jesus Christus so viel Blut gekostet hat. Kein Wunder! Oh, heiliger Preis! Das ist nun das wunderbare Ergebnis von unserem Glauben! Ehre sei Gott, dass die Stürme der Gnade mich in solch einen Hafen geweht haben! Dies ist der herrliche Ort, wo Jesus Christus mich hinbringen wollte. Oh, Preis dem HERRN! Das ist die Herrlichkeit, von der in der Bibel die Rede ist und über welche die Pastoren so viel gepredigt haben. Ich sehe, dass das Evangelium in der Tat die ‚Gute Nachricht‘ ist!

Alle Probleme, Satans Versuchungen, der ganze Spott und Hohn von der Welt sind hier zu ihrem Ende gekommen. Oh, du schnöde menschliche Natur, die einem solchen Segen so viel und so lange Widerstand geleistet hat! Du unwerte Seele, das ist nun der wundervolle Ort, zu dem du so unwillig gekommen bist!

War, deine Pflicht zu tun, so ermüdend für dich? War die Welt zu gut, um sie loszulassen? Konntest du nicht alles loslassen, verleugnen und alles für das hier ertragen? War dir der Tod zuwider, um hierher zu kommen? Oh, du falsches Herz, du hast mich so getäuscht, dass ich beinahe in die ewigen Flammen gekommen wäre. Du hättest mich fast dieser Herrlichkeit beraubt! Schämst du dich jetzt nicht, meine Seele, dass du jemals diese Liebe in Frage gestellt hast, die dich hierher gebracht hat? Tut es dir nicht Leid, dass du jemals das Drängen des Heiligen Geistes ausgeschaltet oder zu deinen Gunsten falsch interpretiert hast und dass du dich über den schmalen Weg beschwert hast, der dich zu dieser Bestimmung geführt hat?

Jetzt bist du voll und ganz davon überzeugt, dass dein heiliger Erlöser dich errettet hat, selbst wenn Er dabei deine Wünsche durchkreuzte, anstatt sie dir zu erfüllen und dir dabei scheinbar dein Herz gebrochen hat, wobei Er es doch in Wahrheit geheilt hat. Es ist nicht dein Verdienst, du unwürdiges Selbst, dass du nun diese Krone hast, sondern du hast sie nur Gott allein zu verdanken, dem dafür auf ewig Lob gebührt!“

Hier auf der Erde ist unser Lebensumstand ein ganz anderer. Wir haben das Interesse an Gott und jede wahrhaftige Erkenntnis über Ihn verloren. Wenn Jesus Christus kommt, um uns zu retten und um uns zum himmlischen Vater zurückzubringen, findet Er in uns nicht die Fähigkeit zu glauben. ER bietet uns ewiges Glück an, doch wir blinzeln nur blind und starren Ihn ungläubig an. Wenn Jesus Christus kommt, um uns die himmlischen Schätze anzubieten, wird das weit über unser Fassungsvermögen hinausgehen, so wie dies bei einem armen Mann der Fall ist, der es nicht glauben kann, dass jemand ihm eine Million schenken will, was unendlich weit über dem liegt, was er jemals besessen hat.

Als Gott den Israeliten im Verheißenen Land ihre Ruhe geben wollte, war es für Ihn schwieriger, sie zum Glauben zu bringen als ihre Feinde zu überwinden und sie in ihre Hände zu geben. Als sie das Land schließlich in Besitz nehmen konnten, war dies lediglich ein Vorschuss von einem viel größeren Erbe, das sie erst noch erhalten werden. Doch sie konnten nicht glauben, dass Gott noch mehr für sie bereit hält als das, was sie schon empfangen hatten. Wenn sie vom Messias in ferner Zukunft mehr erwarteten, dann hatten sie dabei lediglich ihren irdischen Wohlstand im Blick. Der Verfasser vom Hebräerbrief schreibt die meiste Zeit über diesen Unglauben. Die gewährte Ruhe im Verheißenen Land Kanaan und an den heiligen Sabbat-Tagen waren von Gott eigentlich dazu gedacht, Seinem Volk zu vermitteln, dass es nach einer noch größeren Ruhe in Jesus Christus Ausschau halten sollte.

Hebräerbrief Kapitel 4, Vers 9

Somit bleibt dem Volk Gottes eine SABBATRUHE noch vorbehalten; 10 denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist damit auch seinerseits zur Ruhe von seinen Werken gelangt, geradeso wie Gott von den Seinigen.

Der Verfasser kommt nach verschiedenen Einwänden zu dieser Schlussfolgerung. Sie beinhaltet die Basis für den Trost jedes Gläubigen, den Zweck seines Dienstes für den HERRN und all das Leid, was er dabei auf dieser Erde erfährt. Sie ist die Zusammenfassung von allen Verheißungen, die uns im Evangelium gegeben werden.

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