Die Brautgemeinde von Jesus Christus – Teil 11

Übersetzung des Buches „The Body Style – The Church as described by Jesus“ (Der Stil des Leibes – Die Gemeinde wie sie von Jesus Christus beschrieben wird) von Gayle D. Erwin

Mütter und Geschwister

Wenn Du Dir die Worte von Jesus Christus im Hinblick auf eine Theologie für die Familie anschaust, dann mach Dich darauf gefasst, dass dies problematisch wird. Sie waren sehr harsch und gelten auch für die heutigen Familien. Wenn Du magst, kannst Du bei Seiner eigenen Stammfolge beginnen. ER hätte Sich als Einziger, dem dies überhaupt möglich war, über all die Generationen hinweg eine Blutlinie aussuchen können, bei der immer eine gerechte Person nach der anderen in Erscheinung getreten war. Stattdessen waren Seine Vorfahrer anderer Art.

Warum hatte Er das getan? Vielleicht sagt das ja etwas über unsere eigene nutzlose Ahnenforschung aus. Möglicherweise.

Sein Vorläufer war kein Energie geladener, junger Priester mit Ehefrau, sondern ein alter Priester, der, weil er keine Kinder hatte, nur für einen Versager gehalten werden konnte. Warum hat Gott das so zugelassen? Vielleicht um uns mit unserer Selbstgefälligkeit zu konfrontieren.

Jesus Christus wurde nicht in eine etablierte Familie hineingeboren, welche den Rekord an Rechtschaffenheit gebrochen hat, sondern stattdessen von einem (wahrscheinlich) 15-jährigen Mädchen, das noch nicht verheiratet war. Warum sollte das so geschehen? Wahrscheinlich wollte uns Gott damit die wahren Tiefen Seiner Gnade aufzeigen und bei wem Er sie einsetzt. Betrachten wir uns dazu folgende Szene:

Markus Kapitel 3, Verse 20-21

20 ER ging dann in ein Haus; da sammelte sich wieder eine solche Volksmenge an, dass sie nicht einmal Zeit zum Essen hatten. 21 Als Seine Angehörigen Kunde davon erhielten, machten sie sich auf den Weg, um sich Seiner zu bemächtigen; denn sie sagten, er sei von Sinnen gekommen.

Kannst Du Dir die Verwicklung in Seiner eigenen Familie (einschließlich Seiner Mutter) vorstellen, die dachte, dass ihr Messias-Junge den Verstand verloren hätte? Was für eine Arroganz von ihrer Seite! Offensichtlich verstand Maria nicht das Herz ihres Sohnes Jesus. Macht, die von Seiner Mutter ausgeübt wurde, hätte unterschwellig alles verderben können.

Und so zogen Seine Angehörigen los, um Ihn mit nach Hause zu nehmen. Als sie dort ankamen, wo Jesus Christus gerade lehrte, reagierte Er darauf mit einer überraschenden (jedoch grundsätzlichen) Antwort:

Markus 3, Verse 31-35

31 Da kamen Seine Mutter und Seine Brüder; sie blieben draußen stehen, schickten zu Ihm und ließen Ihn rufen, 32 während gerade eine große Volksmenge um Ihn herum saß. Als man Ihm nun meldete: »Deine Mutter und Deine Brüder [und Deine Schwestern] sind draußen und fragen nach Dir«, 33 gab Er ihnen zur Antwort: »Wer ist Meine Mutter, und wer sind Meine Brüder?« 34 Und indem Er auf die blickte, welche rings im Kreise um Ihn saßen, sagte Er: »Seht, diese hier sind Meine Mutter und Meine Brüder! 35 Jeder, der den Willen Gottes tut, der ist Mir Bruder und Schwester und Mutter.«

Versetze Dich dazu einmal in die Lage von Maria, und Du hörst die Frage von Jesus Christus: „Wer ist Meine Mutter?“ Eine niederschmetternde Frage.

Es war unabwendbar, dass Er Seiner Familie diesen kleinen Hieb versetzen musste und vor allem, was Seine Mutter betraf. In der Tat musste Jesus Christus sie öffentlich konfrontieren und bei mehr als einer Gelegenheit falsche Glaubensüberzeugungen ausmerzen, um eine unzulässige Verehrung und Anbetung von Maria zu vermeiden (!!). Auch musste Er verhindern, dass sie Ihn dominierte. Dieses Ereignis ist kaum zu glauben und noch schwerer ist es, sich damit anzufreunden. Aber Jesus Christus etablierte dadurch eine neue Familie: Die Gottesfamilie.

Wir alle wurden in natürliche, aber zeitweilige Familien hineingeboren. Ich habe niemals darum gebeten, ein Erwin zu werden. Ich hatte da aber keine Wahl. Als ich auf die Welt kam, sagte der Arzt: „Der sieht nach einem Erwin aus“, und dann verabreichte er mir einen Klaps! Es gibt jedoch Angehörige der Familie Erwin, die ich nicht mehr sehen möchte, wenn dieses fleischliche Leben für mich zu Ende ist. Im günstigsten Fall ist die Familie zeitweilig.

Doch jetzt bin ich Teil einer neuen, ewigen Familie. Es ist eine Familie, die ich mir aussuchen konnte, eine in die ich (neu) hineingeboren worden bin und die mir eine ganz neue geistliche genetische Veranlagung gegeben hat. Welche Familie steht höher als die leibliche und welche schenkt eine größere Liebe? Offensichtlich die geistliche Familie.

Nun wollen wir uns einer höchst schwierigen Bibelpassage zuwenden, die ebenfalls mit Familie zu tun hat.

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