Den dreieinigen Gott erkennen, Ihn lieben und Ihm dienen – Teil 6

Quelle:

Pastor Gayle Erwin – „The Jesus Style“ – Teil 3

Jesus Christus entäußerte Sich Selbst

Philipperbrief Kapitel 2, Vers 7

Nein, Er entäußerte sich selbst (Seiner Herrlichkeit), indem Er Knechtsgestalt annahm, ganz in menschliches Wesen einging und in Seiner leiblichen Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde.

Das bedeutet nicht, dass Er für einen schlechten Leumund sorgte. Ich habe Menschen getroffen, die das völlig falsch verstanden haben, und ich erkannte diese Tatsache nicht.

Dazu möchte ich Euch eine kleine Geschichte erzählen, wobei ich mich dabei absichtlich ein bisschen brüsten werde. Ich bin sehr gut. In den 70er Jahren war ich Gründer und Herausgeber einer Zeitschrift, die sehr erfolgreich war. In dieser Zeit hatte Johnny Cash gerade ein öffentliches Glaubensbekenntnis abgegeben. Sein Pastor war ein Freund von mir und sagte zu mir: „Ich kann dir ein Interview mit ihm vermitteln, wenn du magst.“ Ich sagte: „Das wäre wundervoll.“ Ich saß dann in dem exklusiven Büro in Hendersonville/Tennessee und wartete auf Johnny Cash. Ich hatte mir eine Einleitungsfrage überlegt und auch geübt, wie ich sie vorbringe, damit ich auch „cool“ rüberkomme.

Dann kam er endlich herein und sagte: „Hi, ich bin Johnny Cash.“ Wow, ich dachte nicht, dass er so groß war. Aber das Erste, was ich herausbekam, war: „Könnte ich bitte ein Autogramm für meinen Sohn haben?“ Doch dann ging dieses Interview wie geplant zu Ende. Später sagte er zu seinem Pastor, dass dies das beste Interview war, das er jemals hatte. Als Johnny Cash dann seinen Film „The Gospel Road“ (Der Evangeliumsweg), ein Film über das Leben von Jesus Christus machte, der auf vielfache Weise ein großartiger Film war, hatte ich allerdings einige Probleme damit. Sein Jesus war ein blonder, blauäugiger Norweger. Diese Nashville-Leute wollen immer, dass ihre Familienangehörigen in ihren Filmen mitspielen. Das andere Problem war, dass seine Frau June Carter Cash die Rolle der Maria Magdalena spielte. Und er machte den Fehler, dass er sie sprechen ließ. Nachdem Jesus ihr die Dämonen ausgetrieben hatte, sagte sie: „Ich bin ja so in Hochspannung.“ Und dann wurde gesagt, dass Maria Magdalena in Nord-Israel gelebt hätte.

Nach dem Interview fragte ich mich selbst: „Warum war ich dabei eigentlich so eingeschüchtert? Er muss seine Schuhe genauso anziehen wie ich.“ Aber er war berühmt und erfolgreich. Ich weiß nicht, ob Ihr schon mal jemanden persönlich kennen gelernt habt, der entweder viel reicher ist als Ihr oder sehr mächtig. Und alles, was Ihr da vielleicht herausgebracht habt, war: „Schönes Wetter heute, nicht wahr?“ Und Ihr kamt Euch so dumm vor, als Ihr nach Hause gegangen seid.

Jesus Christus war nicht auf einen guten Ruf bedacht. Warum ist das so wichtig? Damit Sich jeder in Seiner Nähe wohlfühlte. Und das ist auch logisch. Denn wenn Er alle Menschen liebte, wollte Er auch alle erlösen. Deswegen war Er auch so zugänglich, so dass die Menschen gerne zu Ihm kamen und Ihm zuhörten, besonders die Armen.

Die erste Verkündigung Seiner Geburt erging an gewöhnliche Schafhirten auf der Weide. Aber hinter dieser Geschichte steckt noch viel mehr. Sie standen in der jüdischen Gesellschaftsordnung auf der niedrigsten Stufe und wurden als die letzten Kreaturen der Erde betrachtet. Ein Freund von mir hat mit einem Schafbesitzer im Nahen Osten gesprochen und hat ihn diesbezüglich befragt: „Wie werden Schafherden jetzt angesehen?“ Und er bestätigte, dass sich daran bis heute nichts geändert hat. Es ist so ähnlich wie bei einer Kaste in Indien. Wenn man ein Hirte ist, kann man niemals höher aufsteigen. Kein Jude würde einem Hirten trauen, und keiner würde ihm zuhören. Dennoch waren sie die Ersten, denen die Geburt von Jesus Christus verkündet wurden. Weshalb?

Wenn Gott Sich dafür entschieden hätte, die Geburt von Jesus Christus einer anderen Gesellschaftsschicht anzukündigen, dann hätten die Hirten gedacht: „Diese frohe Botschaft gilt nicht für uns. Wir sind nicht so hoch angesehen.“ Dadurch, dass die Geburt von Jesus Christus zuerst den Hirten verkündet wurde, wird uns aufgezeigt, wie weit Gott Seine Arme in Seiner Liebe geöffnet hat. Davor sollten wir Ehrfurcht haben.

Jesus Christus hatte viele Methoden, um aufzuzeigen, dass Er nicht um einen guten Ruf bedacht war. Und das war eine davon. Auch muss man in diesem Zusammenhang bedenken, wer Seine Eltern waren. Die Pharisäer brachten das später zu Sprache und bezeichneten Jesus Christus als unehelich, umgangssprachlich als „Bastard“, als „illegitimes Kind“. Obwohl dies nicht der Fall war, sagten die Pharisäer dadurch, was sie für Ihn empfanden.

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