Den dreieinigen Gott erkennen, Ihn lieben und Ihm dienen – Teil 4

Quelle:

Pastor Gayle Erwin – „The Jesus Style“ – Teil 2

Vorbild sein

Die mächtigste Form von Führung gibt es tatsächlich: Vorbild zu sein. Ich habe Euch doch von meinem Studenten erzählt, damals, als ich an der Universität gelehrt habe. Er hatte mir den Titel für mein Buch „Der Jesus-Stil“ vorgeschlagen.

Wie bereits erwähnt, war er nicht mein bester akademischer Student, dennoch war er mein bester Schüler. Er wurde vom HERRN dazu berufen, Jugendgruppenleiter in einer Gemeinde, 120 km nördlich von Los Angeles, zu sein. Frisch gebackene Hochschulabsolventen halten sich ja für so cool. Ich weiß, dass es in dieser Gemeinde anders ist.

Er hatte keine großartige Singstimme; und soviel ich weiß, beherrschte er nur zwei Akkorde auf der Gitarre. Doch er war jetzt Leiter dieser Jugendgruppe im Hinblick auf den Lobpreis; aber die Jugendlichen beobachteten ihn dabei nur ganz „cool“, wie er da vorne stand. Sonst taten sie nichts. Er machte diesen Dienst 6 Monate lang. Als ich davon hörte, habe ich mir gedacht: „Ich hätte da bereits nach einer oder zwei Wochen aufgegeben.“ Aber er hielt volle 6 Monate durch. Und dann erzählte er mir, dass plötzlich etwas wie ein Funke über sie kam. Und am Ende dieser 6 Monate brach bei ihnen der beste Lobpreis aus.

Er war in gewisser Weise erfolgreicher als Jesus Christus. Denn Er diente 3 Jahre lang, und Seine Jünger begriffen nichts.

In meinem letzten Pastorenamt habe ich mir aus der Gemeinde einen Hilfspastor und einen Jugendleiter ausgewählt. Mein Hilfspastor war ursprünglich Bankier. Meine Güte, welch eine Gehaltskürzung hat er da hinnehmen müssen! Das habe ich aber erst bei seiner Beerdigung erfahren, und seine Frau hat mir das bis heute nicht verziehen. Denn als Bankiersfrau war sie ein Luxusleben gewohnt, und die finanzielle Einbuße machte ihr sehr zu schaffen.

Mit dem Jugendleiter hatte ich das Problem, dass er nicht das Selbstbewusstsein hatte, wie ich es mir gewünscht hätte. Hinzu kam, dass sein Bruder zwei Mal zum wertvollsten Spieler seiner Mannschaft in einer Großliga ausgezeichnet worden war. Dagegen war mein Jugendleiter natürlich ein kleines Licht in der Gesellschaft.

Doch eines Tages sah ich ihn in der Gemeinde, und ich bekam mit, wie er eine Gruppe von 9-10-Jährigen zu sich zum Mittagessen einlud. Sie holten sich die Erlaubnis von ihren Eltern, und dann sollte es losgehen. Da ging ich zu ihm und sagte: „Das geht aber weit über dein Amt hinaus. Warum machst du das? Das ist doch gar nicht die Altersgruppe, mit der du normalerweise arbeitest.“ Er antwortete: „Siehst du Ralph und Pauline dort drüben? Als ich in diesem Alter war, haben sie mich zu sich nach Hause eingeladen. Wenn sie nicht gewesen wären, hätte ich bestimmt die falsche Richtung in meinem Leben eingeschlagen. Ich werde nie vergessen, was sie geistlich für mich getan haben. Und das möchte ich jetzt auch für diese Kinder tun.“ Da dachte ich mir: „Es gibt doch nichts Besseres als mit einem guten Beispiel voranzugehen.“

Kehren wir nochmals zu folgender Bibelstelle zurück:

Matthäus Kapitel 18, Verse 1-4

1 Zu jener Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: „Wer ist wohl der Größte im Reich der Himmel?“ 2 Und Jesus rief ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte 3 und sprach: „Wahrlich, ICH sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel kommen! 4 Wer nun sich selbst erniedrigt wie dieses Kind, der ist der Größte im Reich der Himmel.“

Ich muss Euch gestehen, dass ich das Wort „erniedrigen“ nie gemocht habe. Doch der Grund dafür war, dass ich es nie richtig verstanden habe. Ich war immer davon ausgegangen, dass ich mich ständig klein machen und sagen müsste: „Ich kann nichts. Ich kann nicht Klavier spielen und nur ganz wenig Gitarre. Ich kann auch nicht richtig in der Nase bohren.“ Und ich dachte, dann würden die Leute zu mir sagen, vielmehr wollte ich, dass die Leute dann zu mir sagen: „Oh Gayle, du bist ja so demütig.“ Und ich würde dann antworten: „Danke, aber das bin nicht ich, das ist der HERR.“ Aber irgendwann hörte ich den HERRN zu mir sagen: „Nein, Gayle. Das bin ICH nicht. ICH habe nichts damit zu tun.“

Nein, das ist keine echte Demut, Leute. So etwas ist krank.

Was ist demnach Demut? Das will ich Euch sagen. Es ist eigentlich ganz einfach. Es ist ein Ehrlichkeits-Prinzip, die richtige Sichtweise von sich selbst. Woher ich das weiß? Aus der Bibel.

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