Den dreieinigen Gott erkennen, Ihn lieben und Ihm dienen – Teil 2

Quelle:

Pastor Gayle Erwin – „The Jesus Style“ – Teil 1

Unsere eigentliche Geschichte beginnt mit folgender Bibelstelle:

Matthäus Kapitel 18, Verse 1-3

1 In jener Stunde traten die Jünger zu Jesus mit der Frage: »Wer ist denn der Größte im Himmelreich?« 2 Da rief Er ein Kind herbei, stellte es mitten unter sie 3 und sagte: »Wahrlich ICH sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, so werdet ihr nimmermehr ins Himmelreich eingehen. 4 Wer sich demnach so erniedrigt (= demütig unter Andere stellt) wie dieses Kind hier, der ist der Größte im Himmelreich.“

Und das fragten die Jünger Jesus Christus, während sie unterwegs zum Haus Gottes in Jerusalem waren! Zuvor mussten sie absichtlich außer Hörweite von Ihm hinter Ihm gegangen sein, damit Er nicht mitbekam, dass sie sich erneut stritten. Und wenn Er etwas dazu gesagt hätte, hätten sie Ihm wahrscheinlich erwidert: „Das ist unsere Privatangelegenheit. Das brauchst Du nicht mitzubekommen.“ Ich kann förmlich hören, wie Er dann zu ihnen gesagt hätte: „Jungs, ihr habt Recht. Das brauche ICH nicht zu hören; aber dennoch möchte ICH euch eine Lektion erteilen.“
„Also gut, Du bist der Meister.“ Und dann stellten sie Ihm dennoch diese Frage: „Wer ist denn der Größte im Himmelreich?“
Darauf antwortete Er: „ICH will euch sagen, wer der Größte im Himmelreich sein wird.“

Ich bin mir beinahe sicher, dass Petrus dieses Streitgespräch aufgebracht hat. Und als Jesus Christus Sich daran machte, ihre Frage zu beantworten, hat der Apostel wahrscheinlich erwartungsvoll die Arme verschränkt und sich gedacht: „Es ist gut, dass sie das jetzt von Ihm hören“, weil er sich selbst für den Größten hielt. Ich liebe diese Jungs, weil sie so menschlich waren!

Warum hat sich Jesus Christus eigentlich keine Persönlichkeiten aus der Elite erwählt? Weshalb ist Er nicht zu den theologischen Seminaren gegangen und hat sich dort die Hauptredner herausgepickt, damit Er mit ihnen die anstehenden Probleme lösen konnte? Ganz einfach, weil diese eine völlig andere theologische Auffassung hatten wie Jesus Christus.

Als ich in Deutschland war, hatte ich einen sehr guten Übersetzer. Es gab allerdings ein Problem mit ihm, da er ein theologisches Seminar absolviert hatte. Wenn ich etwas sagte, wollte er immer noch dazu Stellung nehmen. Doch ich bat ihn daraufhin, einfach nur das zu übersetzen, was ich sagte und daraus zu lernen. Deshalb hat Jesus Christus Sich nicht die Intellektuellen erwählt.

Vergangenen Sonntag war ich in Los Alamos in New Mexico. In dieser Stadt gibt es mehr Akademiker als irgendwo anders auf der Welt. Dort haben sie die Atombombe erfunden. Und ich weiß, dass sie jetzt gerade ein neues Projekt entwickeln. Ich will da aber nicht nachfragen; denn wenn sie es mir verrieten, müssten sie mich wahrscheinlich anschließend umbringen, weil ich dann zu viel wüsste.

Warum hat Sich Jesus Christus nicht solche Leute herausgepickt? Ich hatte eine Frage-Antwort-Stunde mit diesen Akademikern in Los Alamos. Und ich musste zugeben, dass sie wirklich einen brillanten Intellekt hatten. Doch sie waren total dumm, wenn es um Dinge ging, die mit dem HERRN zu tun hatten. Das merkte man an den Fragen, die sie mir stellten. Ich habe sie ihnen zwar alle beantwortet, mir dabei aber gedacht: „Du meine Güte!“

Warum hat Sich Jesus Christus diese Jungs von der Straße geholt? Dazu muss man wissen, dass die Bildung in jenen Tagen immer religiös ausgerichtet war. Man musste die Torah studieren und je nachdem, wie man das tat, bekam man den entsprechenden Posten. Wenn sie die Torah nicht gründlich genug studiert hatten, mussten sie sich eine nicht-geistliche Arbeitsstelle suchen. Und so war das auch bei den Aposteln. Deshalb wurden sie „Jünger“ genannt, weil sie die unterste Klasse der Torah-Studenten waren. Diese Ansicht ist überzeugend, Leute, und ich finde sie auch tragbar. Denn wenn ich die Bibel durchgehe und schaue, mit wem Gott da alles Kontakt aufgenommen hat, wen Er gesegnet und wen Er als Werkzeuge gebraucht hat, dann waren das alles Personen, die sich auf der untersten Stufe der gesellschaftlichen Hierarchie befanden.

Gott hatte Sich nicht die Juden erwählt, weil sie so nett waren. Dennoch blieben sie Sein auserwähltes Volk all die Jahre hindurch. Nein, es waren die ganze Zeit über halsstarrige und hartherzige Menschen.

Und Jesus Christus wählte Sich Leute von der Straße als Apostel aus, um aufzuzeigen, wie Er mit ihnen arbeiten konnte. Das sollte uns ermutigen, weil ich glaube, dass Er uns dadurch sagt, dass wir alle apostolische Qualitäten haben.

Aber das sollte für uns keinen Grund darstellen, uns aufzublasen. Denn wenn wir uns anschauen, wie die Apostel wirklich waren, dann wünschen wir uns womöglich etwas Anderes zu sein als ein Jünger von Jesus Christus. Nein, Gott hat Sich die Juden nicht ausgesucht, weil sie so nett waren.

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