Unterwegs in die Ewigkeit – Teil 4

Predigt von Pastor J. D. Farag vom 9. April 2017

Warum durchlaufen wir Anfechtungen? – Teil 3

Anfechtungen schützen uns vor Stolz und Arroganz

2.Korintherbrief Kapitel 12, Verse 5-7

5Wegen eines solchen (Gottes) will ich mich rühmen, meiner selbst wegen aber will ich mich nicht rühmen, als nur meiner Schwachheiten. 6Zwar wäre ich, wenn ich mich rühmen wollte, deshalb nicht töricht, denn ich würde die Wahrheit sagen. Ich enthalte mich aber dessen, damit niemand mehr von mir hält, als was er an mir sieht oder von mir hört. 7Und damit ich mich wegen der außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Pfahl fürs Fleisch gegeben, ein Engel Satans, dass er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe.

Jetzt kommt wir zu der eigentlichen großen Sache in dieser Bibelstelle. Anfechtungen schützen uns vor Stolz und Arroganz. In Vers 5 schreibt Paulus den Korinthern ausdrücklich, dass er sich nicht selbst rühmen will, so wie die so genannten „Super-Apostel“ es seinerzeit taten, sondern nur seiner Schwachheiten.

Er sagt in Vers 6, dass es töricht wäre, sich selbst zu rühmen. Er wollte nur nach dem beurteilt werden, was er sagte und tat.

In Vers 7 schreibt er, dass ihm, damit er sich wegen der außerordentlichen Offenbarungen, die ihm in dieser himmlischen Vision mitgeteilt wurden, nicht überhebe, ein Pfahl ins Fleisch gegeben wurde, den er einen „Engel Satans“ nennt, der ihn mit Fäusten schlagen würde. Was? Wozu das denn? Damit Paulus nicht stolz würde. Denkt einmal darüber nach!

Was würdet Ihr tun, wenn Ihr einen Einblick von Gott bekommen würdet über die Schätze im Himmel, die Euch erwarten? Wisst Ihr, was ich da machen würde? Ich denke, dass Ihr mir sehr ähnlich seid, ob Euch das nun gefällt oder nicht. Also ich würde ein Buch schreiben und es für 29,95 Dollar verkaufen. Ich würde sogar eine ganze Serie darüber schreiben mit Titeln wie „7 Wege zum Himmelreich“ oder „7 Schlüssel zum Himmel“ versehen. Interessanterweise hatte Paulus aber 14 Jahre lang mit keinem einzigen Menschen über seine Vision gesprochen. Und als er dies nach dieser langen Zeit dann doch in Form dieses Briefes an die Korinther machte, tat er es nur mit kleinmütigem Herzen und sehr kleinlaut, wenn ich das einmal so ausdrücken darf. Denn er war sich bewusst, wie sehr der Mensch dazu neigt, stolz zu werden. Der Hang zum Stolz ist uns allen angeboren. Deshalb ging Paulus so vorsichtig mit dem Empfang dieser himmlischen Vision um.

Wenn man das über den Pfahl im Fleisch zum ersten Mal liest, denkt man, dass dies aber nicht liebevoll von Gott war, ja sogar sehr grausam. Gott hatte Satan erlaubt, Paulus zu quälen, ja ihn regelrecht zu schlagen? Es heißt, dass Paulus nach dem Auferstehungssonntag drei Mal gebetet und Gott angefleht hatte, diesen Pfahl aus seinem Fleisch zu nehmen, um was auch immer es sich dabei gehandelt haben mag.

2.Korintherbrief Kapitel 12, Verse 8-9

8 Drei Mal habe ich um seinetwillen den HERRN angefleht, Er möchte von mir ablassen; 9 doch Er hat zu mir gesagt: »MEINE Gnade ist für dich genügend, denn Meine Kraft gelangt in der Schwachheit zur Vollendung.«

Wir wollen nicht darüber spekulieren, um was es sich bei diesem Pfahl im Fleisch gehandelt hat, ob es eine Krankheit oder ein Augenleiden war, wie einige vermuten. Wir wissen einfach nicht genau, was es war. Das, was wir aber wissen ist, dass es von den Händen eines liebevollen Gottes kam; jedoch nicht als Fluch gedacht war, sondern in Wahrheit als ein Geschenk. Was meine ich damit? Schauen wir uns dazu an, was Paulus in Vers 7 sagt. Er schreibt, dass es ihm von Gott gegeben wurde, um ihn zu schützen. Vor was sollte der Pfahl im Fleisch Paulus schützen? Vor der tödlichen Gefahr des Stolzes. Ja, Hochmut ist tatsächlich tödlich!

Hochmut kommt nicht nur vor dem Fall, sondern auch ein hochmütiger Geist tauchte vor dem Sündenfall in Erscheinung. Stolz bringt Zerstörung und Vernichtung mit sich. Stolz kommt immer vor einem Sünde. Und auf diese Art und Weise wollte Gott Paulus davor schützen. Mir gefällt, was Charles Haddon Spurgeon dazu sagte:

„Paulus sagt hier: ‚Mir wurde ein Pfahl fürs Fleisch gegeben‘. Er schätzte diese große Qual als Geschenk. Er meinte damit, dass Gott ihm diesen Pfahl fürs Fleisch nicht verhängt, sondern GEGEBEN hatte.“

Das erinnert mich an das, was Jakobus über Anfechtungen schreibt:

Jakobusbrief Kapitel 1, Verse 2-4

2 Erachtet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet; 3 ihr erkennt ja, dass die Bewährung eures Glaubens standhaftes Ausharren bewirkt. 4 Das standhafte Ausharren muss aber zu voller Betätigung führen, damit ihr vollkommen und tadellos seid und sich in keiner Beziehung ein Mangel an euch zeigt.

Auf den ersten Blick betrachtet, klingt das absurd, wenn wir im Zusammenhang von Anfechtungen und Versuchungen von Freude sprechen, nicht wahr? Das muss doch mit Sicherheit ein Übersetzungsfehler aus dem Griechischen sein. Das sollte bestimmt in der Originalsprache des Neuen Testaments heißen: „Erachtet es für die reine Hölle, meine Brüder, wenn ihr in Versuchungen geratet“ und nicht „für lauter Freude“. Das MUSS ein Übersetzungsfehler sein! Aber das ist es NICHT. Ihr könnt gerne im griechischen Originaltext nachschauen, da heißt es TATSÄCHLICH „für lauter Freude“. Wie kann ich das als Freude betrachten, wenn ich mitten in einer der größten Krisen meines Lebens stecke? Es geht dabei aber nicht nur um die „Freude“, sondern um vor allem um das Wort „Erkenntnis“. Wir sollen erkennen, dass „die Bewährung unseres Glaubens standhaftes Ausharren bewirkt“. Mit anderen Worten: Wir sollen erkennen, wohin uns Gott mit dieser Anfechtung, in der wir uns gerade befinden, führen will. Wir sollen erkennen, was Gott da gerade in uns bewirkt.

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