„Wo ist Gott, wenn ich Ihn brauche?“ – Teil 5

Die Basis für diese Artikelserie bildet das Buch „Where is God when I need Him?“ von Adam Houge

Nimm Gottes Trost an

„Aber warum musste meine Tochter sterben? Wie konnte Gott zulassen, dass mir so etwas widerfährt? Eltern sollten niemals ihre Kinder überleben!“ knurrte Eric, während er gegenüber seinem Freund mit den Zähnen knirschte. Er trauerte und suchte Trost, fand nicht die Antworten, die er sich wünschte.

„Ich weiß es nicht“ wiederholte sein Freund. In dem Glauben, eine angemessene Antwort zu haben, fuhr er fort: „aber was ich weiß, ist, dass Gott alle Dinge zum Guten zusammenfügt. Lies mal folgende Bibelstelle. Die wird dich ermutigen“, und er nannte ihm:

Römerbrief Kapitel 8, Vers 28

Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.

Eric hätte seinem Freund beinahe auf die Nase geschlagen. Doch eine Gruppe, die in der Nähe war, verhinderte das. Diese Männer hatten gespürt, dass die Spannung zu eskalieren drohte. „Wie kann aus dem Tod meiner Tochter etwas Gutes herauskommen?“, tobte Eric weiter, während die Männer ihn gegen eine Wand drückten.

Es war erst einige Wochen her, als er den Anruf erhielt. Eric saß zu diesem Zeitpunkt an seinem Schreibtisch, füllte einige Formulare aus, als das Telefon klingelte.
„Hallo, danke für Ihren Anruf …“
„Eric“, die verzweifelte Stimme seiner Frau unterbrach ihn. „Ich bin’s, Julie.“
„Oh, hallo Liebling. Was ist los?“
„Es geht um August“, sagte sie.
Eric wühlte sich durch weitere Papiere und beugte sich nach unten, um sie in einem Ordner abzulegen.
„Oh, ja? Was ist los mit meiner Prinzessin? Ich hoffe, sie ist nicht krank. Ich hatte ihr doch versprochen, dass ich mir ihr heute Eis essen gehe, sagte er, während er das Telefon zwischen sein Ohr und seine Schulter klemmte.
„August war mit zum Frühstück Maddie’s.“ Julie machte eine Pause. Aber dann konnte sie sich nicht mehr beherrschen, und es brach aus ihr heraus. „Eric, auf dem Nachhauseweg ist sie von einem Betrunkenen angefahren worden!“
„WAS?“ Eric hatte vor Schreck laut aufgeschrien. Einige seiner Arbeitskollegen starrten ihn an, weil er so laut geworden war. Alle mussten i diesem Call-Center Telefongespräche führen.
„Julie, wie konnte das passieren? Es ist mitten am Tag! Wer betrinkt sich schon am helllichten Tag?“
„Ich weiß es nicht“, wollte Julie mit ihrer Erklärung beginnen.
„Geht es ihr gut?“, frage Eric noch voller Panik.
„Eric, bitte komm nach Hause.“
„Julie, ist mit August alles in Ordnung?“
Aber sie reagierte mit einem Tränenausbruch und schluchzte: „Eric, komm einfach nur nach Hause …“
„Julie, sag mir sofort, ob es meiner Tochter gut geht!“, brüllte Eric. Und dann antwortete seine Frau nach einem kurzen Moment.
„Nein.“

Das Auto, von dem August erfasst worden war, hatte zuvor ein Straßenschild an einer kleinen Kreuzung gerammt. Dieses hatte sich gedreht, war durch das Fenster des Fahrzeugs gestoßen und hatte dabei die Kleine durchbohrt. Die Ärzte hatten sich gewünscht, sagen zu können, dass August schnell gestorben wäre. Aber das war nicht der Fall gewesen. Ihre Schmerzensschreie waren mindestens 15 Minuten lang zu hören gewesen, bevor sie als Folge des hohen Blutverlustes starb. Bis sie die Notfall-Station erreichte, war sie tot. Ihr Tod war langsam und qualvoll gewesen.

Jetzt war Eric dabei, sich zu fragen, wie Gott es zulassen konnte, dass sein kostbares, hübsches 5-jähriges Mädchen so schrecklich leiden musste, bevor es starb.

Es war Anfang 2003, als ich Eric kennen lernte. Es war jetzt mindestens 10 Jahre her, seitdem er seine Tragödie erlebt hatte. Niemand hätte vermutet, dass er sie jemals überwinden würde. Doch im Laufe der Zeit hatte Gott für Heilung gesorgt und ihn zu einem Tröster für andere Christen gemacht.

Ich hatte gerade selbst unter einer Glaubensprüfung zu leiden, als ich ihm begegnete. Ich hatte finanzielle Probleme, und nachdem die Miete und die Rechnungen bezahlt waren, blieben mir nur noch 40 Dollar pro Monat für Lebensmittel. Als ich ihm meine Situation schilderte, hatte er Worte der Ermutigung für mich. Nachdem er mir das von seiner Tochter erzählt habe, brach ich in Tränen aus.

„Wie konnte so etwas bei Ihnen heilen?“, fragte ich ihn.
„Heilen? Ich konnte nicht heilen, das heißt, nicht aus mir selbst heraus. Es war Gott, Der mich heilte. Ich hatte viel Zeit damit vergeudet, Ihm die Schuld für meine Probleme zu geben. Ich muss gestehen, dass ich wütend auf Gott war. Doch als ich mich dafür entschied zu glauben, dass Er gütig ist, egal was mit mir geschieht, war dies der Moment, an dem die Heilung begann.“

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