Die Liebe Gottes – Teil 33

KAPITEL 8 – Gottes Liebe wird Dich nie wieder loslassen – Teil 4

Weit mehr als Überwinder

Paulus sagt noch etwas über Gottes Liebe, das uns dabei helfen sollte, in Seiner Liebe zu ruhen und Ihn selbst in den schlimmsten Traumata zu lieben. Er informiert uns darüber, dass Gottes Liebe nicht nur beständig und unerschöpflich ist, sie ist auch triumphierend. Sie hält nicht nur alle Umstände aus, sie überwindet sie auch.

Römerbrief Kapitel 8, Vers 37

Aber in dem allem überwinden wir weit durch Den, Der uns geliebt hat.

Wir sind also nicht nur Überwinder, sondern sind mehr als das. Was kann das bedeuten?

Das griechische Wort, das hier mit „überwinden“ übersetzt ist, lautet hypernikao, eine Zusammensetzung aus hyper (mehr, darüber hinaus) und nikao (überwinden oder obsiegen). Dieser Begriff ist einzigartig in diesem Vers und taucht nirgendwo sonst in der Bibel auf. Es gibt kein Wort dafür auf Deutsch. Von daher müssen wir zwei oder drei Wörter zusammenschustern, um den wahren Sinn hinter dieser Begriffsbedeutung herauszubekommen. Gelehrte haben versucht, ihn mit „überwältigende Überwinder“ oder „jenseits des Überwindens“ zu übersetzen; doch der Favorit ist immer noch „mehr als Überwinder“. Im Deutschen ist es „weit überwinden“.

Versuchen wir es stattdessen mit „Hyper-Überwinder“. Das klingt moderner und vermittelt die Vorstellung einer neuen Liga von Superhelden. Mir gefällt sie. Versuchen wir nun herauszufinden, was Paulus hier tatsächlich gemeint hat.

Mitten in all den Dingen, die uns versuchen herunterzuziehen (Drangsal, Schmerz, Verfolgung), sind wir Hyper-Überwinder. Das gilt für jedes Problem, welches das Leben hervorbringt.

Dieser Begriff erhöht unseren menschlichen Geist und scheint uns mit einem Hoffnungsstrahl zu durchdringen. Aber hinter einem Hyper-Überwinder steckt mehr, als dadurch einen emotionalen Kick zu bekommen. William Hendricksen sagte, dass wenn wir lediglich Überwinder wären, hätten wir nichts zu beklagen. Wir würden die Kräfte neutralisieren, die uns entgegentreten und sie besiegen. Doch „weit überwinden“ bedeutet, dass sämtliche schlimmen Ereignisse stets zu unseren Gunsten ausgehen. Jedes Problem, das uns herausfordert, dient letztendlich dazu, die Liebe Gottes zu beweisen, von der uns nichts trennen kann. Wenn all diese üblen Dinge in chaotischen Trümmern liegen, steht Gottes Liebe darüber und ist davon völlig unbeeindruckt wie ein bewegungsloser Monolith.

Wie funktioniert das im realen Leben? Dazu eine Geschichte, die uns die Antwort darauf liefert. Während seiner Schreckensherrschaft lenkte der Diktator Benito Mussolini seine Kriegsmaschinerie auf Äthiopien und vertrieb dort die christlichen Missionare. Überall fingen die Christen sofort an zu beten. Die Antwort kam in zwei Wellen:

  1. Die vertriebenen Christen wurden beschützt.
  2. In Äthiopien wurden die Tore für das Evangelium wieder geöffnet, nachdem der militärische Stolz Italiens zerbrochen im Staub lag und Mussolini durch seine eigenen Landsleute hingerichtet wurde.

Doch während der Abwesenheit der Missionare verbreitete sich das Wort Gottes dennoch in Äthiopien. Und als die Missionare zurückkehrten, fanden sie eine größere und stärkere Gemeinde vor als die, welche sie verlassen hatten. Eine Gruppe, die „United Presbyterian Mission“ (Vereinte presbyterianische Mission) umfasste nur 60 Gläubige, als die Missionare vertrieben wurden. Bei ihrer Rückkehr gab es dort 30 Gemeinden mit insgesamt 1 600 Mitgliedern! Diese Gläubigen waren mehr als Überwinder.

Mit Gottes Liebe, die uns hält, wenn wir von Bösen angegriffen werden, werden wir nicht nur obsiegen. Darüber hinaus erweist sich jedes traumatische Ereignis zu unserem Vorteil. Wir ernähren uns vom Missgeschick und werden dadurch stärker. Je größer das Problem ist, umso mehr gewinnen wir an:

  • Weisheit
  • Geistlicher Kraft
  • Reife

Das bedeutet es, ein Hyper-Überwinder zu sein. Bei dem Geräusch, wenn sich eine auftürmende Welle nähert, lässt der Surfer-Anfänger sie aus Furcht vorbeiziehen. Der fortgeschrittene Surfer allerdings sieht dieselbe Welle, sammelt seine Kräfte und paddelt in sie hinein. Er kennt die gefährliche Energie der Welle, doch er nutzt sie zu seinem Vorteil. Indem er sie geschickt vorne schneidet, lässt er es zu, dass sie ihn in ein spannendes Abenteuer treibt.

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