Die Liebe Gottes – Teil 24

KAPITEL 6 – Gott liebt Dich selbst wenn Du Ihn nicht liebst – Teil 2

Gott liebt Dich auch, wenn Du Dich von Ihm entfernst

Lukas Kapitel 15, Vers 13

„Und nicht lange danach packte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste in ein fernes Land, und dort verschleuderte er sein Vermögen mit ausschweifendem Leben.“

Nur wenige Tage später, nachdem der jüngste Sohn diese unverschämte Forderung gestellt hatte, brach er seine Zelte ab und ging. Es heißt, dass „er alles zusammenpackte“. Mit anderen Worten: Er nahm auch das Geld mit, das sein Vater ihm gegeben hatte. Alles deutet darauf hin, dass der Vater, weil ihn sein Sohn so sehr drängte, seinen Besitz weit unter Wert verkaufen musste.

Die Dorfbewohner, die Nachbarn und die Arbeiter auf dem Bauernhof schüttelten wahrscheinlich alle ungläubig den Kopf und sagten: „Wie kann der Vater seinem Sohn erlauben, ihn derart zu blamieren und seiner Familie eine solche Schande zu bereiten? Er hat seinem Sohn tatsächlich alles gegeben, was er verlangt hat und hat zugesehen, wie er das Haus verlassen hat! Er hätte ihn öffentlich tadeln sollen. Stattdessen hat der Vater sich zum Narren gemacht und ist seiner Forderung nachgekommen.“

Bei dem Weggehen des Sohnes handelte es sich um eine offensivere Aktion, als es beim ersten Durchsehen den Anschein hat. Es war eine herzlose Ablehnung des Vaterhauses, in dem er geboren worden und aufgewachsen war. Es war ein Bruch mit der wertvollen Tradition, die sorgsam in der jüdischen Gemeinschaft aufrecht erhalten wurde und von der er ein Teil war. Wenn Lukas schreibt: „und reiste in ein fernes Land“, zeigt er damit weitaus mehr auf, als den Wunsch eines jungen Mannes, mehr von der Welt zu sehen. Er spricht da von einem drastischen Schnitt von der Lebens-, Denk- und Handelsweise, die ihm von Generation zu Generation als heiliges Erbe übermittelt worden war. Es war mehr als eine Respektlosigkeit, sondern in Wahrheit ein Verrat an den geschätzten Werten der Familie und der jüdischen Gemeinschaft. Das „ferne Land“ ist die Welt, in der alles, was bei ihm zu Hause als heilig angesehen wurde, missachtet wurde.

Wie schwer fällt es uns, unsere Hände zurückzuhalten, wenn wir sehen, dass einem unserer Lieben unvermeidliches Leid bevorsteht? Der Vater wusste, dass sein Sohn sein Verhalten eines Tages bereuen würde. Es war ihm klar, dass er enttäuscht werden und versagen würde. Doch trotz seines persönlichen Schmerzes und der zurückgewiesenen Liebe ließ er es zu, dass sein Sohn loszog.

Genauso wie dieser Vater dazu bereit war, diesen Schmerz auszuhalten, anstatt seinen Sohn zu verstoßen, so lässt uns unser himmlischer Vater auch manchmal los, wenn wir Seine Liebe ablehnen und unserem eigenen Willen folgen. Manchmal kann uns nichts Anderes effektiv umstimmen als die Erfahrung von direkten Konsequenzen unserer eigenen sündigen Entscheidungen. Der Vater hätte versuchen können, seinem Sohn den Schmerz zu beschreiben, den er dann erfahren würde; aber sein Sohn hätte nicht auf ihn gehört. Dazu war er viel zu sehr versessen darauf, seinen eigenen Willen durchzusetzen. Also ließ der Vater ihn gehen.

Könnte uns Gott nicht aufhalten, wenn wir solch eine schmerzliche Reise weg von Ihm unternehmen wollten? Mit Sicherheit, denn Er weiß ja, was uns dann erwartet! Ja, Er könnte uns daran hindern und uns bei Sich behalten; doch Er will, dass wir freiwillig aus Liebe bei Ihm bleiben und nicht, weil Er uns dazu zwingt. ER lässt es zu, dass wir in „dem fernen Land“ unsere Erfahrungen machen, so dass wir, wenn wir letztendlich zu Ihm zurückkehren, vollkommen bereit sind, Seine Liebe zu empfangen und diese auch zu schätzen.

Gott liebt Dich auch, wenn Du Dein Leben vergeudest

Lukas Kapitel 15, Vers 14

„Nachdem er aber alles aufgebraucht hatte, kam eine gewaltige Hungersnot über jenes Land, und auch er fing an, Mangel zu leiden.“

Das „ferne Land“ steht für die moralische und geistige Trennung von Gott. Zwei Mal wird uns in diesem Gleichnis gesagt, wie sich der verlorene Sohn auf seiner Reise in „das ferne Land“ verhalten hat. In Vers 13 wird uns gesagt: „Dort verschleuderte er sein Vermögen mit ausschweifendem Leben“ Und sein Bruder sagte über ihn zu seinem Vater:

Lukas Kapitel 15, Vers 30

„Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Gut mit Huren vergeudet hat, hast du für ihn das gemästete Kalb geschlachtet!“

Der junge Mann ging mit Taschen voller Geld in eine ferne Stadt und ließ es krachen. Innerhalb von nur wenigen Stunden war er von „Freunden“ umgeben, die ihm dabei halfen, „sein Glück zu machen“, die aber in Wahrheit dafür sorgten, dass er ihnen Getränke spendierte und ihm Huren beschafften. Etliche Tage führte er diesen Lebensstil der Unmoral und versank im Alkohol. Dabei gab er unbekümmert das Geld mit vollen Händen aus. Man kann sich kaum ein anschaulicheres Bild für hemmungslose Sündhaftigkeit vorstellen. So vergeudete der verlorene Sohn sein Leben.

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