Die Liebe Gottes – Teil 16

KAPITEL 4 – Gottes Liebe verlässt uns nicht – Teil 3

1. Die Zusage von Gottes Liebe

Ein Beispiel, für die traurige Auffassung der Liebe in modernen Kulturen ist die Weglassung der Phrase „bis dass der Tod uns scheidet“ bei den traditionellen Hochzeitszeremonien. Die Paare weichen ihrem Einsatz aus, indem sie aus ihrem gemeinsamen Vokabular das „für immer“ entfernen. Selbstverständlich macht diese Phrase in einer Hochzeitszeremonie eine Ehe nicht kugelsicher. Wir starren auf die alarmierenden Scheidungsstatistiken, wobei es keine Rolle spielt, welche Gelöbnisse man sich bei der Eheschließung geschworen hat. Aber es gibt etwas sehr Trauriges im Zusammenhang mit der alten, heiligen Einrichtung der Ehe. Sie ist zwanglos und unverbindlich geworden und wird als genauso flüchtig angesehen, wie der Reis, den man bei der Hochzeitsfeier auf das Paar streut.

Der britische Dichter Stephen Turner fasst die Missachtung der treuen, loyalen Liebe in seinem Gedicht „Declaration of Intent“ (Erklärung mit Vorsatz) wie folgt zusammen:

„Sie sagte, dass sie mich bis in alle Ewigkeit lieben werde,
schaffte es aber, ihre Liebe auf 8 Monate guten Benehmens zu reduzieren.
Sie sagte, wir würden zusammenpassen wie eine Hand in einem Handschuh,
aber dann kam das heiße Wasser und solche Accessoires wurden nicht mehr gebraucht.
Sie sagte, dass uns die Zukunft gehören werde,
aber das Haus trägt nicht mehr ihren Namen.
Sie sagte, ich sei der Einzige, der sie vollkommen verstehen würde,
und dann verließ sie mich.
Sie sagte, dass sie wüsste, dass ich das vollkommen verstehen würde.“

Diese Art von Treulosigkeit zerstört gerade die westliche Kultur. Wenn die menschliche Liebe einen solchen Schlag abbekommt, dann ist Gottes Liebe noch schwerer zu verstehen.

Deshalb beklage ich das derzeitige Verständnis von der Ehe, aber nicht nur wegen der Ehe selbst. Ich beklage es auch wegen der Auswirkungen, die es darauf hat, wie wir Gottes Liebe betrachten. „Für immer“ ist ein Wort Gottes, und wir sind Gottes Volk, das dazu berufen ist, Sein Wesen widerzuspiegeln. Gott hat uns die Einrichtung der Ehe gegeben, damit wir die höhere Liebe, an der wir uns mit Ihm erfreuen, erfahren und reflektieren.

Die griechische Mythologie liefert ein starkes Beispiel von ehelicher Treue. Odysseus, der Held von Homers „Odyssee“, befand sich 20 Jahre lang weit weg von seiner Ehefrau Penelope – 10 Jahre im Trojanischen Krieg und weitere 10 Jahre lang hatte er mit beachtlichen Hindernissen zu kämpfen, die ihm in den Weg gelegt wurden, als er nach Hause zurückkehren wollte. Die meisten seiner Bekannten dachten, er wäre bereits bei dem Krieg ums Leben gekommen. Es tauchten mehr als 100 Verehrer auf, die Penelope heiraten wollten; doch sie hielt hartnäckig an der Hoffnung fest, dass ihr Ehemann, der König ihres Herzens, zurückkehren würde.

Vielleicht wurde sie zu folgendem Versprechen gezwungen, welches sie ihren Verehrern gab. „Wenn ich damit aufhöre, das Leichentuch von Odysseus älterem Vater zu schwenken, werde ich mir einen neuen Ehemann aussuchen.“ Doch jede Nacht trennte sie ein Stück des Leichentuchs auf, so dass das Schwenken nicht aufhörte, solange bis ihr Betrug entdeckt wurde. Am Ende kehrte Odysseus zu seiner beständig treuen Ehefrau zurück, deren Liebe bis zu diesem Zeitpunkt schwer auf die Probe gestellt worden war.

Man könnte auf Penelopes Loyalität blicken und sagen: „Ja, solch eine Liebe ist möglich. Aber gibt es sie nur in Mythen? Gibt es heute jemanden, dessen Liebe so groß ist?“ Solche Beispiele werden in unseren Tagen immer seltener, doch ich bin dankbar, dass es solche Vorbilder noch gibt.

Chris Spielmans Geschichte ist das genaue Gegenteil zu der Untreue des Senators John Edwards, die dazu geführt hat, dass seine Ehefrau an Krebs starb. Spielman war einer der besseren Defensivspieler in der nationalen Football-Liga. Er hatte seine Karriere im US-Bundesstaat Ohio begonnen und war dann in der Ruhmeshalle des College Footballs in den Vereinigten Staaten gelandet. Nachdem er den Football zu seinem Beruf gemacht hatte, spielte er in vier Pro Bowl-Teams. Dann, im Jahr 1998, als er in Höchstform war, setzte er ein Jahr lang aus. Die nationale Football-Liga und seine Fans waren von ihm aufs Abstellgleis gestellt worden, weil seine Ehefrau mit Brustkrebs zu kämpfen hatte und er sich nur noch um sie kümmern wollte.

Stefanie Spielman und ihre Ärzte versuchten angestrengt, diese Krankheit zu besiegen. Als ihr wegen der Chemotherapie die Haare ausfielen, rasierte sich Chris den Kopf kahl als Geste seiner Solidarität. In diesem Jahr machte er den Haushalt ganz allein, kümmerte sich um die Kinder und unterstützte seine Ehefrau. Im Jahr 1999 wollte er zum Football zurückkehren, ging dann aber in den Ruhestand, noch bevor die eigentliche Saison begann. Denn sein Herz war stets bei sich zu Hause.

Stefanie kämpfte über 10 Jahre lang mit ihrem Krebs, bevor sie dann schließlich im Jahr 2009 starb. Nachdem sie verstorben war, sagte Chris: „Sie war die einzige Freundin, die ich hatte.“

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