von Warren D. Hoover
Offenbarung Kapitel 9 – Die fünfte und die sechste Posaune
Die Entrückung der Gemeinde von Jesus Christus und der Beginn der Trübsalzeit – Teil 6
Die fünfte Posaune
Offenbarung Kapitel 9, Verse 1-2
Und der fünfte Engel stieß in die Posaune: Da sah ich einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war; und der Schlüssel zum Schlund (oder: Schacht) des Abgrundes (= der Hölle) wurde ihm gegeben. 2Er schloss also den Schlund des Abgrundes auf: Da stieg Rauch aus dem Schlunde empor wie der Rauch eines großen Ofens, und die Sonne und die Luft wurden durch den Rauch des Schlundes verfinstert.
Der einzige Teil dieser Passage, der leicht zu erklären ist, ist der Rauch. Wir haben im Erdkunde-Unterricht gelernt, dass der Mittelpunkt der Erde eine Feuerstätte ist. Wir haben sicher alle Bilder und Videos von dem Rauch gesehen, welcher der Erde entsteigt, wenn die Versiegelung der Oberflächenkruste bei einem Vulkanausbruch geöffnet wird.
Es gibt zwei vorherrschende angemessene Auslegungen für diese Verse unter den Theologen:
1.
Der „Stern“ steht für einen Engel oder möglicherweise für Jesus Christus Selbst, Der zum Mittelpunkt der Erde kommt, um diesen Abgrund aufzuschließen. Schlüssel repräsentieren in der Bibel immer Autorität, und Jesus Christus ist die ganze Autorität übertragen worden.
Matthäus Kapitel 28, Vers 18
Da trat Jesus herzu und redete sie (die 11 Jünger) mit den Worten an: „Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf Erden verliehen.“
Dieser Abgrund ist eines der Geheimnisse. Er wird auch nur im Buch der Offenbarung erwähnt, und dazu wird uns keine nähere Erklärung gegeben. Beachte, dass sich durch den Rauch die Sonne noch weiter verdunkelt, nachdem sie ihre Helligkeit schon um ein Drittel bei dem vorherigen Gericht eingebüßt hatte. Das Böse gedeiht im Dunkeln. Somit ist dies eine weitere Vorbereitung für die Bestrafung der gottlosen Menschen.
2.
Bei dieser Auslegung ist der „Stern“ Satan, dessen Fall historisch dokumentiert ist in:
Jesaja Kapitel 14, Vers 12
„O wie bist du vom Himmel gefallen, du Glanzgestirn, Sohn der Morgenröte! Wie bist du zu Boden geschmettert, du Besieger der Völker.“
In seinem Evangelium zitiert Johannes den HERRN, wie Er sagt, dass Satan „der Fürst dieser Welt“ ist. Und das insgesamt drei Mal:
Johannes Kapitel 12, Verse 31-32
31“Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt, jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgestoßen werden, 32und ICH werde, wenn ICH von der Erde erhöht sein werde, alle zu Mir ziehen!“
Johannes Kapitel 14, Vers 30
„ICH werde nicht mehr viel mit euch reden, denn es kommt der Fürst der Welt; doch über Mich hat er keine Macht (oder: kein Anrecht auf Mich).“
Johannes Kapitel 16, Verse 8-11
8“Und wenn Er (der Helfer, der Heilige Geist) gekommen ist, wird Er der Welt die Augen öffnen über Sünde und über Gerechtigkeit und über Gericht: 9Über Sünde, (die darin besteht) dass sie nicht an Mich glauben; 10über Gerechtigkeit, (die darin besteht) dass ICH zum Vater hingehe und ihr Mich fortan nicht mehr seht; 11über Gericht, (das darin besteht) dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist. 12Noch vieles hätte ICH euch zu sagen, doch ihr könnt es jetzt nicht tragen.“
Dies zeigt auf, dass Gott Satan nur eine begrenzte Autorität in dieser Welt einräumt. Die Tatsache, dass der Heilige Geist mitsamt der Gemeinde von Jesus Christus nicht mehr auf der Erde ist, Der ihn zurückhält, ermöglicht dem Engel oder Jesus Christus Selbst, den Abgrund zu öffnen und Satans Verbündete freizulassen, die dort gefangen sind. Dabei handelt es sich um die gefallenen Engel.
Judas Kapitel 1, Verse 5-6
5Ich will euch aber daran erinnern – die betreffenden Tatsachen sind euch allerdings sämtlich schon bekannt –, dass der HERR (zuerst) zwar das Volk Israel aus dem Lande Ägypten gerettet, beim zweiten Mal aber die, welche nicht glaubten, vernichtet hat; 6dass Er ferner die Engel, die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrt, sondern ihre eigene Wohnstätte verlassen hatten, für den großen Gerichtstag mit ewigen Fesseln in der Finsternis drunten verwahrt hat (2.Petr 2,4-9).
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