Die Ordnung der biblischen Prophetie – Teil 38

von Warren D. Hoover

Das Buch der Offenbarung – Teil 7

Offenbarung Kapitel 2 und 3 – Die Sendschreiben an die Gemeinden – Teil 4

Sendschreiben an die Gemeinde von Thyatira

Der Name „Thyatira“ bedeutet „kontinuierliches Opfer“. Diese Gemeinde repräsentiert den Zustand der Christenheit während der Jahrhunderte des Finsteren Mittelalters etwa um 590 n. Chr. bis zur Reformation in den frühen 1500er Jahren. Dies ist ein Bild von Satans drittem Angriff auf die Gemeinde von Jesus Christus, wobei moralisches Übel in die Kirche kam. Hier haben wir es mit dem längsten Sendschreiben zu tun.

Thyatira war eine Festland-Stadt, die sich am Knotenpunkt von zwei Flusstälern befand. Sie wurde auf einer kleinen Anhöhe inmitten der Flussniederung gebaut. Wegen ihrer schutzlosen Lokalität wurde diese Stadt erobert und viele Male zerstört. Die Ruinen sind heute kaum noch zu sehen und bedecken ein Gebiet in der Größe eines Stadtblocks von einer unserer modernen Städte. In der Nähe befindet sich die moderne türkische Stadt Akhiser.

Die Gemeinde von Thyatira repräsentiert die Kirche, die das Blutbad der Kreuzzüge und die Inquisition in Gang gesetzt und dann beides benutzt hat, um die wahren Gläubigen, die Juden und die aufkeimende wissenschaftliche Gemeinschaft in Europa zu verfolgen. Darüber hinaus hat sie den Laienstand mit ihren ständigen Geld-Forderungen geplündert in Form von Erpressungen im Rahmen des „Ablasshandels“ und in Form von Spenden (Erpressungsgeldern) für Gebete, wodurch die Spender ihre Lieben aus dem Fegefeuer retten wollten. Es ist nur schwer vorstellbar, dass ein Kleriker so korrupt ist, dass er Geld verlangt, bevor er zu beten anfängt für Menschen, die Hilfe brauchen oder Kummer haben und man Jahre später feststellen muss, dass die diesbezüglich gemachten Versprechungen sich nicht bewahrheitet haben, obwohl man für seine Sünden teuer bezahlt hat.

Die Stadt Thyatira erreichte den Höhepunkt ihrer Größe unter der Schirmherrschaft des römischen Kaisers Vespasian. Er war der Vater von Titus, dem römischen General, der im Jahr 70 n. Chr. Jerusalem einnahm und es auslöschte. Das bedeutet, dass sie sich auf dem Höhepunkt ihres Reichtums befand und zwar etwa 20 Jahre nachdem Paulus seine Missionsreisen, die im Buch der Apostelgeschichte beschrieben werden, beendet hatte. Die Stadt Thyatira war für ihre Färbemittel-Produktion bekannt, das aus Pflanzen der Umgebung gewonnen wurde. Dieses Färbemittel wird im Neuen Testament „Purpur“ genannt. Heute ist es als Türkischrotöl bekannt. Lydia war die erste Frau aus Thyatira, die durch Paulus in Philippi konvertierte.

Die Stadt Thyatira war der Hauptsitz der Handwerkergilden, wozu vor allem Töpfer, Gerber, Weber, Färber und Kleiderproduzenten gehörten. In ihrem Wesen waren diese Zünfte heidnisch, und deshalb wurden sie von den Christen gemieden. Das bedeutete aber gleichzeitig, dass die Christen arm waren, denn die einzelnen Zünfte unterstützen sich gegenseitig.

Die Auswirkungen davon sind ähnlich, wie wir sie heute in amerikanischen Bundesstaaten sehen, in denen es geschlossene Unternehmen nur für Gewerkschaftsangehörige gibt; andere Mitarbeiter werden dort gar nicht eingestellt.

Und schließlich war Thyatira auch das Zentrum für die Verehrung des Sonnengottes Apollo.

Offenbarung Kapitel 2, Vers 18

„Und dem Engel (1,20) der Gemeinde in Thyatira schreibe: So spricht der Sohn Gottes, Der Augen hat wie eine Feuerflamme und Dessen Füße dem schimmernden Golderz gleichen (vgl. 1,14-15).“

Im Vorwort dieses Briefes bezieht sich Jesus Christus auf die Anfangsvision, von Johannes, in welcher Er mit flammenden Augen und Messingfüßen erschien. Die flammenden Augen stehen für Seinen alles durchdringenden Blick, dem keine Tat, kein Gedanke und keine Absicht im Menschen entgeht, was Ihm am Ende als Basis dient für die Beurteilung. Mit den Messingfüßen wird Er alle Seine Gegner zertreten.

1.Korinther Kapitel 15, Vers 25

Denn Er muss als König herrschen, »bis Er (der himmlische Vater) Ihm (Jesus Christus) alle Feinde unter die Füße gelegt hat« (Ps 110,1).

Epheser Kapitel 1, Vers 22

Ja, alles hat Er (der himmlische Vater) Ihm (Jesus Christus) zu Füßen gelegt (Ps 8,7) und hat Ihn zum alles überragenden Haupt gemacht für die Gemeinde.

Hebräer Kapitel 2, Vers 8

Alles hast Du (der himmlische Vater) Ihm (Jesus Christus) unter die Füße unterworfen. Dadurch nämlich, dass Er »Ihm alles unterworfen hat«, hat Er nichts von der Unterwerfung unter Ihn ausgenommen. Bisher nehmen wir allerdings noch nicht wahr, dass Ihm alles (oder: das All) unterworfen ist.

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