Die Ordnung der biblischen Prophetie – Teil 36

von Warren D. Hoover

Das Buch der Offenbarung – Teil 5

Offenbarung Kapitel 2 und 3 – Die Sendschreiben an die Gemeinden – Teil 2

Das Sendschreiben an die Gemeinde von Smyrna

Der zweite Brief ist an den Pastor der Gemeinde von Smyrna adressiert. Der Name Smyrna bedeutet „zerdrückte Myrrhe“. Myrrhe ist in der Bibel ein Symbol für Leiden, und „zerdrückte Myrrhe“ bedeutet schweres Leiden.

Smyrna ist eine von den beiden Gemeinden, in denen Jesus Christus keinen Fehler findet. Sie musste Verfolgung erleiden, und sie war repräsentativ für die Zeit der Verfolgung, welche die Gemeinde von Jesus Christus unter der Herrschaft von Kaiser Domitian erdulden musste, bis Kaiser Konstantin im Jahr 313 n. Chr. das Toleranz-Edikt herausgab, welches die permanente Christenverfolgung im Römischen Reich beendete.

Die Stadt Smyrna existiert heute immer noch in der Gestalt der modernen Stadt Izmir in der Türkei. Die moderne Stadt verbirgt die Ruinen der alten Stadt vollkommen. Doch, genauso wie Ephesus, hatte Smyrna ein Amphitheater, welches jedoch noch sichtbar ist. Es existiert dort sogar eine kleine, aber blühende Gemeinde, obwohl es sich dabei um eine Untergrund-Kirche handelt, weil die Christen in der Türkei von der muslimischen Mehrheit verfolgt wird. Es ist eine der ältesten kontinuierlich besetzten Städte auf der Erde, die ursprünglich während der Zeit des Hethiter-Reiches 2 000 v. Chr. gebaut wurde.

Die alte Stadt Smyrna wurde „die Krone von Asien“ genannt, wegen der Art und Weise, wie sie von Alexander dem Große verschönert wurde. Genauso wie Athen hatte Smyrna eine Akropolis. Sie befand sich auf dem Berg Pagos in der Nähe der Stadt. Die Tempel und die Festungen der Akropolis waren von einem schönen Blumengarten, von Hecken und Myrrhe-Bäumen umgeben. Die Stadt hatte einen großen Hafen, welche von der modernen Stadt Izmir heute noch benutzt wird. Smyrna wurde vom Hafen aus bis nach oben zum Berg Pagos gebaut, was den Vorteil hatte, dass man einen malerischen Ausblick von fast jedem Punkt der Stadt aus auf das Meer hatte. In der Akropolis, oben auf dem Berg, gab es Tempel von Kybele (Diana), Apollo, Aesculapius, Athene, Cäsar Augustus und Aphrodite, was sie zu einem weiteren Zentrum des Heidentums und der Kaiser-Verehrung machte. Der Garten, der die Akropolis umschloss, inspirierte zu der Bezeichnung „Krone von Asien“.

Offenbarung Kapitel 2, Vers 8

„Und dem Engel (1,20) der Gemeinde in Smyrna schreibe: So spricht der Erste und der Letzte (Jes 44,6; 48,12), Der tot gewesen und wieder lebendig geworden ist: …“

Jesus Christus beginnt diesen Brief damit, dass Er sie an Sein ewiges Wesen erinnert und daran, dass Er der auferstandene HERR ist, Der den Tod besiegt hat. Das ist eine wichtige Erinnerung für die Gemeinden, die unter Verfolgung zu leiden haben, wobei das Leben der Heiligen in ständiger Gefahr ist. Der HERR macht sie darauf aufmerksam, dass mit dem leiblichen Tod nicht alles zu Ende ist.

Das ist die einzige der sieben Gemeinden, von der wir wissen, wer der Pastor war, der dieses Sendschreiben erhielt. Dieser Mann hieß Polykarp, der vom Apostel Johannes eingesetzt worden war und später zum Bischof von Smyrna wurde. Die frühen christlichen Schreiber Tertullian und Irenäus beziehen sich beide auf ihn in ihren Schriften. Polykarp blieb Pastor der Gemeinde von Smyrna, bis er im Jahr 155 n. Chr. den Märtyrertod starb. Sein Bekenntnis und Zeugnis, welches er dem römischen Prokonsul gab, der ihn zum Tode verurteilte, hat seitdem die Heiligen in jedem Zeitalter inspiriert.

Polykarp wurde verhaftet, nur weil er Christ war, denn man nahm an, dass er ein Mitglied eines gefährlichen politischen Kults war, dessen schnelles Wachstum unbedingt aufgehalten werden musste. Bei der Gerichtsverhandlung inmitten eines wütenden Mobs hatte der römische Prokonsul Mitleid mit diesem freundlichen, alten Mann. Er drängte Polykarp dazu zu sagen: „Cäsar ist der Herr“. Wenn Polykarp diesen Satz gesagt hätte und eine kleine Prise Weihrauch auf die Cäsar-Statue gestreut hätte, dann hätte er der Folter und dem Tod entfliehen können. Doch er erwiderte: „86 Jahre lang habe ich Jesus Christus gedient, und Er hat in meinem Leben nie etwas falsch gemacht. Wie kann ich da meinen König verleugnen, der mich errettet hat.“

Standfest in seinem Glauben an Jesus Christus weigerte er sich, sich auf einen Kompromiss einzulassen. Deshalb wurde er auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Wenn wir uns die Antwort von Polykarp anschauen, die er dem Prokonsul gegeben hat, wird offensichtlich, dass er an das glaubte, was Paulus in seinem Brief an die Philipper geschrieben hatte:

Philipper Kapitel 1, Vers 21

Denn für mich bedeutet Christus das Leben, und darum ist das Sterben für mich ein Gewinn.

Und er hatte die Verheißung verstanden von:

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