Die Ordnung der biblischen Prophetie – Teil 16

von Warren D. Hoover

Daniel Kapitel 9 – Teil 2

Die Antwort auf das Gebet

Der Erzengel Gabriel hatte den Auftrag bekommen, schnell zu Daniel zu fliegen und ihm die Antwort zu bringen. In diesem Teil der Bibelstudie werden wir diese Antwort näher untersuchen. Sie besteht in Gottes Zeitplan für die gesamte Menschheitsgeschichte und nicht nur für Jerusalem und den zerstörten Tempel. Dennoch ist diese Antwort auf die Juden zentriert. Tatsächlich kann dieser gesamte Zeitplan nicht richtig ausgelegt werden, wenn man nicht versteht, was Gott zu Israel sagt.

Daniel identifizierte den Boten der Vision in Daniel Kapitel 8 als den Erzengel Gabriel, der ihm in der Gestalt eines Menschen erschienen war. Engel erscheinen oft als Menschen. Dies war auch bei Lot in Sodom und Gomorra der Fall. Später am Grab des HERRN erschienen die Engel den Frauen ebenfalls als Männer.

Hebräer Kapitel 13, Vers 2

Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch diese haben einige, ohne es zu wissen, Engel beherbergt.

Der Erzengel Gabriel scheint ein Bote zu sein, den Gott für ganz wichtige Nachrichten reserviert hat, die Er den Menschen überbringen will. In diesem Fall war es eine Prophezeiung für Daniel. Später kündigte er die bevorstehende Geburt von Johannes dem Täufer an und ebenso die Geburt des Messias durch Maria.

Daniel Kapitel 9, Vers 22

Er (der Erzengel Gabriel) wollte mir Aufklärung geben und redete mich mit den Worten an: „Daniel, schon jetzt bin ich hergekommen, um dir zum richtigen Verständnis zu verhelfen.“

Man muss sich das so vorstellen, dass der Erzengel zu Daniel gekommen war, um ihn anzuleiten, damit dieser die Fähigkeit hat, Gottes Wort zu verstehen und zu interpretieren. Der Erzengel belehrte Daniel also zu begreifen, was dieser in den Heiligen Schriften gelesen hatte. Er gab Daniel auch die Antwort auf dessen Gebet für Israel und darüber hinaus noch viel mehr an Informationen über die Zukunft.

Daniel Kapitel 9, Vers 23

„Als du zu beten begannst, erging ein Gotteswort, und ich bin gekommen, um dir Auskunft zu geben; denn du bist ein besonders geliebter Mann. So achte nun auf das Wort, damit du die Offenbarung genau verstehst!“

Dies ist eine dezente Erinnerung daran, dass Engel KEINE Götter sind und von daher NICHT angebetet werden dürfen. Gabriel war durch Zeit und Raum eingeschränkt. Es wird hier nicht gesagt, welche Strecke er zurückgelegt hat oder wie schnell er reiste. Es heißt lediglich, dass seine Reise begann, als Daniel zu beten anfing. Selbst die höchsten Engel besitzen nicht die Fähigkeit der Allgegenwart, der Allwissenheit oder der Allmächtigkeit.

Beachte, welche Ehre Daniel zuteil wurde, als die Botschaft damit begann, dass der Erzengel ihm sagt, dass er ein von Gott geliebter Mann ist. Solche Ehrenbezeichnungen kommen in der Bibel höchst selten vor. Abraham wurde „der Freund Gottes“ genannt und David „ein Mann nach dem Herzen Gottes“. Offensichtlich ist die Liebe das Kriterium dafür, dass Gott sich entscheidet, wem Er die Zukunft oder die Apokalypse offenbaren will. Der Apostel Johannes war der einzige andere Mann, der auch als „von Gott geliebt“ bezeichnet wurde. Und deswegen ließ Er ihn das Buch der Offenbarung schreiben. Diese Ehrenbezeichnung versetzt Daniel auf die höchste Ebene der geistlichen Elite in der Geschichte.

Der Erzengel Gabriel ermutigt Daniel weiter, indem er ihn dazu aufruft, auf die Vision zu achten und sie zu verstehen. Die nachfolgenden Verse sind die allerwichtigsten in der gesamten Bibel im Hinblick auf das Verständnis von Gottes Sichtweise der Menschheitsgeschichte und der Geschichte der Zukunft!

Daniel Kapitel 9, Vers 24

„Siebzig WOCHEN sind über dein Volk und über deine heilige Stadt bestimmt, um den Frevel zum Abschluss zu bringen und das Maß der Sünde voll zu machen, um die Verschuldung zu sühnen und ewige Gerechtigkeit (= Heil) herbeizuführen und das Gesicht und den (Ausspruch des) Propheten zu bestätigen und ein Hochheiliges zu salben (= weihen).“

Eine „Woche“ steht in der Bibel oft für 7 Jahre. Und das ist auch hier der Fall. Die Grundlage für diese Interpretation findet sich in:

3.Mose Kapitel 25, Verse 2-8

2»Teile den Israeliten folgende Verordnungen mit: ‚Wenn ihr in das Land kommt, das ICH euch geben werde, so soll das Land dem HERRN einen Sabbat (= eine Ruhezeit) halten. 3Sechs Jahre sollst du dein Feld bestellen und sechs Jahre deinen Weinberg beschneiden und den Ertrag des Landes einbringen; 4aber im siebten Jahre soll das Land einen Sabbat der Ruhe (= völlige Ruhe) haben, eine dem HERRN geweihte Ruhezeit: Da darfst du dein Feld nicht bestellen und deinen Weinberg nicht beschneiden; 5auch den Wildwuchs (= den Nachwuchs) deiner (vorjährigen) Ernte darfst du nicht einheimsen und die Trauben von deinem unbeschnittenen Weinstock nicht lesen: Es soll ein Sabbatjahr (= Ruhejahr) für das Land sein.

6Was das Land während seiner Ruhezeit von selbst hervorbringt, soll euch zur Nahrung dienen, dir sowie deinen Knechten und Mägden, deinen Tagelöhnern und den Beisassen, die bei dir als Gäste leben; 7auch deinem Vieh und den wilden Tieren, die in deinem Lande leben, soll der gesamte Ertrag (dieses Jahres) zur Nahrung dienen. 8Sodann sollst du dir sieben solcher Sabbatjahre (= Ruhejahre oder: Jahrsabbate), also sieben mal sieben Jahre, abzählen, so dass dir die Zeit der sieben Sabbatjahre neunundvierzig Jahre beträgt.’“

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