Die Ordnung der biblischen Prophetie – Teil 15

von Warren D. Hoover

Daniel Kapitel 9 – Teil 1

Daniels Gebet

In Daniel Kapitel 6 haben wir gelesen, dass Daniel sich streng an seine Gebetszeiten hielt. Er betete drei Mal am Tag, selbst wenn er dabei sein Leben riskierte.

In diesem Teil lernen wir den Inhalt von einem dieser Gebete kennen, und später werden wir erfahren, wie Gott darauf antwortete.

Daniel Kapitel 9, Verse 1-2

„Im ersten Regierungsjahre des Darius, des Sohnes des Ahasveros (= Xerxes), der von medischer Herkunft war und die Herrschaft über das Reich der Chaldäer erlangt hatte, 2im ersten Jahre seiner Regierung, richtete ich, Daniel, meine Aufmerksamkeit in den (heiligen) Schriften auf die Zahl der Jahre, in Betreff derer das Wort des HERRN einst an den Propheten Jeremia ergangen war, dass nämlich über den Trümmern (oder: der Verödung) Jerusalems eine Zeit von siebzig Jahren hingehen sollte.“

Das erste Regierungsjahr von Darius, dem Meder, war das Jahr 538 v. Chr. Dabei handelt es sich um denselben König, der ausgetrickst worden war, damit Daniel in der Löwengrube landete. Nachdem er das Datum genannt hatte, offenbart Daniel, dass er die Heiligen Schriften studiert hatte und dass ein kontinuierlicher Beter ist.

Das Amerika von heute erleidet nun dasselbe Schicksal, dem sich Israel Jahrhunderte zuvor gegenüber sah und zwar aus demselben Grund.

Hosea Kapitel 4, Vers 6

„Und Mein Volk fällt mit ihnen (den gottlosen Priestern) der Vernichtung anheim aus Mangel an Erkenntnis. Weil du, Priester, die Erkenntnis verworfen hast, verwerfe auch ICH dich, dass du Mir nicht mehr als Priester dienen sollst; und weil du das Gesetz (oder: die Weisung oder: Unterweisung) deines Gottes vergessen hast, will auch ICH deine Kinder vergessen.“

Hier macht Gott das Problem an den Priestern fest und nicht am Volk Israel.

Warum ist das relevant? Weil Daniel 200 Jahre später mit den Konsequenzen leben musste. Die Priester in der Zeit des Propheten Hosea kamen ihrer Berufung nicht nach und bereuten ihre Sünden nicht. Die Folge davon war die Zerstörung Israels und die Gefangenschaft der Israeliten, in der auch Daniel leben musste.

Heute haben wir das ebenfalls, dass Priester ihrer Berufung nicht gerecht werden. Sie predigen nicht den GESAMTEN Ratschluss Gottes aus Furcht, irgendjemanden zu beleidigen, der dann nicht mehr in ihre Kirche kommt oder aus Angst, dass sie ihre Steuerbefreiung verlieren, wenn sie gegen die Vorgaben der Steuerbehörde verstoßen, indem sie über das gegenwärtige Zeitgeschehen predigen oder wenn sie ihre Kirchenmitglieder dahingehend beraten, wen sie wählen sollen, weil dies aufzeigt, was sie tatsächlich glauben.

Doch wie wir bereits wissen, ist Daniel bei Eltern aufgewachsen, die Gott gehorchten. Das Resultat war Daniels lebenslange Hingabe Gott und Seinem Wort gegenüber. Wenn dem nicht so gewesen wäre, hätte Gott ihm niemals die Informationen, die in diesem Kapitel aufgezeichnet sind, offenbart.

Die geistliche Erziehung durch bibeltreue Eltern ist auch heute das beste Heilmittel gegen Glaubensabfall. Es liegt in ihrer Verantwortung, ihren Kindern alles über Gott zu erzählen, was in der Bibel steht. Und diese Verantwortung kann NIEMALS auf eine Kirche, Gemeinde oder auf die Schule übertragen werden. Gott beabsichtigt mit diesen Institutionen lediglich, dass die Lehren der Eltern verstärkt, aber niemals ersetzt werden.

Daniel schreibt, dass er das Jeremia-Buch gelesen hat. Folgende Passage darin hatte es ihm ganz besonders angetan:

Jeremia Kapitel 25, Verse 11-12

13“ICH will dann an jenem Lande alle Meine Drohungen, die ICH gegen dasselbe ausgesprochen habe, in Erfüllung gehen lassen, alles, was in diesem Buche geschrieben steht, was Jeremia über alle Völker geweissagt hat. 14Denn sie (d.h. die Chaldäer) sollen gleichfalls mächtigen Völkern und gewaltigen Königen dienstbar werden, und ICH werde ihnen nach Verdienst und nach ihrem ganzen Tun vergelten.“

Was hat der Prophet Daniel darin gesehen?

  1. Dass das israelische Volk den Babyloniern dienen wird. Persien wird hier gar nicht erwähnt.
  2. Die Bestrafung des israelischen Volkes sollte 70 Jahre lang dauern. Daniels Gefangenschaft begann im Jahr 608 v. Chr. Und jetzt schrieb man das Jahr 538 v. Chr. Von daher stand das Ende der Gefangenschaft kurz bevor.

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