Die Ordnung der biblischen Prophetie – Teil 12

von Warren D. Hoover

Daniel Kapitel 6 – Teil 2

Daniel in der Löwengrube

Daniel Kapitel 6, Vers 13

Darauf traten sie vor den König und fragten mit Bezug auf das königliche Verbot: »Hast du nicht ein Verbot ausfertigen lassen, wonach jeder, der innerhalb der nächsten dreißig Tage eine Bitte an irgendeinen Gott oder einen Menschen richten würde außer an dich, o König, in die Löwengrube geworfen werden soll?« Der König antwortete: »Die Sache steht fest nach dem unwiderruflichen Gesetz der Meder und Perser.«

Nachdem sich bewahrheitet hatte, dass Daniel gegen das Gesetz verstoßen hatte und sie alle dies bezeugen konnten, liefen die Verschwörer zum König. Und das Erste, was sie taten, war, sicher zu stellen, dass der König sich an das Gesetz erinnerte, welches er unterzeichnet hatte. Sie wollten nicht, dass Daniel irgendeine Chance hatte, sich aus der Falle zu befreien.

Daniel Kapitel 6, Vers 14

Darauf erwiderten sie dem König: »Daniel, einer von den in die Verbannung (oder: Gefangenschaft) hergeführten Judäern, hat nicht auf dich, o König, geachtet, noch auf das Verbot, das du hast ausfertigen lassen, sondern verrichtet drei Mal täglich sein Gebet.«

Man kann buchstäblich die giftige Verachtung hören, mit der die Menge von „diesem Daniel“ sprach. Jeder Funke von Respekt und Ehrfurcht ihm gegenüber war verflogen. Sie waren sich sicher, dass Daniel jetzt sterben würde, nachdem sie ihre Anklage vorgebracht hatten.

Daniel Kapitel 6, Vers 15

Als der König das hörte, wurde er über die Mitteilung sehr betrübt und sann darüber nach, wie er Daniel retten könnte, und war bis Sonnenuntergang bemüht, ihn frei zu machen.

Darius merkte zu spät, dass er übertölpelt worden war, weil er jetzt den Mann verdammen musste, den er offensichtlich mochte und respektierte. Er tat alles, was in seiner Macht stand, um aus dieser Falle herauszukommen; aber es gab keinen Ausweg. Er gab seine Anstrengungen auf, als die Sonne unterging, weil dies in alten Kulturen als der Beginn eines neuen Tages angesehen wurde. Und das Gericht musste an dem Tag ausgeführt werden, an dem die Schuld feststand. Da war nicht daran zu rütteln.

Es gibt noch einen weiteren Grundsatz, den Gläubige hier lernen müssen. Darius bereute offensichtlich seine übereilte Entscheidung; doch er konnte nichts tun, um die Konsequenzen aufzuhalten.

Christen können heute ihre Sünden bereuen und sie bekennen, und Gott vergibt ihnen, weil sie durch das Blut von Jesus Christus zugedeckt wurden. Doch Vergebung hebt zwar Schuld und Bestrafung auf, jedoch NICHT die Konsequenzen. Wenn Du Dein Geld auf dem Bankkonto verspielt hast, füllt es Gott nicht auf magische Weise, wenn Du Deine Sünde bekennst. Wenn sexuelle Freizügigkeit bei Dir zu einer Geschlechtskrankheit oder zu AIDS führt, dann wirst Du nicht automatisch geheilt, wenn Du Deine Sünden bekennst und sie bereust. Der Mörder mag seine Tat bereuen und seine Schuld bekennen, was ihm zum ewigen Vorteil gereicht, dennoch wird er hingerichtet oder lebenslänglich ins Gefängnis gehen. Das ist der Grund, weshalb Jesus Christus sagte:

Johannes Kapitel 14, Vers 15

„Wenn ihr Mich liebt, so werdet ihr Meine Gebote halten.“

Diese Gebote sind Zäune, die dazu bestimmt sind, uns zu schützen. Dabei handelt es sich nicht um lästige Regeln, die uns davon abhalten, uns am Leben zu erfreuen.

Daniel Kapitel 6, Vers 16

Da stürmten aber jene Männer (wiederum) zum König und sagten zu ihm: »Bedenke, o König, dass bei den Medern und Persern ein Gesetz besteht, nach welchem kein vom König erlassenes Verbot oder Gebot rückgängig gemacht werden darf.«

Diese blutdürstige Menge forderte erneut, dass der König die Exekution durchführte. Die Erinnerung an die Unabänderlichkeit dieses Gesetzes war eine unterschwellige Drohung. Du kannst darauf wetten, dass sie direkt zu Kyros gerannt wären und die Absetzung von Darius gefordert hätten, wenn er nicht das getan hätte, was sie wollten.

Daniel Kapitel 6, Verse 17-18

17Da gab der König Befehl, worauf man Daniel herbeiholte und ihn in den Löwenzwinger warf. Dabei richtete der König an Daniel die Worte: »Dein Gott, dem du mit aller Ausdauer dienst, der möge dich retten!« 18Hierauf wurde ein Stein herbeigebracht und oben auf die Öffnung der Grube gelegt; der König aber versiegelte ihn mit seinem Siegelring und mit dem Siegel seiner obersten Beamten, damit kein unbefugtes Eingreifen in die Sache Daniels möglich sei.

Wie wir in den nächsten Versen sehen werden, versuchte der König Daniel von dessen Errettung zu überzeugen, an die er selbst nicht wirklich glaubte.

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