Die Riesen im Inneren bekämpfen – Teil 29

Widerstehe Deiner Unversöhnlichkeit – Teil 2

Ein Beispiel für Unversöhnlichkeit

David, dessen Lebensgeschichte wie ein Lehrbuch für so viele Herzensangelegenheiten ist, liefert uns natürlich auch ein Beispiel für Unversöhnlichkeit. Er war der Mann nach dem Herzen Gottes; aber er hatte in seinem Leben viele Fehler gemacht. Auf seinem Totenbett ließ König David seinen Sohn Salomo zu sich kommen, um mit ihm ein letztes Gespräch zu führen. Seine Worte, die er an ihn richtete, sind aufgezeichnet in:

1.Könige Kapitel 2, Verse 5-6

5 „Du weißt aber auch, was mir Joab, der Sohn der Zeruja, getan hat, wie er an den beiden Heerführern Israels, an Abner, dem Sohn Ners, und an Amasa, dem Sohn Jeters, gehandelt hat, wie er sie umgebracht und so Kriegsblut [mitten] im Frieden vergossen und Kriegsblut an seinen Gürtel gebracht hat, der um seine Lenden war, und an seine Schuhe, die an seinen Füßen waren. 6 So handle nun nach deiner Weisheit, und lass seine grauen Haare nicht in Frieden ins Totenreich fahren!“

Bedenke, dass sich hier der größte Mann seiner Zeit in dieser Welt gerade darauf vorbereitete, seinem Gott zu begegnen. Und welche Weisheit hatte er da mitzuteilen? Ein alter Groll, dessen Ursache viele Jahre zurück lag, war immer noch im „Hauptbuch“ dieses Königs aufgezeichnet und sollte nun auf die nächste Generation übertragen werden. Somit vererbte David seinen Charakterfehler auf seinen Sohn Salomo, von dem er aber gleichzeitig wollte, dass dieser ein weiser, gottesfürchtiger König wird. Mit anderen Worten sagte David zu ihm: „Sieh zu, dass Joab keines natürlichen Todes stirbt. Wie auch immer du das anstellen magst, er soll für den Schmerz, den er mir zugefügt hat, bezahlen.“

Das ist die Seite von David, die wir oft übersehen. Vielleicht ist das aber auch ein Teil von uns, dem wir uns nicht stellen? Unversöhnlichkeit ist eine hässliche, entstellte Kreatur. Der Dichter und Buchautor Stephen_Crane beschrieb sie auf folgende Weise:

„In der Wüste sah ich eine Kreatur,
nackt und bestialisch,
die auf dem Boden kauerte.
Sie hielt ihr Herz in ihren Händen
und war dabei, es zu fressen.

‚Schmeckt das gut, mein Freund?“
fragte ich ihn.
‚Es schmeckt bitter, sehr bitter‘,
antwortete er.
‚Doch ich mag es, weil es so bitter ist
und weil mein Herz eben so ist.’“

Es gibt viel zu viele Menschen, die zu dieser hässlichen, kauernden Gestalt werden. Sie fressen an ihrem Herzen und glauben, dass sie dessen bitteren Geschmack mögen.

Was sie dabei jedoch nicht realisieren, ist, dass die Unversöhnlichkeit in ihrem Inneren nicht immer dieselbe bleibt. Sie verhält sich wie ein Krebsgeschwür, das sich entwickelt und dann immer mehr die Kontrolle über den Menschen übernimmt. Helen Grace Lesheld schreibt darüber:

„Die Unversöhnlichkeit wächst. Sie verzerrt die Realität. Sie hält uns in der Vergangenheit gefangen. Wie verpestete Luft vergiftet sie nicht nur die verbitterte Person, sondern auch alle Anderen, die mit ihr in Kontakt kommen.“

Eine Fessel, ein Krebsgeschwür, eine kleine, hässliche Kreatur und verpestete Luft – Bitterkeit und Unversöhnlichkeit können durch viele Wortbilder beschrieben werden. Doch vielleicht das einprägsamste finden wir in:

Hebräer Kapitel 12, Vers 15

Und achtet darauf, dass nicht jemand die Gnade Gottes versäumt, dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwächst und Unheil anrichtet und viele durch diese befleckt werden.

Wenn Du einen Gärtner nach Unkraut befragst, wird er Dir sagen, dass wenn es sich erst einmal breitgemacht hat, es sehr schwer ist, es zu jäten. Unkraut kommt und erstickt das ganze Gras und all die schönen Blumen, die eigentlich auf diesem Grundstück sprießen sollten. Die Unversöhnlichkeit wirkt genauso wie das Unkraut.

„Lass mir doch meine Verbitterung“, mag so mancher sagen. „Die geht niemanden – außer mich – etwas an.“ Kann man das vereinzelte Unkraut nicht einfach ignorieren? Wenn man nicht genau hinsieht, kann es sogar für Gras gehalten werden. Beides breitet sich aus, aber das Unkraut vergiftet seine Umwelt. Deine Verbitterung über Deinen Ex-Mann oder über Deine Ex-Frau oder Deinen Chef wird Deine restlichen Beziehungen verfärben. Sie wird sich in Deiner Beziehung zu einem neuen Partner, zu Deinen Freunden und sogar in Deiner Beziehung zu Gott ausbreiten. Die Unversöhnlichkeit erstickt alles, was sie berührt.

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