Die letzte Generation – Teil 68

Ist Integration überhaupt möglich?

von Jörgen Bauer

Von Konfuzius stammt das bekannte Wort:

“Sind die Begriffe nicht richtig, so sind die Urteile nicht klar, dann gedeihen die Werke nicht, und das Volk weiß nicht, wo Hand und Fuß hinsetzen.”

„Beobachtet man die seit Monaten europaweit geführte Flüchtlingsdebatte, dann hat man in der Tat den Eindruck, dass weder Politiker noch Bürger wissen, wo sie Hand und Fuß hinsetzen sollen.“

Mit diesen Worten leitet Klaus Weigelt, Volkswirtschaftler, Soziologe und evangelischer Theologe, seinen Beitrag “Was meint Integration? – Versuch einer Klärung” – in dem vierteljährlich erscheinenden Magazin “Confessio Augustana” (CA) I/2016 – ein, das von der Gesellschaft für innere und äußere Mission i.S. der lutherischen Kirche e.V., Neuendettelsau, herausgegeben wird, und wo ich auch Mitglied bin.

CA Nr. I/2016 befasst sich hauptsächlich mit der Flüchtlingsproblematik. In dem Magazin werden kurze qualifizierte und gut lesbare Beiträge von Experten in leitenden Funktionen veröffentlicht. Deshalb soll CA I/2016 Gegenstand dieser Betrachtung sein.

In dem eingangs erwähnten Beitrag wird dargelegt, dass es zu einer Problemlösung klarer und eindeutiger Begriffe bedarf. Jeder muss klar erkennen können, um was es geht. Das ist bei schwammigen und vieldeutigen Begriffen ausgeschlossen.

“Asylbewerber”, “Flüchtlinge”, “Armutsflüchtlinge”, “Einwanderer”, “Migranten”, alles ist bunt gemischt, und keiner weiß, wie sich die Zuwanderer zusammensetzen, wer bleiben darf und wer nicht, und wer sich vielleicht nur vorübergehend bei uns aufhalten will.

Dazu kommen Begriffe wie “Hotspots”, “Königsteiner Schlüssel”, “Dublin-Abkommen”, “Asylberechtigte”, “Bleibe-Recht”, “Duldung” und anderes.

„Integration – recht verstanden – bedeutet die Eingliederung von Einzelpersonen oder Gruppen in ein größeres Ganzes, wobei die Integrierten Teil dieses größeren Ganzen werden.“ So die Definition laut Wörterbuch.

Das stellt an die zu Integrierenden hohe Anforderung: Sie müssen bereit sein, sich der europäischen Lebensart und deutschen Sitten und Gebräuchen anzupassen und dazu sehr lernbereit, da es andernfalls zu Parallelgesellschaften und sozialen Spannungen kommt.

Für eine gelungene Integration sind im vorliegenden Fall nicht nur Jahre, sondern Jahrzehnte zu veranschlagen. Dazu eine sehr große Zahl an Bildungseinrichtungen, Lehrkräften, Sozialarbeitern und anderen Helfern, die zum Teil erst herangebildet werden müssen.

Es geht weiter mit Wohnungen und Arbeitsplätzen. Von den immensen Kosten erst gar nicht zu reden. Deshalb die Frage, wie viel Menschen aus fremden Kulturkreisen überhaupt integriert werden können. Derzeit gibt es keinerlei tragfähige Konzepte.

Es ist deshalb dringend erforderlich zuerst die Zuwanderung in den Griff zu bekommen, bevor man sich überhaupt Gedanken über die Integration macht. Ohne genaue Zahlen lässt sich überhaupt nichts planen, vor allem, wenn ständig neu hinzukommende Flüchtlingsmassen alle Planungen über den Haufen werfen.

„Wenn die Zahl der Flüchtlinge nicht drastisch reduziert wird, werden wir integrationspolitisch scheitern“, so der Vorsitzende der Innenministerkonferenz und saarländische Innenminister Klaus Bouillon (CDU).

Bei einer weiteren unkontrollierten Zuwanderung, bei der weitere Millionen Flüchtlinge ins Land kommen, werden sich die Probleme nicht nur multiplizieren, sondern potenzieren. In der Folge wird es zu sozialen Unruhen kommen.

Mit dem Thema “Biblische Willkommenskultur?” befasst sich der Professor für Altes Testament, Pfarrer, Institutsleiter an einer ev. Theologischen Fakultät und Titularprofessor, Markus Zehnder.

In diesem Beitrag werden “beliebte Bibelaussagen” aus dem Alten Testament wie: “Einen Fremdling sollst du nicht bedrücken” (2. Mose 22, 20) und “Einerlei Gesetz und einerlei Recht soll gelten für euch und für den Fremdling, der bei euch wohnt” (4. Mose 15,16) sowie aus dem Neuen Testament: “Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen” (Matthäus 25,35) zitiert.

Markus Zehnder legt dar, dass diese biblischen Aussagen in einem völlig anderen Kontext erfolgten und sich KEINESFALLS 1:1 auf die derzeitige Situation übertragen lassen. Die Willkommenskultur lässt sich biblisch zum größten Teil nicht begründen. Das biblische Bild von Zuwanderung ist nüchterner und kritischer.

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