Die letzte Generation – Teil 4

Beim Hesekiel-Krieg wird es um Öl und Gas als „Beute“ gehen

Hesekiel Kapitel 38, Verse 4 + 12-13

4 „ICH will dich herbeilocken (oder: zurückführen) und dir Haken in die Kinnbacken legen und dich ins Feld ziehen lassen mit deiner ganzen Kriegsmacht, Rosse und Reiter, allesamt in voller Ausrüstung, ein gewaltiges Heer mit Schilden und Tartschen (= mit Langschilden und Kurzschilden), durchweg mit Schwertern bewaffnet. 12 (Gegen diese (die Bewohner Israels) gedenkst du zu ziehen,) um schonungslos zu rauben und Beute zu machen, um deine Hand an wiederbewohnte Trümmerstätten zu legen und an ein Volk, das aus den Heidenländern gesammelt worden ist, das sich Hab und Gut erworben hat und auf dem Nabel (= Mittelpunkt) der Erde wohnt. 13 Seba und Dedan (Saudi Arabien) und ihre Kaufleute, Tharsis und all seine raubgierigen Löwen (= Herrscher) werden zu dir sagen: ›Bist du gekommen, um Beute zu machen? Hast du deine Scharen aufgeboten, um zu plündern, um Silber und Gold zu rauben, um Hab und Gut wegzunehmen, um reiche Beute zu machen?‹“

Quelle

16. Dezember 2015

Türkische Energiepolitik – Hektische «Gas-Diplomatie» Ankaras

Als Reaktion auf die schwere Verstimmung in der Beziehung zu Russland sucht die türkische Regierung Alternativen in der Gasversorgung.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan reiste in der ersten Dezemberhälfte 2015 nach Katar und Turkmenistan. Sein Ministerpräsident Ahmet Davutoglu führte in Aserbaidschan Gespräche über eine schnellere Fertigstellung der Trans-Anatolischen Gaspipeline (Tanap). Aufgeschreckt durch die heftige Reaktion Moskaus auf den Abschuss eines russischen Kampfflugzeuges an der türkisch-syrischen Grenze, lotet Ankara mit Hochdruck Alternativen für die Energieversorgung aus.

Politischer Klimawechsel

Über zwei Pipelines bezieht das Schwellenland jährlich 27 Milliarden m³ Erdgas vom russischen Staatskonzern Gazprom; das entspricht 56% des Gesamtkonsums, der im vergangenen Jahrzehnt um mehr als 70% gestiegen ist. Rund die Hälfte der Stromproduktion stützt sich auf Gas. Gab die hohe Abhängigkeit von Russland in politischen Schönwetterperioden kaum zu Sorgen Anlass, herrscht seit dem 24. November 2015 eine andere Situation: Moskau bestreitet energisch, den türkischen Luftraum verletzt zu haben und hat mit weitreichenden Sanktionen reagiert, die den Tourismus, den Güter- und Dienstleistungsverkehr sowie die Visa-Politik tangieren.

Dass die russische Regierung plötzlich den Gashahn zudreht, gilt zwar als unwahrscheinlich, zumal der türkische Konsum dem Staatskonzern Gazprom 2014 gemäß einer Bloomberg-Studie Einnahmen von 10 Milliarden US-Dollar bescherte. Die Türkei ist nach Deutschland der zweitwichtigste Kunde. Auch gibt es bis jetzt keine Anzeichen, dass der russische Staatsbetrieb Rosatom sich vom Bau des ersten Kernkraftwerks in der Türkei zurückzieht.

Doch will Ankara für Eventualitäten gewappnet sein, zumal sich schon vor dem militärischen Zwischenfall im November 2015 Probleme im bilateralen Energiegeschäft abzeichneten. Verkündeten Staatschef Erdogan und der russische Präsident Wladimir Putin noch im Jahr 2014 mit großem Brimborium, unter dem Schwarzen Meer eine neue Gaspipeline (Turkish Stream) zu verlegen, ist das Projekt ins Stocken geraten. Im Oktober 2014 halbierte Gazprom die vorgesehene Kapazität, nicht zuletzt aus finanziellen Erwägungen.

Fehlende Flüssig-Gas-Kapazität

Wie verwundbar das energiehungrige Schwellenland am Bosporus ist, rief zudem ein Zwischenfall Anfang Dezember 2015 in Erinnerung, als der zweitwichtigste Gaslieferant, Iran, vorübergehend die Liefermenge um rund die Hälfte drosselte. Angeblich war dafür ein technisches Problem verantwortlich. Iran, ein Alliierter Russlands, und die Türkei haben insbesondere in der Syrien-Politik das Heu nicht auf derselben Bühne.

Bei seinem Besuch in Baku sagte der türkische Regierungschef Davutoglu, es sei vereinbart worden, die Bauarbeiten für die Tanap-Pipeline vor dem ursprünglichen Zieldatum (Mitte 2018) fertigzustellen. Aus Aserbaidschan sollen rund 16 Milliarden m³ Erdgas nach Europa geleitet werden, mehr als ein Drittel davon in die Türkei. In Katar wurde derweil über höhere Importe von Flüssiggas (LNG) verhandelt, obwohl dafür mehr als für russisches Gas bezahlt werden müsste. Zudem fehlt es in der Türkei an Lagerkapazität für LNG. Nach Angaben der Ankaraer Denkfabrik Tepav beträgt diese lediglich 5% des gesamten Gaskonsums. Branchenexperten halten wegen der Versorgungssicherheit eine Lagerkapazität von 20% des Bedarfs für angezeigt, so wie dies etwa Deutschland erreicht. Der geplante Bau von unterirdischen LNG-Tanks hat sich indes verzögert.

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