Wie Gott in Seinen Kindern wirkt – Teil 14

Kapitel 26
Der Zorn Gottes – Was ist das?

Es ist selten, dass es etwas Gutes im menschlichen Zorn gibt. Fast alles entspringt da einem unheiligen Zustand des Herzens, und oft führt der menschliche Zorn zum Fluchen und zur Gewaltausübung. Ein böser Mensch, der seinen Zorn auslebt, ist unberechenbar und gefährlich und wird für gewöhnlich von Menschen gemieden, die friedlich und guten Willens sind.

In diesen Tagen besteht unter den religiösen Lehrern die starke Tendenz, den Zorn aus dem göttlichen Wesen herauszunehmen und Gott zu verteidigen, indem man Bibelstellen, die sich auf Seinen Zorn beziehen, wegerklärt. Das ist zwar menschlich gesehen verständlich, aber im Licht der gesamten Offenbarung Gottes betrachtet, unentschuldbar.

Zunächst einmal hat Gott es nicht nötig, verteidigt zu werden. Jene Lehrer, die immer wieder versuchen, Gott in ihr eigenes Bild, das sie von Ihm haben, zu übertragen, sollten sich lieber mehr damit beschäftigen, sich selbst dem echten Bild Gottes anzupassen. In der Bibel wird uns gesagt, dass Gott all diese Worte gesprochen hat, und da gibt es keinen davon unabhängigen Maßstab, nach dem man die Offenbarungen Gottes über Ihn selbst beurteilen kann.

Die gegenwärtige Weigerung von so vielen Menschen, die Lehre über den Zorn Gottes anzunehmen, ist Teil eines größeren Musters des Unglaubens, das mit Zweifeln über die Wahrhaftigkeit der christlichen Schriften beginnt.

Wenn eine Person die Inspiration der Bibel hinterfragt, dann findet eine merkwürdige, sogar monströse Umkehr statt: Von da an urteilt sie über das Wort Gottes, anstatt sich selbst vom Wort Gottes beurteilen zu lassen. Sie bestimmt dann, was das Wort Gottes aussagen sollte, anstatt dass sie ihm erlaubt festzulegen, was sie glauben sollte. Sie fügt ihm nach Belieben Dinge hinzu, ändert welche ab und streicht welche heraus. Sie sitzt immer über dem Wort und macht es für sich passend, anstatt sie vor Gott niederkniet und sich Seinem Wort anpasst.

Der zartbesaitete Bibelausleger, der versucht, Gott vor den Auswirkungen Seines eigenen Wortes zu schützen, ist übereifrig damit beschäftigt, was man aber nicht komplett als vergeudete Zeit betrachten sollte, weil er sich immerhin noch mit der Bibel beschäftigt.

Warum ein solcher Mensch sich immer noch an ramponierte Relikte der Religion klammert, ist schwer zu sagen. Das Entscheidende dabei ist, dass solch eine Person in der Gefahr schwebt, am Ende komplett aus dem christlichen Glauben auszusteigen und ihn wie ein ausrangiertes Spielzeug behandelt. Stattdessen sollte sie falsche Glaubensüberzeugungen, die sie von ihrer Kindheit übernommen hat, ablegen, was sie aber selten tut. Somit tötet sie den ganzen Baum, wühlt aber immer noch gedankenverloren im Obstgarten, in der Hoffnung, dort Früchte zu finden, die sie niemals ernten wird.

Was auch immer einmal klar in der Heiligen Schrift gesagt ist, muss ausreichen, um Menschen zum Glauben zu bringen. Und wenn der Leser darin entdeckt, dass der Heilige Geist darin 300 Mal vom Zorn Gottes spricht, muss er sich entscheiden, ob er die biblische Lehre als Ganzes annehmen oder ablehnen will oder nicht. Wenn manche jedoch so genannte „stichhaltige Informationen“ von einer anderen Quelle bekommen, die angeblich beweisen, dass Zorn nicht zur Würde Gottes passen würde, dann kann es sein, dass sie die Bibel nicht mehr als vertrauenswürdig betrachten, zumindest was den Zorn Gottes anbelangt. Doch wenn der Zorn Gottes 300 Mal in der Bibel erwähnt wird, wem ist da wohl zu trauen?

Der geistig wiedergeborene Christ weiß, dass der Zorn Gottes eine Realität ist. Dieser ist genauso heilig wie Seine Liebe und dass es zwischen Seiner Liebe und Seinem Zorn keine Unvereinbarkeit gibt. Darüber hinaus ist ihm bekannt (soweit gefallene Menschen darüber überhaupt Erkenntnis haben können), was der Zorn Gottes ist und was er nicht ist.

Um den Zorn Gottes zu verstehen, muss er im Licht Seiner Heiligkeit betrachtet werden. Gott ist heilig, und Er hat die Heiligkeit zu der notwendigen moralischen Bedingung für das Wohlergehen Seines Universums gemacht. Was immer heilig ist, ist auch gesund. Das Böse und Schlechte ist eine sittliche Krankheit, die letztendlich zum Tod führen muss. Der Entstehung der Sprache entnehmen wir, dass das englische Wort für heilig holy von dem angel-sächsischen Wort halig stammt, wobei hal „gut“ und „ganz“ bedeutet. Während es nicht klug ist, den Ursprung von bestimmten Wörtern unangemessen auszupressen, gibt es hier dennoch eine signifikante Bedeutung, die nicht übersehen werden sollte.

Da Gott in erster Linie um Sein Universum und um dessen moralische Gesundheit, also seine Heiligkeit, besorgt ist, steht alles, was dem widerspricht, notwendigerweise unter Seinem ewigen Missfallen. Wo immer die Heiligkeit Gottes mit Unheiligkeit konfrontiert wird, gibt es einen Konflikt. Dieser entsteht aus den unvereinbaren Wesen von Heiligkeit und Sünde. Gottes Reaktion auf solch einen Konflikt ist Zorn. Um Seine Schöpfung zu bewahren, muss Gott alles vernichten, was sie zerstören will. Wenn Er sich erhebt, um das Objekt, das diese Zerstörung hervorrufen will, niederzuschlagen und dadurch die Welt vor einem irreparablen moralischen Kollaps zu bewahren, spricht die Bibel davon, dass Er zornig ist. Somit war jedes Zorngericht Gottes in der Weltgeschichte ein heiliger Akt der Bewahrung Seiner Schöpfung.

Der Auszug aus dem Artikel endet hier. Lesen Sie den gesamten Artikel als PDF.