Wie Gott in Seinen Kindern wirkt – Teil 9

Kapitel 17
Die Heilung eines entrüsteten Geistes

Psalmen Kapitel 37, Vers 1

Entrüste dich nicht über die Bösen und ereifre dich nicht über die Übeltäter!

Hier ermahnt uns der Heilige Geist, dass wir uns vor Irritationen in unserem religiösen Leben hüten sollen. Das Wort, das hier mit „entrüste“ übersetzt ist, hat in der Originalsprache viele Bedeutungen. Manchem von uns werden sie ein Lächeln auf sein Gesicht zaubern, wenn er sie in diesem Kontext betrachtet. Achte einmal darauf, wie sie uns entlarven und uns hinter unserer Maske aufspüren! Die erste Bedeutung ist „fressen“, und von da aus weitet sie sich mit einer außerordentlichen Aufrichtigkeit aus, um die meisten Manifestationen eines irritierten Gemüts zu umfassen.

„Weg fressen“, „nagen“, „wund scheuern“, „sich maßlos ärgern“, „sich aufregen“, „sich Sorgen machen“, „sich beunruhigen“, „sich abnutzen“. So beschreibt Webster’s Dictionary diesen Begriff. Und somit haben wir sämtliche zersetzenden Effekte einer Verdrießlichkeit, die exakt zu der Beschreibung der Tatsachen passen.

Nun arbeitet die Gnade Gottes im menschlichen Herzen daran, den Aufruhr dort zu beruhigen, wo er normalerweise mit dem Leben in einer Welt, wie der unsrigen, einhergeht. Der Heilige Geist wirkt wie ein Gleitmittel, um die inneren Spannungen auf ein Minimum zu reduzieren und um zu verhindern, dass wir uns von dem Ärger und den Sorgen auffressen lassen und dass unser Ekel nicht zu groß wird. Aber für die meisten von uns ist die Problematik nicht so einfach.

Entrüstung kann zwar bis auf den Grund beschnitten werden, aber deren Wurzeln schaffen es immer noch tief in der Seele zu verbleiben, dort zu wachsen, sich auszudehnen und ihr altes Gift unter anderen Namen und in anderen Erscheinungsformen zu verspritzen.

Es erfordert große Sorgfalt und eine wahrhaftige Selbsterkenntnis, um eine geistliche Last von einer religiösen Irritation zu unterscheiden. Wir können unseren menschlichen Geist nicht vor allem verschließen, was um uns herum geschieht. Wir wagen es nicht, in Zion zu ruhen, wenn die Gemeinde von Jesus Christus so verzweifelt geistlich einfühlsame Männer und Frauen braucht, die deren Fehler erkennen und versuchen, sie wieder auf den Weg der Gerechtigkeit zurückzuführen. Die Propheten und Apostel in biblischen Zeiten trugen in ihren Herzen diese erdrückenden Lasten im Hinblick auf die eigensinnigen Menschen von Gottes Volk, so dass sie sagen mussten:

Psalmen Kapitel 42, Vers 4

Meine Tränen sind meine Speise geworden bei Tag und bei Nacht, weil man den ganzen Tag zu mir sagt: »Wo ist nun dein Gott?«

Jeremia Kapitel 9, Vers 1

O hätte ich doch eine Wanderer-Herberge (= Ruhestatt) fern in der Wüste, so wollte ich mein Volk verlassen und von ihnen weggehen! Denn sie sind allesamt Ehebrecher, eine Gesellschaft von Treulosen (oder: Betrügern)!

Diese Männer hatten wirklich eine schwere Last zu tragen. Es war nicht lediglich Verdruss, den sie empfanden, sondern eine tiefe Besorgnis darüber, wie wenig Gott geehrt wurde und wie es um den Seelenzustand der Angehörigen von Gottes Volk bestellt war.

Von Natur aus neigen manche geistlich einfühlsame Menschen dazu, sich schnell zu entrüsten. Sie haben Schwierigkeiten, ihre persönlichen Abneigungen von der Last des Heiligen Geistes zu trennen. Wenn sie bekümmert sind, können sie kaum sagen, ob dies wegen einer unheiligen Sache ist oder ob es sich dabei lediglich um eine Verärgerung darüber handelt, dass andere Christen eine andere Meinung haben als sie selbst.

Aber eines ist sicher: Wir können niemals gänzlich den äußeren Anstößen entgehen, die bei uns Verärgerung erzeugen. Die Welt ist voll davon, und selbst wenn wir uns in eine Höhle zurückzögen und dort für den Rest unseres Lebens allein blieben, könnten wir sie nicht loswerden. Der raue Boden unserer Höhle würde uns aufscheuern, das Wetter könnte uns ärgern und sogar die Stille könnte uns nerven.

Befreiung von einem entrüsteten Geist kann geschehen durch:

  • Blut und Feuer
  • Ergebenheit
  • Selbstverleugnung
  • Der Geduld, sein Kreuz zu tragen

Es wird immer Übeltäter und „Agenten der Bosheit“ geben. Und meistens sieht es so aus, als ob sie Erfolg hätten, weil die Kräfte der Gerechtigkeit versagen. Die Bösen werden immer das nötige Geld, das Talent, viele Leute und die Öffentlichkeit hinter sich haben, während es nur wenige Gerechte gibt, die darüber hinaus noch arm und nicht außergewöhnlich gebildet sind. Der Christ, der nicht betet, wird mit Sicherheit die Zeichen falsch verstehen und sich über die Zustände entrüsten. Aber davor warnt uns der Heilige Geist.

Lasst uns ruhig auf die Welt blicken oder besser gesagt, lasst uns von dort auf die Welt herabschauen, wo Jesus Christus thront und wo wir bei Ihm sitzen. Obwohl der Böse sich ausdehnt wie ein „grüner Lorbeerbaum“, ist das nur zeitweilig so. Bald vergeht er und ist nicht mehr.

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