Wie Gott in Seinen Kindern wirkt – Teil 6

Kapitel 11
Es gibt keine Weisheit in der Sünde

Die Welt teilt die Menschen in zwei Klassen ein:

  1. Die dummen Gutmenschen
  2. Die klugen Schwachen

Diese falsche Klassifikation findet sich sehr häufig in der Literatur der letzten Jahrhunderte, von den Klassikern bis hin zu den Comics, von Shakespeares Charakter Polonius in Hamlet, der seinen Sohn mit guten, aber langweiligen Binsenweisheiten füttert bis hin zu dem Comicfigur Li l’Abner von Al Capp, der niemals wissentlich etwas Falsches macht, aber eher auf seinen Kopf fällt als auf seine Füße, weil er dort mehr Gefühl hat wie in seinem Kopf.

In der Bibel ist es genau umgekehrt. Die Gerechtigkeit ist immer mit Weisheit verbunden und das Böse mit Torheit. Was auch immer für Faktoren bei einer falschen Aktion eine Rolle spielen, die Torheit wird dabei niemals fehlen. Um etwas Falsches zu tun, muss ein Mensch für einen Moment verkehrt denken und ein schlechtes Urteil fällen.

Wenn das stimmt, dann ist alles, was der Teufel fabriziert, einfach nur albern, denn als er seine Fähigkeiten ausspielte, um zu versuchen, den Allmächtigen zu entthronen, machte er sich einer falschen Beurteilung schuldig, die so schlecht war, dass man sie als idiotisch bezeichnen kann. Von ihm wird zwar behauptet, dass er viel Weisheit besäße, aber seine Weisheit muss ihn bei seiner ersten Sünde verlassen haben, weil er mit Sicherheit die Macht Gottes bei weitem unterschätzt und seine eigene überschätzt hat. Der Teufel wird in der Bibel seitdem nicht mehr als weise bezeichnet, sondern nur noch als listig. Wir werden in der Heiligen Schrift also nicht vor seiner Weisheit gewarnt, sondern vor seinen Schlichen. Das ist etwas völlig Anderes.

Wie bereits gesagt, ist Sünde zusätzlich zu allem Anderen immer ein Akt der falschen Beurteilung. Um eine Sünde zu begehen, muss ein Mensch für einen Moment

  • glauben, dass die Dinge anders als in Wirklichkeit sind
  • die Werte verwechseln
  • das moralische Universum aus dem Fokus verlieren
  • eine Lüge als Wahrheit annehmen und die Wahrheit als Lüge betrachten
  • die Schilder auf der Autobahn ignorieren und mit geschlossenen Augen Auto fahren
  • handeln, als ob er keine Seele hätte
  • handeln, als könnte er dafür nicht zur Verantwortung gezogen werden

Sünde ist niemals eine Sache, auf die man stolz sein kann. Man kann keine Handlung weise nennen, bei der die weiteren Konsequenzen völlig ignoriert werden, was bei der Sünde der Fall ist. Die Sünde sieht nur das Heute oder höchstens noch das Morgen; aber sie berücksichtigt nie das Übermorgen, den nächsten Monat oder das nächste Jahr. Tod und göttliches Gericht werden da völlig beiseite geschoben, als ob sie nicht existieren würden. Während der Zeit, in der ein Mensch sündigt, ist er praktisch ein Atheist. Durch sein Handeln leugnet er nicht nur die Existenz Gottes, sondern auch das Konzept vom Leben nach dem Tod.

In der Geschichte gibt es genügend Beispiele von Menschen, die zwar sehr intelligent waren, deren praktisches Urteilsvermögen jedoch beinahe gleich Null war. Albert Einstein war zwar ein mathematisches Genie, aber er kam mit seinem eigenen Bankkonto nicht zurecht. Und er ließ sein kleines Motorboot auf Grund laufen mit der Entschuldigung, dass „er wohl an etwas Anderes gedacht hatte“. Wir können darüber schmunzeln; aber daran ist nichts Humorvolles, wenn man bedenkt, dass es eine andere Klasse von Menschen gegeben hat, die ebenfalls einen brillanten Verstand besaßen, die aber mit ihrem moralischen Urteilsvermögen leider völlig daneben lagen. Zu dieser Klasse gehörten Persönlichkeiten wie:

  • Der römische Dichter Titus Lucretius Carus
  • Der französische Philosoph und Schriftsteller Voltaire
  • Der britische Schriftsteller Percy Bysshe Shelley
  • Der irische Schriftsteller Oscar Wilde
  • Der amerikanische Dichter Walt Whitman

und tausend Andere, deren Namen nicht so bekannt sind.

Die Meinung, dass der sorglose Sünder ein kluges Kerlchen sei und der Christ, der seinen Glauben ernst nimmt und obwohl er gute Absichten hätte, ein dummer Tölpel und völlig weltfremd sei, wobei er einer näheren Prüfung nicht standhalten könnte, ist völlig falsch. Sünde ist grundsätzlich ein Akt von moralischer Torheit, und je größer die Torheit, umso größer der Narr.

Es ist höchste Zeit, dass die jungen Leute dieser Generation lernen, dass an falschem Handeln nichts Cleveres dran ist und an Gerechtigkeit nichts Dummes. Wir müssen aufhören, mit dem Bösen zu verhandeln. Und wir Christen müssen damit aufhören, unsere moralische Position zu entschuldigen und dafür stattdessen dafür sorgen, dass unsere Stimmen gehört werden, und wir müssen die Sünde als den Feind der menschlichen Rasse entlarven, was sie mit Sicherheit ist. Wir müssen darlegen, dass Gerechtigkeit und wahrhaftige Heiligkeit das Einzige sind, wonach Menschen mit moralischem Empfinden streben sollten.

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