Die Verwandlung – Teil 26

Römer Kapitel 8, Verse 31-32

31 Was folgt nun hieraus? Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein? 32 ER (der himmlische Vater), der Seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern Ihn für uns alle (in den Tod) dahingegeben hat: Wie sollte Er uns mit Ihm nicht auch alles (andere) schenken?

„Damals kam mir die Erkenntnis, dass Gott, Der den menschlichen Wesen Willensfreiheit gab, dadurch Seine eigene Macht freiwillig beschränkt hat. ER wagte das kühne Experiment, uns die freie Entscheidung zu überlassen, ob wir Gutes oder Böses tun, ob wir ein anständiges oder verwahrlostes Leben führen wollen, denn Gott will nicht durch erzwungenen Gehorsam Geknechtete, sondern Kinder, die Ihm Liebe entgegen bringen und sich deshalb freiwillig unterordnen, die Ihn um Seiner selbst willen lieben.“ (Catherine Marshall)

Die meisten Menschen denken: „Es ging schlicht und ergreifend nur um Gehorsam. Das war alles, was Gott von Adam und Eva wollte, aber den konnten sie Ihm nicht gewähren.“ Haben wir das nicht alle gelernt? Aber es stimmt nicht. Natürlich will Gott, dass wir Ihm gehorchen, und selbstverständlich hätten uns Adam und Eva eine Menge Leid ersparen können, wenn sie folgsam gewesen wären. Gott wusste jedoch, dass sich ihr Ungehorsam lediglich als Symptom einer Ihm viel mehr am Herzen liegenden Sache äußerte.

Da Gott uns geschaffen hat, um an der Beziehung, die Vater, Sohn und Heiliger Geist seit ewigen Zeiten miteinander pflegen, teilzuhaben, können wir das auf die gleiche Weise tun wie sie. Die Einheit der drei Personen der Gottheit entspringt deren kompromissloser Liebe und uneingeschränktem Vertrauen zueinander. Das geht durchweg aus der Heiligen Schrift hervor und ist an der Art, wie sie miteinander reden und umgehen, ersichtlich. Es ist deshalb nur logisch, dass Gottes Einladung an uns, an dieser Beziehung teilzuhaben, auf dem gleichen Vertrauen basiert.

Es ist möglich, dass wir Gott gehorchen, ohne Ihm zu vertrauen und uns dadurch eine Beziehung zu Ihm entgehen lassen. Gott zu vertrauen und gleichzeitig ungehorsam zu sein, ist allerdings NICHT möglich. Denn wie wir noch sehen werden, geht jeder Ungehorsam aus einem Misstrauen gegenüber Gottes Wesen und Seinen Zielen mit uns hervor.

Die Erfahrung im Garten Eden diente demnach nicht dazu, den Gehorsam von Adam und Eva einzufordern, sondern ihn zu fördern. Gott wusste, dass der erste Schritt auf Ihn zu möglicherweise auch ein Schritt des Ungehorsams von Ihm weg sein konnte. ER wusste, dass diese Lektion schmerzhaft und teuer sein würde – am meisten für Ihn. Dennoch entschied Er sich dafür, da Er sich Menschen wünschte, die eine Liebesbeziehung zu Ihm pflegten und Ihm nicht aus Angst gehorchten. Letzteres wäre viel einfacher gewesen; aber Gott wusste, dass Liebe nur im Zusammenhang mit Vertrauen fließen kann und dass echtes Vertrauen sich nur da entfalten kann, wo die Menschen auch die Freiheit haben, sich dagegen zu entscheiden.

So seltsam uns das Vorgehen des Vaters des verlorenen Sohnes auch vorkommt, für Jesus Christus machte es vollkommen Sinn. ER hatte es schon einmal erlebt – vor langer Zeit in einem Garten, den man auch den „Garten Eden“ nennt. Denn Sein Vater hatte alles vorbereitet, was sich Adam und Eva je hätten wünschen können – sogar die Freiheit, sich von Ihm zu lösen.

Auf diese Weise machte Er ihnen das größtmögliche Geschenk: Die Chance, eine freie und liebevolle Beziehung mit dem Gott des Universums einzugehen. Dass die ersten Menschen sich dafür entschieden, der Lüge der Schlange zu glauben und damit die Schöpfung in quälende Sünde zu stürzen, spielte für Ihn weniger eine Rolle, als dieses Versagen zu nutzen, um sie wieder zu sich zurückzuführen.

Gott füllte den Garten Eden mit üppigen Obstbäumen jeder Art. In die Mitte pflanzte Er jedoch zwei ganz besondere Bäume. Der Baum des Lebens würde jedem Menschen Unsterblichkeit verleihen, der davon aß. Der Baum der Erkenntnis würde ihnen die Augen öffnen, Gut und Böse gemäß Gottes Sicht zu erkennen. ER sagte Adam und Eva, sie dürften von jedem Baum essen, außer vom Baum der Erkenntnis. Obwohl dessen Früchte ihnen Erleuchtung geben würden, würden sie dadurch aber auch umkommen.

Wäre es nicht besser gewesen, Gott hätte diesen Baum nie geschaffen oder ihn zumindest irgendwo am anderen Ende der Erdkugel versteckt? Gewiss öffnete sein Dasein die Tür zum größten Versagen der Menschheitsgeschichte und damit einhergehend zu einem Jahrtausende langen Leiden unter:

  • Sünde
  • Schmerz
  • Konflikten
  • Krankheiten
  • Tod

Dennoch pflanzte Gott diesen Baum nicht, um die Menschheit ins Verderben zu stürzen, sondern um den Menschen die Freiheit zu lassen, die eine Beziehung zu Ihm erst wahrhaftig machen würde.

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