Die Verwandlung – Teil 25

Die stärkste Kraft im Universum ist die Liebe Gottes

„Wird das Bewusstsein, dass Gott uns bedingungslos liebt, nicht zu geistlicher Faulheit und moralischer Nachlässigkeit führen? Theoretisch scheint diese Angst begründet zu sein, aber in Wirklichkeit ist genau das Gegenteil der Fall – je mehr wir in der Liebe Gottes verwurzelt sind, desto ausgiebiger werden wir unseren Glauben leben.“ (Brennan Manning in „Lion and Lamb“)

„Liebst du mich?“ – Kann uns jemand, den wir mögen, eine schwierigere als diese Frage stellen? Sie impliziert, dass man etwas getan hat, was Anderes vermuten lässt. Wie wird Deine Antwort in Worten ausfallen, wenn Deine Handlungen dem nicht entsprechen?

Johannes Kapitel 21, Verse 15-17

15 Als sie nun das Frühmahl gehalten hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: »Simon, Sohn des Johannes, liebst du Mich mehr als diese?« Er antwortete Ihm: »Ja, HERR, Du weißt, dass ich Dich lieb habe.« Da sagte Er zu ihm: »Weide Meine Lämmer!« 16 Darauf fragte ihn Jesus zum zweiten Mal: »Simon, Sohn des Johannes, liebst du Mich?« Er antwortete Ihm: »Ja, HERR, Du weißt, dass ich Dich lieb habe.« Da sagte Jesus zu ihm: »Hüte Meine Schafe!« 17 Zum dritten Mal fragte Er ihn: »Simon, Sohn des Johannes, hast du Mich lieb?« Da wurde Petrus betrübt, weil er ihn zum dritten Mal fragte: »Hast du Mich lieb?«, und er antwortete Ihm: »HERR, Du weißt alles; Du weißt auch, dass ich Dich lieb habe.« Da sagte Jesus zu ihm: „Weide Meine Schafe!“

„Liebst du mich?“ – Diese Worte müssen Petrus tief ins Herz getroffen haben, als Jesus Christus ihn prüfte. Eine gute Woche zuvor hatte Petrus erst Jesus Christus in Dessen größter Not im Stich gelassen. Nachdem er Ihm versprochen hatte, für Ihn zu sterben, hatte die Angst Petrus eingeholt. Im Eifer des Gefechts zeigte er allen, dass ihm sein eigenes Leben mehr wert war als die Liebe zu seinem Freund.

Jesus Christus hatte ihm diese Frage bereits zum zweiten Mal gestellt und bezog sich dabei auf die tiefste Liebe, die ein Mensch einem anderen zuteil werden lassen kann. Beide Male konnte Petrus die Frage nicht mit „Ja“ beantworten. Im Verlauf dieses Wortwechsels, den die beiden an diesem Morgen am Ufer des Sees Genezareth führten, gebrauchte Petrus in seiner Antwort ein anderes Wort für Liebe als Jesus Christus in Seiner Frage. Er meinte in etwa: „Ich habe eine große Zuneigung zu Dir wie zu einem Bruder.“

Wir wissen nicht, weshalb er nicht mit dem Wort, das Jesus Christus benutzte, antworten konnte; aber die Vermutung liegt nahe, dass sein Versagen dabei eine Rolle spielte. Petrus wusste genau, dass er Jesus Christus nicht so sehr liebte, wie er gedacht hatte. Und angesichts seiner Verleumdung versuchte er vielleicht ein Wort zu finden, das mehr der Wirklichkeit entsprach.

Als Jesus Christus ihn zum dritten Mal fragte, benutzt Er schließlich ebenfalls das Wort für brüderliche Zuneigung, wie Petrus es getan hatte. Diesmal stimmte Petrus zwar zu, war aber verletzt, weil er drei Mal gefragt worden war.

Beachte aber, dass Jesus Christus sich von diesen Antworten überhaupt nicht beirren ließ. Jedes Mal forderte Er Petrus, ungeachtet dessen Schwäche, zum Dienst im Reich Gottes auf. Das war die klare Botschaft des HERRN: „Du bist nicht wertlos. Durch dein Versagen hat sich nichts zwischen uns geändert. Du hörst immer noch zur Gottesfamilie.“

Dieser Austausch ist aus verschiedenen Gründen faszinierend; aber am herausragendsten ist vielleicht nicht die Antwort, die Jesus Christus von Petrus erwartet hatte, sondern die simple Tatsache, dass Jesus Christus diese Frage überhaupt gestellt hat.

Warum ist es Gott überhaupt wichtig, von uns geliebt zu werden?

Der Gott, Der geliebt werden möchte

„Liebst du mich?“ – Das ist nicht gerade die Frage, die wir von Gott erwarten. Und dennoch schrieb der Apostel Johannes sie als Teil eines der bedeutendsten Gespräche des auferstandenen Jesus Christus mit einem Seiner Jünger nieder. Dass Er diese Frage mehr als einmal stellt, unterstreicht das Ganze sogar noch.

Was sollte Gott daran liegen, von Menschen geliebt zu werden? ER ist doch der Allmächtige, Der umgeben von Tausenden von Ihn anbetenden Engeln auf Seinem Thron sitzt. ER kann schon allein deshalb Gehorsam verlangen, weil Er die stärkste Macht im Universum ist. Weshalb wollte Er also von Petrus geliebt werden?

Heiden scheinen es vorzuziehen zu glauben, dass Gottheiten gefürchtet werden wollen. Fast jeder von Menschen geschaffene Götze oder falsche Gott fordert die Unterwerfung seiner Untergebenen durch blanken Terror ein. Aber LIEBE? Gab es schon einmal falsche Götter, die geliebt werden wollten? Gefürchtet? Ja. Gehorsam? Ja. Aber LIEBE? Mit Sicherheit nicht.

Nachdem Jesus Christus Sein Werk am Kreuz vollbracht hatte, hielt Er nach Liebe Ausschau und versuchte sie ausgerechnet von demjenigen zu bekommen, der Ihn noch kurz zuvor am meisten enttäuscht hatte.

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