Die Verwandlung – Teil 18

Als weitere Hilfe auf der Entdeckungsreise möchte ich Auszüge aus dem Buch „Geliebt! – Tag für Tag in der Zuneigung des himmlischen Vaters leben“ von Wayne Jacobsen vorstellen, den wir ja bereits bei der Artikelserie „Durch die enge Pforte auf den schmalen Weg“ kennen gelernt haben. Man kann das Ganze sehr gut als ein Seminar für sich selbst oder für einen Bibelkreis verwenden.

Einleitung

Natürlich ist, theologisch gesehen, nichts sicherer, als dass Gott Liebe ist. Wir besingen Seine Liebe in den einfachsten Liedern und bedienen uns in Bezug auf Gott gerne der Sprache der Liebe. Praktisch gesehen leben allerdings erstaunlich wenige Gläubige im Alltag so, als würde ihnen der Gott des Universums eine große Zuneigung entgegenbringen.

Woran liegt das? Es liegt daran, dass uns 2 000 Jahre religiöser Tradition die irrige Vorstellung beigebracht hat, Gottes Liebe sei etwas, was man sich verdienen müsse. Man denkt: „Tun wir, was Ihm gefällt, dann liebt Er uns; tun wir es nicht, liebt Er uns auch nicht.“ Solch eine Vorstellung aufzugeben, ist nicht einfach.

Der Übergang einer leistungsorientierten Ethik in Bezug auf Gott hin zu einer tief in der Zuneigung des himmlischen Vaters verwurzelten Beziehung ist nicht leicht. Die Sogkraft der Religion kann aber weitaus stärker sein als die Freiheit einer Beziehung. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich über diese Dinge gesprochen habe und dabei auf jemanden traf, der ernsthaft der Meinung war, Gottes Liebe allein könne keinen Menschen verändern. Stattdessen heißt es dann: „Die Menschen brauchen eine saftige und stetige Dosis von Gottesfurcht und Gottesgericht, um sie auf dem geraden und schmalen Weg zu halten.“

Das ist wirklich tragisch. Diejenigen, welche die Kraft der Zuneigung durch Verpflichtungen ersetzen wollen, haben Gottes Liebe noch gar nicht richtig erlebt. Ich habe weltweit die Erfahrung gemacht, dass jene, welche die Tiefe der Liebe des Vaters im Himmel für sich erkennen und lernen, in ihr zu leben, eine größere Leidenschaft für Jesus Christus erleben, frei von Sünde werden und sich stärker in der Welt engagieren als diejenigen, die durch religiöse Verpflichtungen motiviert sind.

Im Geschenk Seines Sohnes hat uns der himmlische Vater gezeigt, dass Er nicht bereit war, sich mit einer erzwungenen Unterwürfigkeit ängstlicher Sklaven zufrieden zu geben. Stattdessen legt Er mehr Wert darauf, Söhne und Töchter zu haben, die Ihm innig zugeneigt sind. ER wusste, dass uns die Liebe tiefer in Sein Leben hineinführen würde als ein ängstlicher Gehorsam und dass sie uns mehr Wahrheit lehren, uns von unserer Selbstsucht befreien und in der Welt fruchtbar machen würde.

Die Beziehung, die Gott schon immer mit Dir haben wollte

Johannes Kapitel 14, Vers 20

„An jenem Tage (wenn der Geist der Wahrheit kommt, der Heilige Geist ausgegossen wird) werdet ihr erkennen, dass ICH in Meinem Vater bin und ihr in Mir seid und ICH in euch.“

Gänseblümchen-Christen

Er liebt mich.
Er liebt mich nicht.
Er liebt mich.
Er liebt mich nicht.

Das kleine Mädchen steht im Garten und singt vor sich hin, während es die Blumenblätter des Gänseblümchens einzeln abzupft und sie auf den Boden fallen lässt. Zum Schluss ist das letzte Blütenblatt ausschlaggebend dafür, ob die ersehnte Person die Zuneigung erwidert oder nicht.

Das nimmt natürlich kein Mensch ernst; und wenn Kinder nicht die gewünschte Antwort erhalten, nehmen sie einfach das nächste Gänseblümchen und fangen von vorne an. Selbst Kinder brauchen nicht allzu lange, um zu merken, dass Blumen nicht dazu da sind, Auskunft über ein romantisches Schicksal zu geben. Weshalb sollten sie ihre Herzenswünsche dem Zufall überlassen?

Ja, warum eigentlich? Diese Lektion lernt man eigentlich leichter, wenn es um Romantik geht, als in eher geistlichen Aktivitäten. Denn obwohl wir die Gänseblümchen schon lange beiseite gelegt haben, führen viele Christen das Spiel immer noch mit Gott weiter. Dieses Mal zupfen sie zwar keine Blütenblätter, aber sie versuchen häufig durch die Umstände herauszufinden, was Gott genau für sie empfindet:

  • Ich habe eine Gehaltserhöhung bekommen. ER liebt mich!
  • Ich habe nicht die Beförderung erhalten, die ich mir gewünscht hatte. Ich habe sogar meinen Job verloren. ER liebt mich nicht!
  • Heute hat mich etwas in der Bibel angesprochen. ER liebt mich!
  • Mein Kind ist ernsthaft krank. ER liebt mich nicht!
  • Ich habe jemandem Geld gegeben, der in Not ist. ER liebt mich!
  • Ich habe es zugelassen, dass mich meine Wut übermannte. ER liebt mich nicht!
  • Etwas, für das ich gebetet hatte, ist eingetreten. ER liebt mich!
  • Ich habe die Wahrheit großzügig ausgelegt, um aus einer Klemme zu kommen. ER liebt mich nicht!
  • Ein Freund hat mich unerwartet angerufen, um mich zu ermutigen. ER liebt mich!
  • Mein Auto braucht ein neues Getriebe. ER liebt mich nicht!

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