Die Verwandlung – Teil 15

Das Geheimnis in der Schwachheit

Irgendwann erlebte der Apostel Paulus einen Angriff besonderer Art. Er wurde direkt aus der dämonischen Welt attackiert.

2.Korinther Kapitel 12, Vers 7b

Deswegen ist mir auch, damit ich mich nicht überhebe, ein Dorn (oder: Stachel) ins (oder: für das) Fleisch gegeben worden, ein Engel (oder: Sendling) Satans, der mich mit Fäusten schlagen muss, damit ich mich nicht überhebe.

Wir wissen nicht im Einzelnen, was diese Attacke des Feindes alles beinhaltete. Auf jeden Fall war die Situation absolut herausfordernd und bedrohlich für Paulus. Sie beeinträchtigte ihn in seinem ganzen Leben, Wirken und Dienen.

Paulus tat das, was jeder von uns wohl auch tun würde. Er betete zu Gott.

2.Korinther Kapitel 12, Verse 8-9

8 Drei Mal habe ich um seinetwillen den HERRN angefleht, er (d.h. der Satansengel) möchte von mir ablassen; 9 doch Er (d.h. der HERR) hat zu mir gesagt: »Meine Gnade ist für dich genügend (= muss dir genügen), denn Meine Kraft gelangt in der Schwachheit zur Vollendung (= zu voller Auswirkung).« Daher will ich mich am liebsten um so mehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi Wohnung bei mir nimmt (= sich auf mich niederlässt).

Paulus betete um Gottes Eingreifen, um Freisetzung und um eine Lösung der Probleme. Doch nichts geschah. Er betete ein zweites Mal – mit demselben Ergebnis. Es veränderte sich immer noch nichts. Dann betete Paulus ein drittes Mal, und dann kam die Antwort vom HERRN.

Wahrscheinlich hatte sich Paulus zunächst seine Gebetserhörung deutlich anders vorgestellt.

  • Gott befreite ihn nicht aus der Bedrängnis.
  • ER gebot den Fäusten Satans nicht Einhalt.
  • ER veränderte seine Umstände nicht.

Gott antwortete auf sein Gebet, aber sicher nicht in dem Sinne, wie es sich Paulus gewünscht hatte.

Paulus wollte seine schrecklichen Qualen loswerden. Gott dagegen sprach zu ihm über VERBORGENE SEGNUNGEN inmitten von Anfechtungen und Schwachheit. Seine Antwort bestand NICHT darin, das Problem wegzunehmen, sondern Paulus zu zeigen, wie er durch Gottes Gnade einen neuen Zugang zu Gottes Kraft bekommen würde. Diese Antwort beinhaltete eine wichtige Lektion über den Zusammenhang von menschlicher Schwachheit und göttlicher Kraft.

Gott fügt nicht Seine Stärke der Stärke eines Menschen hinzu, Er beschenkt vielmehr diejenigen mit Stärke, die in Schwachheit zu Ihm kommen. Eigene Stärke verschließt sozusagen die Tür zu Gott und zu Seinem Wirken. Eigenes Stark-Sein-Wollen sagt nämlich letztendlich aus: „Ich brauche Gott nicht wirklich.“ Gott überlässt solche Menschen dann ihrer eigenen menschlichen Kraft und Machbarkeit. Die Folge davon ist, dass diejenigen dann mit ihrer menschlichen Kraft allein bleiben und irgendwann damit ans Ende kommen.

Menschliche Schwachheit dagegen öffnet die Tür zu Gott und Seinem übernatürlichen Wirken. Sie ist ein Ausdruck von:

  • Bedürftigkeit
  • Abhängigkeit
  • Empfänglichkeit

Gott liebt es, Menschen in ihrer Schwachheit beizustehen und sie mit Seiner göttlichen Kraft zu beschenken.

Über diesen Zusammenhang schreibt Paulus bereits in seinem ersten Brief an die Korinther:

1.Korinther Kapitel 2, Verse 3-5

3 Dabei trat ich mit (dem Gefühl der) Schwachheit und mit Furcht und großer Ängstlichkeit bei euch auf, 4 und meine Rede und meine Predigt erfolgte nicht mit eindrucksvollen Weisheitsworten, sondern mit dem Ausweis von Geist und Kraft; 5 denn euer Glaube sollte nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gotteskraft beruhen (oder: gegründet sein).

Warum erleben viele Kirchen/Gemeinden und geistliche Lehrer so enorme Erschütterungen und Krisen? Pastoren und Mitarbeiter sind oft müde, ausgebrannt und frustriert. Nicht wenige geben dann auf, werden depressiv oder landen im Ehebruch. Könnte ein Teil des Problems damit zusammenhängen, dass Gott sie eigentlich an das Ende der eigenen Machbarkeit und Stärke führen und ihnen zeigen will, dass Sein Reich nicht mit menschlicher Kraft und Anstrengung gebaut werden kann?

Wir leben in einer Zeit, in der Gott geistliche Leiter – wie vielleicht niemals zuvor – mit ihrem eigenen Herzen konfrontiert. Gott ist unser Herz wichtiger als unser Erfolg! ER bringt uns in Situationen, wo wir am Ende sind und nicht mehr wissen, wie es weitergehen soll. ER führt uns mit Menschen zusammen, die unsere wunden Punkte offenlegen. Gott lässt vielfältige schmerzhafte Erfahrungen zu. Jemand verliert zum Beispiel ein geliebtes Familienmitglied durch eine unheilbare Krankheit. Oder jemand erfährt nur Gegenwind und Ablehnung in der Leiterschaft oder Kirche/Gemeinde. Ein Anderer geht durch eine schwere Ehekrise, oder jemand wird von Freunden oder Glaubensgeschwistern zutiefst enttäuscht.

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