Die Verwandlung – Teil 5

Predigt von Manfred Lanz vom August 2015 auf der „Vater-Konferenz“ – Teil 2

https://www.youtube.com/watch?t=16&v=hQHF8d-8vHk

Was heißt es Vater und Mutter in Christus zu werden?

Als Nächstes möchte ich vier Begriffe beschreiben, die für mich persönlich wichtig geworden sind. Wir gehen noch einmal zurück auf den Schlüsselbegriff „Gotteserkenntnis“. Wir wollen ja Den erkennen, Der von Anfang an ist. Das Erkennen ist nicht ausschließlich ein rationaler Begriff. Es ist ein ganzheitlicher Begriff. Mir gefällt „Vertrautheit“ als eine Variante der Übersetzung.

Ich beschreibe jetzt einmal vier Wirklichkeiten unseres Lebens, die alle etwas mit der geistlichen Vater- und Mutterschaft zu tun haben. Versuche dabei einmal darauf zu hören und Dich zu fragen: „Was schwingt dabei in mir? Wo bin ich da? Merke ich dabei, dass mich etwas anspricht?“ So kannst Du selbst herausfinden, wo Du auf dem schmalen Glaubensweg stehst.

1. Vertrautheit

Unter Gotteserkenntnis versteht man in erster Linie eine Beziehung und eine Intimität zu Gott zu haben. Wenn Du dabei bist, immer mehr ein geistlicher Vater oder eine geistliche Mutter in Jesus Christus zu werden, dann geht es Dir in erster Linie nicht so sehr darum, etwas für Gott zu tun, sondern es geht Dir mehr darum MIT GOTT ZU SEIN, in der Verborgenheit mit Ihm zu sein, Ihn selbst zu entdecken. Bei der Gotteserkenntnis geht es nicht nur darum, Seine Gaben, Sein Tun, Sein Wirken und Seine Wunder zu erkennen und nicht nur das zu sehen, was Du für Ihn tun kannst. Das hat natürlich auch seinen Platz. Aber der Fokus wird sich ändern. Denn Du hast dann auch Gott selbst vor Augen und hegst den Wunsch: „Gott, ich will Dich noch viel tiefer kennen lernen, wie Du wirklich bist und in welcher Bandbreite Du Dich in meinem kleinen Leben offenbarst. Ich will Dich erkennen.“ Diese tiefe Sehnsucht im Herzen ist ein Zeichen dafür, dass Gott am Transformieren ist.

Vertrautheit hat natürlich auch mit Vertrauen zu tun und zwar gerade dann, wenn Du Gott nicht verstehst. Und wir alle kennen Phasen und erleben Dinge, bei denen wir sagen: „Gott, ich verstehe Dich nicht.“ Aber, wisst Ihr, das ist gar nicht mehr so wichtig in dieser Phase, weil Du inzwischen begriffen hast, dass Du Gott sowieso nicht verstehen kannst. Als junger Mensch ist das undenkbar. Da willst Du alles verstehen. Aber als geistlicher Vater oder als geistliche Mutter kannst Du sagen: „Ich muss das gar nicht verstehen.“

Wenn Du in die Schicksalsschläge Deines Lebens hineinschaust, verstehst Du da alles? Vielleicht wird Dir im Nachhinein klar, wie Gott sie benutzt hat. Dazu haben wir ja die Gnade des Rückblicks. Aber wenn Du mitten drin steckst, hast Du keine Ahnung, was da gerade passiert.

Wisst Ihr, geistliche Väter und Mütter können sagen: „Gott, ich verstehe Dich nicht, aber ich vertraue Dir trotzdem.“ Dazu musst Du den Glauben über lange Jahre hinweg kultiviert haben. Und das ist gut so. „Gott, ich verstehe Dich nicht, aber ich vertraue Dir trotzdem und danke Dir, dass Du aus dem größten Schrott meines Lebens etwas Wunderbares machst.

Ich wollte noch etwas über Jakob in Pniel sagen, als er da mit Gott kämpfte.

1.Mose Kapitel 32, Verse 23-31

23 Er machte sich aber noch in derselben Nacht auf, nahm seine beiden Frauen und seine beiden Leibmägde samt seinen elf Söhnen und setzte über die Furt des Jabbok. 24 Er nahm sie also und ließ sie über den Fluss fahren, und als er dann auch alle seine Habe hinübergebracht hatte, 25 blieb er allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm bis zum Aufgang der Morgenröte. 26 Als dieser nun sah, dass er ihn nicht bezwingen konnte, gab er ihm einen Schlag auf das Hüftgelenk; dadurch wurde Jakobs Hüftgelenk während seines Ringens mit ihm verrenkt (oder: ausgerenkt).

27 Da sagte jener: »Lass mich los, denn die Morgenröte ist schon heraufgezogen!« Jakob aber antwortete: »Ich lasse Dich nicht los, bevor Du mich gesegnet hast.« 28 Da fragte jener ihn: »Wie heißt du?« Er antwortete: »Jakob.« 29 Da sagte Er: »Du sollst hinfort nicht mehr Jakob heißen, sondern ›Israel‹ (d.h. Streiter Gottes, Gotteskämpfer); denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und bist Sieger geblieben.« 30 Da richtete Jakob die Bitte an Ihn: »Teile mir doch Deinen Namen mit!« ER aber erwiderte: »Warum willst du Meinen Namen wissen?« Hierauf segnete Er ihn dort. 31 Jakob nannte dann jenen Ort ›Pniel‹ (d.h. Angesicht Gottes); »denn«, sagte er, »ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen und bin doch am Leben geblieben«.

Wie kämpft Jakob da mit Gott? Er kämpft mit Gott, indem er Ihn so fest umklammert, dass er Ihn nicht loslässt. Und er sagt dabei zu Ihm: „Ich lasse Dich nicht. Du kannst tun, was Du willst, es sei denn, Du segnest mich.“ Wenn Du wissen willst, wie aus einem biologischen Vater ein geistlicher wird, wie aus Jakob Israel wird, dann betrachte diesen Kampf einmal genauer. Dann werden Dir die Augen aufgehen, was da passiert. Biologischer Vater von 11 Söhnen zu werden, das hatte er ja schon geschafft. Das war nicht allzu schwierig. Aber ein geistlicher Vater, Israel zu werden, dazu war ein Kampf nötig.

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