Die Verwandlung – Teil 2

Predigt zu Psalm 51 von Manfred Lanz vom 30. Oktober 2014 auf der 8. Nationalen Vaterkonferenz – Teil 2

Die Herzensschichten

In Psalm 51 ist mir ganz besonders ein Vers aufgefallen. Diesen hatte ich zuvor lange Zeit überlesen. In diesem Psalm macht David ja viele Bekenntnisse, wie z. B. dass er Gott um Gnade anfleht, seine Schuld ausbreitet und bittet, dass er gereinigt wird und Vergebung empfängt. Wir finden darin auch seine wunderbare Bitte um Erneuerung seines Herzens, also dass Gott ihm ein reines Herz erschafft. Aber es gibt auch folgenden Vers:

Psalmen Kapitel 51, Vers 8

Du hast Gefallen an Wahrheit (= Aufrichtigkeit) im innersten Herzen, und im Verborg’nen lässt Du mich Weisheit erkennen.

Wörtlich heißt es: „Du hast Lust an Wahrheit im innersten Herzen“.

Und genau um diese Wahrheit im Innersten von uns geht es. Stellen wir uns unser Herz einmal bildlich wie den Tempel von Jerusalem vor mit Vorhof, Heiligtum und dem Allerheiligsten. Unser Herz hat verschiedene Schichten. Wenn wir es aufzeichnen, wäre der Vorhof wie eine Außenhülle. Das ist das, was wir bei einem Menschen, den wir erspüren, als Erstes wahrnehmen. In dieser Außenhülle gibt es die Persönlichkeit, bestimmte Charaktereigenschaften und die Ausstrahlung. Das ist das, was man bei Begegnungen sehr schnell wahrnehmen kann.

Dann kommen wir zur zweiten Tiefenschicht des Herzens, von denen es mehrere gibt. Wir sagen ja oft zu jemandem: „Ich lasse dich nur bis zu einem gewissen Grad an mein Herz heran.“ Wir entscheiden also, wie weit wir jemanden an unser Herz herankommen lassen. In gewisser Weise erleben alle Menschen den Vorhof unseres Herzens, wenn wir mit ihnen in Berührung kommen. Aber nur ganz bestimmte Menschen nehmen uns tiefer wahr, weil wir ihnen ein Stück mehr davon zeigen. Das ist dann schon mehr der innere Bereich unseres Herzens. Und es ist gut, sich klarzumachen, wem ich mein Herz in seiner tieferen Form zeige. Denn die zweite Tiefenschicht erfordert Schutz. Man zeigt sie auf dieser Welt nicht überall, denn es ist unser Heiligtum.

Als Drittes gibt es das Innerste, das Allerheiligste. Es ist das Verborgene und Geheime unseres Herzens, das wir nur mit einem oder zwei Menschen, die uns vertraut sind oder mit gar niemandem teilen; vielleicht aber mit Gott, denn das ist ja das Ziel

Ich spreche jetzt über den innersten Kern unseres Herzens. David sagt im oben erwähnten Psalmvers zu Gott: „DIR gefällt Wahrheit, also Wahrhaftigkeit in diesem innersten Bereich meines Herzens.“ Es gilt nun, mutig zu werden, da hineinzuschauen. Viele Menschen haben Angst vor diesem Ort und schauen nicht so gern hin, weil es dort nicht nur ganz wunderbare Dinge gibt. Über die werde ich jetzt nicht sprechen. Da gibt es aber ganz viele Schätze von Gott und der Ewigkeit her, wie z.B. die Geheimnisse der Berufung und der Liebe. Solche Dinge sind ganz tief in uns verborgen. Aber das ist jetzt nicht das Thema. Das müsste man an anderer Stelle entfalten.

Ich möchte hier über die Schattenseiten unseres Innersten sprechen. Das ist das, was bei König David hochkam, als der Prophet Nathan mit ihm sprach. Ich möchte das Ganze jetzt mit ein paar Symbolen darstellen.

Es gibt zum Beispiel ein ganz tiefes Loch in unserem Herzen.

Jeder kennt das in irgendeiner Form. Das hat mit unserer Grund-Sündhaftigkeit des Lebens zu tun, dass wir nicht aus dem Gefülltsein heraus natürlich leben, sondern dass wir aus diesem Loch heraus leben, das heißt, wir leben da aus:

  • Der Leere
  • Der Bedürftigkeit
  • Der Sehnsucht
  • Der Begierde

Und dieses Loch muss gestopft werden egal wie. Das ist ganz, ganz tief in uns. Auch dahinter steckt wieder eine göttliche Sehnsucht. Das menschliche Herz ist nämlich so gemacht, dass es eine derart große Sehnsucht in sich birgt, die letztendlich nur Gott stillen kann. Aber durch den Einfluss der Sünde entsteht im Innersten unseres Wesens ein Loch, das immer dazu neigt, sich falsch zu füllen.

Nehmen wir als Symbol jetzt einen Blitz, der aufzeigt, dass es in unserem Leben heftige Turbulenzen gibt.

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