Geboren nach Mitternacht – Teil 2

Übersetzung des Buches „Born After Midnight – Spiritual Renewal Comes To Those Who Want It Badly Enough“ (Geboren nach Mitternacht – Geistliche Erneuerung kommt zu denen, die sie inständig wünschen“ von A. W. Tozer.

Kapitel 2 – Der fehlende Zeuge

Der Grund, weshalb heutzutage die Qualität der religiösen Erfahrung unter den Christen abflaut, ist die Vernachlässigung der Lehre über den Zeugen im Inneren.

Das Stampfen mit den Füßen, um die Zirkulation in Gang zu setzen und das Hauchen in die Hände, um sie aufzuwärmen, ist nötig geworden, weil die lange Periode der theologischen Tiefkühle uns hat frieren lassen; aber der Einfluss der eisigen Jahre ist unter uns immer noch in einem solchen Ausmaß spürbar, dass die Begriffe „Zeuge“, „Erfahrung“ und „Gefühl“ tunlichst von den meisten evangelikalen Lehrern vermieden werden. Trotz der unleugbaren Lauwärme bei den meisten von uns, befürchten wir immer noch, dass wenn wir uns nicht selbst sorgfältig prüfen, wir mit Sicherheit unsere Bestimmung verlieren und heute in einer Woche zu heulenden Fanatikern werden. Denn wir haben unsere Uhr Tag und Nacht auf Emotionen eingestellt, damit wir über-spirituell werden und um die Sache mit Jesus Christus tadeln zu können. Aber all diese Emotionen sind, wenn ich das mal so sagen darf, für die meisten von uns so sinnvoll wie eine Polizeiabsperrung um einen Friedhof, um zu verhindern, dass die Toten eine wilde politische Demonstration veranstalten.

Wir, die wir heute an den Lehren des Neuen Testaments festhalten, glauben, dass wir direkte Nachfolger der Apostel und die wahren und legitimen Sprösslinge der frühen Gemeinde sind. Nun, ich glaube, dass es heute welche gibt, dies zum Haushalt Gottes gehören, die die auserwählte Generation sind und die königliche Priesterschaft und die heilige Nation ausmachen, von der Petrus schreibt.

1.Petrus Kapitel 2, Verse 9-10

9 Ihr dagegen seid »das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, die heilige Volksgemeinschaft, das zum Eigentum erkorene Volk«, und sollt die Tugenden (d.h. Ruhmestaten; vgl. Jes 43,21) Dessen verkünden, Der euch aus der Finsternis in Sein wunderbares Licht berufen hat, 10 euch, die ihr vordem »ein Nicht-Volk (= kein Volk)« waret, jetzt aber »das Volk Gottes« seid, einst »ohne Gottes Erbarmen«, jetzt aber »reich an Gotteserbarmen« (vgl. Hos 1,6.9; 2,25).

Diese Auserwählten sind überall in den Kirchen und Gemeinden anzutreffen, wobei wir auch zugeben, dass sie dort oft die gemischte Menge der Mitgliedschaft in Verlegenheit bringen. Das ist wohl wahr; denn von dem Empfinden auszugehen, dass alle Evangelikalen zur apostolischen Nachfolge gehören, ist zu optimistisch gedacht. So zu denken, deutet auf eine Parallele zu den Schriftgelehrten und Pharisäern in den Tagen von Jesus Christus hin, die auch behauptet haben, Nachkommen von Abraham zu sein, weil sie nachweisen konnten, dass sie körperlich von ihm abstammten.

Johannes Kapitel 8, Verse 33-47

33 Da entgegneten sie Ihm: »Wir sind Abrahams Nachkommenschaft und haben noch niemals jemandem als Knechte gedient; wie kannst du da sagen: ›Ihr werdet frei werden‹?« 34 Jesus antwortete ihnen: »Wahrlich, wahrlich ICH sage euch: Ein jeder, der Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde. 35 Der Knecht aber bleibt nicht für immer im Hause, der Sohn dagegen bleibt für immer darin. 36 Wenn also der Sohn euch frei gemacht hat, dann werdet ihr wirklich frei sein. 37 Ich weiß wohl, dass ihr Abrahams Nachkommenschaft seid; aber ihr sucht Mich zu töten, weil Mein Wort keinen Eingang bei euch findet.

38 Was ICH beim (d.h. bei Meinem) Vater gesehen habe, das rede ICH; dementsprechend tut auch ihr das, was ihr vom (d.h. von eurem) Vater gehört habt.« 39 Sie antworteten Ihm mit der Versicherung: »Unser Vater ist Abraham!« Jesus erwiderte ihnen: »Wenn ihr Abrahams Kinder seid, so handelt auch so wie Abraham (gehandelt hat)! 40 Nun aber geht ihr darauf aus, Mich zu töten, einen Mann, der euch die Wahrheit verkündigt hat, wie ICH sie von Gott gehört habe: So etwas hat Abraham nicht getan. 41 Ihr vollbringt die Werke eures Vaters.« Sie erwiderten Ihm: »Wir sind keine unehelichen Kinder; wir haben nur einen einzigen Vater, nämlich Gott.«

42 Da sagte Jesus zu ihnen: »Wenn Gott euer Vater wäre, dann würdet ihr Mich lieben; denn ICH bin von Gott ausgegangen und (von Ihm) gekommen; ICH bin nicht von Mir selbst gekommen, sondern Er hat Mich gesandt. 43 Wie geht es nun zu, dass ihr Meine Art zu reden nicht versteht? Weil ihr nicht imstande seid, das, was Meine Worte besagen, auch nur anzuhören. 44 Ihr stammt eben vom Teufel als eurem Vater und wollt nach den Gelüsten eures Vaters handeln. Der ist ein Menschenmörder von Anfang an gewesen und steht nicht in der Wahrheit, weil die Wahrheit nicht in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, dann redet er aus seinem eigensten Wesen heraus, denn er ist ein Lügner und der Vater von ihr (d.h. von der Lüge).

45 Weil ICH dagegen die Wahrheit rede, schenkt ihr Mir keinen Glauben. 46 Wer von euch kann Mich einer Sünde zeihen (oder: überführen)? Wenn ICH die Wahrheit rede, warum schenkt ihr Mir keinen Glauben? 47 Wer aus Gott ist (oder: von Gott stammt), hört die Worte Gottes; deshalb hört ihr sie nicht, weil ihr nicht von Gott seid.«

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