Durch die enge Pforte auf den schmalen Weg – Teil 81

Hinweise zum Vertrauensweg

von Wayne Jacobsen

Eine Zusammenstellung aus seinem Buch „Der Schrei der Wildgänse“

Das religiöse System ist mit der ägyptischen Gefangenschaft der Israeliten vergleichbar

Langfristig gesehen helfen religiöse Systeme den Leuten weder tiefer im Leben von Jesus Christus zu leben, noch die Tiefen christlicher Gemeinschaft zu erfahren. Aber sie führen Leute zumindest häufig in die Tatsache ein, dass Gott existiert. In solchen Gemeinden erfahren die Leute einiges an biblischen Wahrheiten, aber der geistliche Hunger, der dabei geweckt wird, wird von ihnen nicht gestillt. Sie werden hungrig gemacht, Gott auf eine Weise zu kennen, die die institutionelle Kirche nicht erfüllen kann. Doch die Schuld dafür wird den Gläubigen in die Schuhe geschoben. Man sagt ihnen, sie würden nicht genug verstehen oder nicht hart genug daran arbeiten.

Wenn die Institution Gottesdienste anbietet, damit die Leute wiederkommen, wird das wissentlich oder unwissentlich zu einer Ablenkung für das echte geistliche Leben. Sie bietet die Illusion einer Spiritualität in Form von hochorganisierten Erlebnissen, kann aber den Leuten nicht zeigen, wie man jeden Tag in den echten Kämpfen des Lebens in Jesus Christus lebt.

ER sagte zu den Leitern des religiösen Systems Seiner Tage:

Matthäus Kapitel 23, Vers 13

„Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler (= Scheinheiligen)! Denn ihr verschließt das Himmelreich vor den Menschen. Ihr selbst geht ja nicht hinein, lasst aber auch die nicht hinein, welche hineingehen wollen.“

Das ist eines der seltsamsten Dinge, was das Christentum angeht, das sich selbst in eine institutionelle Form zwängt. Wer möchte schon freiwillig in einem Waisenhaus aufwachsen? Unsere Herzen sehnen sich nach einer Familie, denn dort lernen Kinder, wer sie sind und wie sie in die Welt hineinpassen. Aber das institutionelle Christentum ist eher wie ein Waisenhaus, das sich nur um die Annehmlichkeiten des Ganzen kümmert. Man überlebt darin am besten, wenn man die Regeln befolgt.

Auf diese Weise verbindet uns Jesus Christus aber NICHT mit dem himmlischen Vater. Dazu braucht man eine Familie und Brüder und Schwestern, die da sind, wenn man sie braucht, so dass man nicht erst auf ein Treffen warten oder ein Seminar planen muss.

Und wozu sind diese ganzen Institutionen dann überhaupt gut? Gesunde Lehre kann helfen, Samen zu säen und Verbindungen zwischen Weggefährten des schmalen Weges herzustellen, die Gott dann nutzen kann. Allerdings hat das alles seinen Preis. Mit der Zeit können Institutionen sogar missbrauchend werden, wenn die Forderungen sich anpassen und immer mehr überhand nehmen, so dass zum Schluss die Welt-Einheitsreligion unter dem falschen Propheten zustande kommt. Wenn sich so etwas abzeichnet, ist es den Leuten zu empfehlen, davon wegzulaufen. Aber trotzdem gilt, dass manche christliche Institutionen auch relativ gesund sein können. Familiendynamiken der Liebe und des Mitgefühls werden sich mit den institutionellen Elementen verflechten, und es wird auch ein gewisses Maß an Gemeinschaft vorhanden sein.

Normalerweise ist es so, dass man in der Anfangszeit, wenn sich eine neue Gruppe formiert, auf Gott und nicht auf die Bedürfnisse der Institution ausgerichtet ist. Doch mit der Zeit tritt dies meist in den Hintergrund, wenn finanzielle Belastungen und der Wunsch nach gewohnten Abläufen und Ordnung die Einfachheit, Jesus Christus nachzufolgen, unterminieren. In der Routine werden die Beziehungen dann abgestumpft, und wenn die Maschinerie allein schon für ihren Erhalt sehr viel Energie beansprucht, wird sie immer mehr an Bedeutung verlieren.

Eine christliche Institution ist ein großartiger Ort für jemanden, um sich zu verstecken. Man kann regelmäßig kommen und sich sogar gesegnet fühlen. Aber Gott sieht über die Institution hinaus; denn es geht Ihm um die Menschen. ER möchte sie kennen und will, dass sie echte Gemeinschaft untereinander erleben. ER wird sie ihr Leben lang zu diesem Leben einladen.

Wenn man sich die ganze Arbeit und all das Geld ansieht, was in einer solchen Institution steckt, dann ist die daraus resultierende geistliche Frucht meist ziemlich mager. Es gibt dort praktisch keine Leute, die neu zu Gott finden. Die neuen Leute kommen meist von anderen Gemeinden, die Probleme haben.

Wenn die Leute einmal Gefallen an den Programmen der Institution gefunden haben und davon abhängig werden, dass diese die geistlichen Komponenten ihres Lebens sind, sehen sie ihre Beschränkungen nicht mehr. Sie können kein Ersatz für ihr geistliches Leben in Jesus Christus sein und können nur eine Illusion von Gemeinschaft hervorbringen. Denn sie beruhen darauf, dass Leute tun, was nötig ist, um die Institution am Leben zu erhalten.

Man hat schon seit 2000 Jahren versucht, das religiöse System zu reformieren, doch immer mit demselben Ergebnis: Es entsteht ein neues System, um das alte zu ersetzen. Aber im Laufe der Zeit wird es zu einem Ersatz von sich selbst. Meistens sitzen da Leute in Leitungspositionen, die Gott gar nicht besonders gut kennen, die aber starke Überzeugungskraft haben, wie die Dinge gehandhabt werden sollen. Somit überlässt man die Maschinerie Leuten, die Gottes Wesen gar nicht kennen. Man kann unmöglich mit ihnen geistlich arbeiten.

Bei Strukturen geht es darum, Macht zu gewinnen und sich durchzusetzen. Jene auf dem schmalen Weg, die darin wachsen, Gott in Seiner Dreieinigkeit kennen zu lernen, brauchen dies nicht.

Gott erleben auf dem schmalen Weg

Ein Teil des Weges besteht darin, das zu tun, was Er einem klarmacht. Wenn Du Ihm ein Problem anvertraut hast, dann lass es Ihn auch lösen. Sei einfach beständig darin, Ihn jeden Tag zu lieben und Ihm zu folgen.

Es ist eine Freude, in Ihm zu ruhen, das heißt das zu tun, von dem Du weißt, dass Du es tun sollst und andere Dinge nicht zu tun, bei denen Du Dir unsicher bist. Das ist aber auch eine der schwierigsten Lektionen; doch auch gleichzeitig die, welche Dich am meisten freisetzt.

Frage Gott, mit welchen Menschen Du zurzeit unterwegs sein sollst. Versuche nicht herauszufinden, was Du willst und was Dir am besten erscheint, sondern folge der wachsenden Überzeugung, die Er mit der Zeit in Dein Herz hineinlegt. Vielleicht wird Dir Sein Weg für Dich durch Entscheidungen anderer Menschen aufgezeigt. Manchmal wissen wir selbst gar nicht, was Gott will; denn es gibt Dinge, die sich noch ereignen müssen, und es gibt Leute, deren Leben noch durch Deines beeinflusst werden soll.

Auf dem schmalen Weg lassen wir Tag für Tag zu, dass Jesus Christus Sein Werk in und durch uns tut. Wenn Du einmal gelernt hast, auf diese Weise zu leben, wirst Du niemals zurückkehren wollen. Jesus Christus ist wirklich sehr gut darin, Dir zu zeigen, wie das geht; insbesondere wenn Dein Wunsch, Ihm zu gefallen, nicht damit konkurriert, dass Du das tun willst, was Du für das Beste oder Leichteste hältst. Folge einfach Deinem geistlichen Hunger; aber sei dabei ehrlich zu Dir selbst. Tue jeden Tag, was Er Dir aufs Herz legt.

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