Durch die enge Pforte auf den schmalen Weg – Teil 61

Das ist die Übersetzung des Seminars von Wayne Jacobsen, dem Co-Autor des Buches „Der Schrei der Wildgänse“.

Der schmale Weg = Der Weg des Gottvertrauens – Teil 11

Die zwei Phasen des Vertrauensweges

In der ersten Phase geht es darum zu lernen, in dieser Sicherheit der Zuneigung und Zuwendung des himmlischen Vaters zu leben. Und wenn ich sage, dass dazu mitunter 2 Jahre nötig sind, dann nehmt Euch diese 2 Jahre. Fang erst dann mit der 2. Phase an, wenn Du auch tatsächlich in der Zuneigung des himmlischen Vaters zur Ruhe gekommen bist.

Es geht nicht darum, dass Du das alles erst einmal komplett verstanden haben musst. Selbst Paulus hatte ja noch dafür gebetet, dass die Epheser das erkennen und dass sie in dieser Erkenntnis zunehmen und tiefer gehen in die Weite, Tiefe, Höhe und Breite der Liebe Gottes. Diese Liebe ist so unfassbar, dass wir unser ganzes Leben hier damit zubringen, sie immer besser kennen zu lernen. Ich gehe einmal davon aus, dass wir die ganze Ewigkeit oder zumindest den Großteil der Ewigkeit damit zubringen werden, um zu ergründen, wie immens groß diese Gnade und wie majestätisch die Liebe des himmlischen Vaters ist.

Einer der reifsten Gottesmänner, den ich kenne und der auf dieser Vertrauensreise jetzt schon 70 Jahre lang unterwegs ist und der nächstes Jahr 90 wird, lebt in Neuseeland. Ich war vor einigen Jahren dort und wollte etwas von ihm über den Verlauf dieser Reise lernen. Als ich geboren wurde, war er Missionar im Kongo noch bevor dort die Revolution in den 1950er Jahren begann. Er ist Schotte, und während der Revolution hatte man ihn des Landes verwiesen. Schließlich ist er als Chirurg in Neuseeland gelandet und hat dort ein Krankenhaus geleitet. Er ist ein Bruder in Jesus Christus, und auch er wächst immer noch täglich im Glauben.

Es war das zweite Mal, dass ich ihm begegnet bin. Das erste Mal trafen wir uns einige Jahre zuvor. Er hatte mir einige Briefe geschrieben, weil er bestimmte Artikel auf meiner Webseite gelesen hatte. Und als ich seine Emails las, konnte ich die geistliche Tiefe darin entdecken. Ich hatte das Gefühl, dass dieser Mann irgendwie bei Gott gelandet und dort fest verankert ist. Das hat mein Herz angezogen. Also habe ich mich mit ihm getroffen. Das erste Mal war vor 7 Jahren. Und weil er weiter in DEM GLAUBEN geblieben ist, habe ich ihn kürzlich erneut besucht.

Als ich ihm das erste Mal begegnet war, habe ich ihn gefragt: „Was weißt du über diesen Gott, was ich nicht weiß?“ Er antwortete: „Keine Ahnung, mir ist ja nicht bekannt, was du weißt.“ „Aber du hast doch ein paar Sachen von mir gelesen“, lenkte ich ein. Wenn ich Bücher von Anderen lese, da gibt es Zeiten, in denen ich sage: „Ich wünschte, dieser Bruder würde dieses oder jenes wissen. Da fehlt ihm irgendwo ein Stück. Und weil er dies oder jenes noch nicht ganz erkannt hat, ist das, was er schreibt, etwas verdreht und verzerrt.“ Deshalb habe ich zu diesem Gottesmann gesagt: „Wenn du meine Bücher und/oder Artikel liest, was wünschst du dir, was ich noch über Gott wissen sollte, was ich noch nicht weiß.“ Ich glaube, in diesem Moment hat er sich da ein wenig ins Licht gestellt gefühlt. Er hat meine Frage nicht direkt beantwortet. Doch irgendwie denke ich schon, dass er es doch getan hat. Er war damals 83 Jahre alt. Er sagte nämlich Folgendes: „Wayne, ich mache diese Reise schon sehr lange. Ich glaube, dass ich zu diesem Zeitpunkt in meinem Leben nur ganz wenig darüber weiß, wer Gott ist.“ Wow, hier hatte ich es mit einem Mann zu tun, der auf dem Vertrauensweg schon 70 Jahre unterwegs und treu war in allen Dingen, die Gott ihm anvertraut hat! Er ist nicht vollkommen. Er wäre der erste Mensch, der dies wahrhaftig von sich behaupten könnte. Aber die Tiefe seiner Verankerung in Gott in seinem Leben und die Ruhe, die er dadurch ausstrahlte und die Demut, die er aufzeigte, indem er zugab, dass er nur sehr wenig über Gott weiß, die hat mich auf ganz erstaunliche Art und Weise freigesetzt.

Wir denken doch oft, wir müssten in diesem Leben Experten sein, anstatt Brüder und Schwestern, die sich auf dieser Vertrauensreise befinden, die immer noch lernen, wer Er ist, zu wem Er uns gemacht hat und wie Er uns verändert. Die Sprache dieser Freundschaft zwischen Gott und uns, in der wir „Abba, lieber Vater“ sagen, die ist intimer, als die meisten Bilder, die wir über Gott in unserer Vorstellung haben. Was wir oft fälschlicherweise Anbetung nennen und was wir eben so zusammen feiern, ist, wenn wir es ganz strikt biblisch ausdrücken würden, in diesem Sinne nicht wirkliche Anbetung. Wir nennen es zwar so, weil es Lobpreis und Verehrung und eine wunderbare Art und Weise ist, gemeinsam zu feiern. Aber leider stammen die Bilder, die wir dazu in unserer Vorstellung haben, aus den Psalmen und aus dem Buch der Offenbarung, wo die Ältesten und Engel den Thron umgeben und „Heilig, heilig, heilig, ist Gott der Allmächtige“ singen.

Offenbarung Kapitel 4, Verse 4 + 8

4 Rings um den Thron (standen; oder: sah ich) vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen (sah ich) vierundzwanzig Älteste sitzen, die mit weißen Gewändern angetan waren und goldene Kronen (oder: Kränze) auf ihren Häuptern hatten. 8 Die vier Wesen haben ein jedes sechs Flügel und sind ringsum innen und außen mit Augen übersät; und ohne Aufhören rufen sie bei Tag und bei Nacht: »Heilig, heilig, heilig ist der HERR, der allmächtige Gott, Der da war und Der da ist und Der da kommt!« (Jes 6,2-3)

Offenbarung Kapitel 5, Verse 11-12

11 Dann sah ich hin und hörte den Gesang vieler Engel rings um den Thron und um die (vier) Lebewesen und die Ältesten her; ihre Zahl war zehntausend Mal zehntausend und tausend Mal tausend; 12 die riefen laut: »Würdig ist das Lamm, das sich hat schlachten lassen, zu empfangen die Macht und den Reichtum, Weisheit und Kraft, Ehre, Herrlichkeit und Lobpreis.«

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