Durch die enge Pforte auf den schmalen Weg – Teil 58

Das ist die Übersetzung des Seminars von Wayne Jacobsen, dem Co-Autor des Buches „Der Schrei der Wildgänse“.

Der schmale Weg = Der Weg des Gottvertrauens – Teil 8

Die erste Etappe der Vertrauensreise

Gibt es Hoffnung in diesem Leben, dass jemand in den Zustand des völligen Vertrauens zu Gott gelangt? Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das bezweifle. Aber ich möchte auf diesem schmalen Weg so weit wie möglich vorankommen. Vertrauen zu haben ist nicht etwas, was Du tun musst. Gott liebt Dich, ob Du nun Gottvertrauen hast oder nicht. Dein Vertrauen ändert nichts an der Liebe, die Er für Dich empfindet. Aber Dein Vertrauen zu Ihm ermöglicht es Dir:

  • In dieser Liebe zu leben
  • Dass Gottes Liebe für Dich zu einer Realität wird
  • Dass Du Deine Lebensumstände meistern kannst

Und genau in dieser Liebe, die Gott für Dich empfindet, entsteht das Vertrauen zu Ihm. Die erste Phase dieser Vertrauensreise – es gibt insgesamt nur zwei Phasen, die nicht sehr kompliziert sind – besteht darin, dass Du Dir sicher wirst, dass Du die Zuneigung des himmlischen Vaters hast. Es geht dabei nicht darum, dass Du diesbezüglich eine logische Sicherheit erlangst, die natürlich auch hilfreich sein kann, sondern darum, dass Du Dir dessen in der Tiefe Deines Herzens sicher bist, dass der himmlische Vater sich an Dir so sehr erfreut, dass Er Jubellieder singt, dass Er Dir zusingt: „Keiner ist wie du! Du bist Mein Kind, das ICH einzigartig für die Pläne, die ICH mit Dir habe, erschuf. ICH liebe Dich. Dies gilt selbst für die Momente, in denen Du Dich im Chaos befindest.“

Die Tatsache, dass meine Enkelkinder sehr selbstsüchtig sein und manchmal ziemlich wütend werden können, wenn etwas nicht nach ihrem Kopf geht, sind für mich deswegen nicht weniger wertvoll. Ich finde, jeder sollte Enkel haben. Man liebt sie mehr als die eigenen Kinder. Denn die eigenen waren jeden Tag da. Damals hatte man immer noch mit seiner eigenen Selbstsucht und mit seinen eigenen Wutanfällen zu kämpfen. Und dann ist es vorgekommen, dass ihre Wutanfälle mit den eigenen Zornausbrüchen in Konflikt geraten sind. Und man hatte den Wunsch, die eigenen Wutanfälle zu kontrollieren, damit das Leben dadurch einfacher würde. Deswegen kann man die eigenen Kinder nicht so wertschätzen. Doch wenn man Großvater ist, kann nichts, was die Enkel in ihrer andauernden Selbstsucht tun, dazu Anlass geben, dass man sie weniger liebt. Nichts, was sie tun, lässt mich, als Großvater, ärgerlich werden. Wenn sich jemand darüber aufregt, sage ich: „Es sind Kinder. Was erwartest du von ihnen?“ Aber wir lieben unsere Enkel trotzdem, selbst mitten in ihren Wutanfällen. Wir helfen ihnen da heraus. Wir werden das nicht aus ihnen heraus schreien oder aus ihnen heraus strafen. Wir werden sie da heraus lieben. Und meine Tochter lernt das jetzt mit ihren eigenen Kindern. Sie hat auf diese Weise nicht angefangen, sie zu erziehen. Sie hat sie zu Anfang so erzogen, wie sie selbst erzogen worden ist. Damals habe ich auch zu meinen Kindern gesagt: „Ich werde euch gerecht machen durch Furcht und Einschüchterung, wenn es sein muss. Denn ich bin der Papa. Deswegen.“ Meine Tochter Julie hat auch so angefangen. Und ich habe das, was sie da von mir widergespiegelt hat, gar nicht gemocht. Glücklicherweise lernt Julie schnell. Wir konnten auch diesbezüglich mit ihr reden. Inzwischen hat sie eine bessere Erziehungsmethode gelernt und zwar ohne den Kindern Furcht und Angst einzujagen, nämlich eine, bei der Liebe und Respekt im Mittelpunkt stehen.

Ich glaube, dass diese Vertrauensreise ein lebenslanger Prozess ist. Hier geht es in keiner Weise darum, was wir für Gott tun können, so als ob Gott von uns Vertrauen fordern würde, sondern Gott bietet uns Seine Liebe an. Und wenn Du Seine Liebe erkennst, dann wirst Du Ihm vertrauen. Und Dein Vertrauen zu Ihm wird zunehmen. Dabei wirst Du auch die Bereiche in Deinem Leben entdecken, in denen Du Ihm noch nicht vertraust. Aber auch da willst Du Ihm vertrauen, und Du betest: „Vater, hilf mir aus diesem Unglauben heraus! Lehre mich das, was ich in diesen Bereichen von Dir noch nicht erkannt habe. Denn wenn ich das weiß, werde ich in bestimmten Situationen nicht mehr ärgerlich, beharre nicht mehr darauf, dort meinen eigenen Willen durchzuboxen und bin hier auch nicht mehr so voller Furcht.“

Darum geht es im Neuen Bund, und darin unterscheidet er sich von dem Alten Bund. Eines Tages kamen Akademiker zu mir ins Haus und waren gerade dabei, eine neue Wissenschaft zu etablieren. Dabei ging es um das Studium der Liebe Gottes. Wegen der Bücher, die ich geschrieben habe, wollten sie mich über die göttliche Liebe interviewen. Ich habe sie zwar hereingelassen; doch ich hatte sehr viel Vorbehalte dabei. Aber schließlich waren es ja Akademiker. Ich hatte immer die Vorstellung, dass wenn man einmal einen Schmetterling in einen Schaukasten genagelt hat, dann ist es eben kein Schmetterling mehr. Wenn man etwas derart auseinandernimmt, dann tötet man es auch gleichzeitig. Dennoch habe ich sie hereingelassen, weil sie auf mich einen seriösen Eindruck machten. Nun wollten sie das Interview von mir aufnehmen. Dazu bauten sie die Kamera auf, und sie fragten mich, ob ich auch Fragen an sie hätte. Und ich antwortete: „Ja, habe ich. Auf was gründet sich Ihre Untersuchung oder Ihr Studium?“ „Wir orientieren uns da an dem großen Missionsauftrag.“ „Und was verstehen Sie darunter?“ Da schauten sie mich an und sagten: „Sie sind doch hier der Experte. Sie haben ja schließlich Theologie studiert, oder?“ „Ja“, sagte ich. „Kennen Sie etwa den großen Missionsauftrag nicht?“, hakten sie nach. „Natürlich“, erwiderte ich. „Ich kenne das höchste Gebot. Ich möchte aber wissen, ob Sie das kennen.“ „Es ist das, was Jesus Christus gesagt hat, dass man Gott von ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit dem ganzen Verstand und mit ganzer Kraft lieben soll und den Nächsten wie sich selbst.“ Ich sagte: „Oh, das ist also eine Studie, die sich mit dem Alten Testament befasst.“ Daraufhin haben sie mich völlig schockiert angeschaut und mich gefragt: „Was meinen Sie jetzt mit dem Alten Bund? Jesus Christus hat doch diese Worte gesagt.“ Darauf erwiderte ich: „Jesus Christus hat diese Worte nur zitiert und zwar aus.

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