Durch die enge Pforte auf den schmalen Weg – Teil 56

Das ist die Übersetzung des Seminars von Wayne Jacobsen, dem Co-Autor des Buches „Der Schrei der Wildgänse“.

Der schmale Weg = Der Weg des Gottvertrauens – Teil 6

Die Wohnstätte im Herzen des himmlischen Vaters

Wisst Ihr, was Jesus Christus am Abend am Tag vor Seiner Kreuzigung, als Er im Obersaal in Jerusalem das Mahl mit Seinen Jüngern hatte, das in Johannes Kapitel 13-15 beschrieben wird, machte? Ihr würdet gut daran tun, diese Kapitel einmal sehr gründlich zu studieren. Wenn diese Realität in Euch einsinkt, dann habt Ihr genau die Beschreibung dieser Vertrauensreise.

ER half Seinen Jüngern, etwas sehr Wichtiges zu verstehen. Die Jünger hatten immer sehr viel Freude, wenn sie mit Jesus Christus zusammen waren. Sie genossen es, Ihn als Freund zu haben. Ich bin mir sicher, dass sie auch viel mit Ihm gelacht haben, und sie haben nicht versucht, perfekt und vollkommen zu sein, als sie mit Ihm zusammen waren. Ich habe ja schon erwähnt, dass sie darüber stritten, wer ihrer Meinung nach der Erste im Himmel sein sollte. Und sie wollten Feuer vom Himmel regnen lassen. Sie waren zuweilen sehr ausgelassen, wenn sie mit Jesus Christus zusammen waren, so dass Er sie manchmal ganz ordentlich zurechtweisen musste.

Als Jesus Christus auf dem Wasser wandelte, hat dies die Jünger völlig aus dem Konzept gebracht. Auch die Sturmstillung hat sie fassungslos gemacht. Doch in der Regel waren sie völlig entspannt, wenn sie mit Ihm zusammen waren. Sie zogen mit Ihm durch die Straßen, aßen mit Ihm, begleiteten Ihn zum Haus Seiner Freunde, Lazarus, Maria und Martha und genossen Seine Nähe. Sie hatten auch niemals Angst vor Ihm.

Jedes Mal, wenn von Gottes Präsenz im Alten Testament die Rede ist, schreckten die Menschen vor Ihm zurück und rannten aus Furcht davon. Sagte nicht Gott selbst zu Moses, der mit Ihm eine nahe Begegnung hatte und Moses die Fülle Seiner Gegenwart sehen wollte, dass dies nicht möglich wäre, weil ihn das sonst umbringen würde? Aber Moses sollte dann in diese Höhle gehen, und Gott wollte dort vorbeiziehen. Auf diese Weise konnte Moses Gottes Rücken sehen. Das war gerade noch möglich.

Warum war die Präsenz Gottes im Alten Testament so verzehrend?
Warum konnten die Menschen nicht in die Gegenwart Gottes kommen?
Ist Gott etwa so Furcht einflößend?
Hat Gott nach Maleachi und vor dem Matthäus-Evangelium irgendeine Veränderung an sich vorgenommen, so dass Er plötzlich zu einem zugänglichen Gott geworden ist?

Nein, natürlich nicht. Was sich da zwischen dem Maleachi-Buch und dem Matthäus-Evangelium verändert hatte, war nicht Gottes Heiligkeit und Sein Wesen und auch nicht ein Sinneswandel, dass Er sich uns jetzt nett zuwendet. Der Unterschied besteht darin, dass Er nun Fleisch angenommen hatte und zu einem Menschen geworden war, den man sehen und anfassen konnte.

Als Jesus Christus, als Gott im Fleisch, auf die Erde kam, ging Er nicht zornig gegen die Menschen vor. ER hat sie da in keiner Weise beängstigt. Was wir da im Neuen Testament erfahren, ist der Grund, weshalb wir Gott im Alten Testament so sehr gefürchtet haben. Es war nicht deshalb, weil Gott so Furcht einflößend ist, sondern wegen unserer Sünde und unserer Schande. Wir waren nicht würdig, in Seine Gegenwart zu kommen, so wie es Jesaja in seiner Vision getan hat.

Jesaja Kapitel 6, Verse 1-5

1 Im Todesjahre des Königs Ussia sah ich den Allherrn auf einem hohen und ragenden Throne sitzen, während Seine Säume das Heiligtum (oder: den Palast) füllten. 2 Seraphe standen (= schwebten) über Ihm; jeder von ihnen hatte sechs Flügel: Mit zweien bedeckte er sein Antlitz, mit zweien bedeckte er seine Beine, und mit zweien flog er; 3 und der eine rief dem andern beständig die Worte zu: »Heilig, heilig, heilig ist der HERR der Heerscharen! Die ganze Erde ist Seiner Herrlichkeit voll!«

4 Dabei erbebten die Grundlagen der Schwellen von ihrem lauten Rufen, und das Haus füllte sich mit Rauch. 5 Da rief ich aus: »Wehe mir, ich bin verloren! Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und wohne inmitten eines Volkes mit unreinen Lippen; und nun habe ich den König, den HERRN der Heerscharen, mit meinen Augen gesehen!«

Der Prophet gestand hier ein, dass er durch und durch ein böser Mann in einer Generation eines unreinen Volkes war. Unsere Unwürdigkeit in der Gegenwart Gottes war nicht das, was Gott uns fühlen lassen wollte, sondern Er wollte, dass die Schande in uns vernichtet wird. Als Jesus Christus als Gott im Fleisch erschien, erkannten die Menschen, die Ihm am nächsten waren, das gar nicht, wie zum Beispiel Maria und Josef oder Lazarus, Martha und Maria. Sie wussten nicht, dass Jesus Christus Gott im Fleisch war.

Matthäus Kapitel 16, Vers 16

Simon Petrus gab Ihm zur Antwort: »Du bist Christus (= der Messias; vgl. 1,16), der Sohn des lebendigen Gottes!«

Selbst als Petrus dies zu Ihm sagte, verstand Er noch nicht, dass Jesus Christus in Wahrheit Gott war. Es gibt nichts in der Hoffnung, welche die Juden auf den Messias haben, das darauf hindeutet, dass er Gott im Fleisch sein soll. Der Messias, nach dem sie immer noch Ausschau halten, ist ein Mann, der wie Moses ist und der von Gott dazu ermächtigt ist, ein Befreier zu sein. Sie hatten auch damals keine Vorstellung davon, dass Gott selbst ins Fleisch kommen und unter ihnen weile konnte. Selbst die Jünger von Jesus Christus wussten das nicht.

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