Durch die enge Pforte auf den schmalen Weg – Teil 55

Das ist die Übersetzung des Seminars von Wayne Jacobsen, dem Co-Autor des Buches „Der Schrei der Wildgänse“.

Der schmale Weg = Der Weg des Gottvertrauens – Teil 5

Was ist Sünde?

Und nun habe ich eine Frage an Euch: Woher wusste Jesus Christus bei der ersten Versuchung, der Er in der Wüste ausgesetzt war, dass das Verwandeln von Stein in Brot eine Sünde war? Woher wusste Er das? Im Alten Testament wird dazu nirgendwo ein Hinweis gegeben. Wenn Jesus Christus dies getan hätte, hätte Er damit noch nicht einmal ein göttliches Gesetz gebrochen. Die anderen beiden Versuchungen Satans waren da viel offensichtlicher.

Matthäus Kapitel 4, Verse 1-11

1 Hierauf wurde Jesus vom GEIST (3,16) in die Wüste hinaufgeführt, um vom Teufel versucht zu werden; 2 und als Er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte Ihn zuletzt. 3 Da trat der Versucher an Ihn heran und sagte zu Ihm: »Bist du Gottes Sohn, so gebiete, dass diese Steine zu Broten werden.« 4 ER aber gab ihm zur Antwort: »Es steht geschrieben (5.Mose 8,3): ›Nicht vom Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ergeht.‹« 5 Hierauf nahm Ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt, stellte Ihn dort auf die Zinne des Tempels 6 und sagte zu Ihm: »Bist du Gottes Sohn, so stürze dich hier hinab! Denn es steht geschrieben (Ps 91,11-12): ›ER wird Seine Engel für dich entbieten, und sie werden dich auf den Armen tragen, damit du mit deinem Fuß an keinen Stein stoßest.‹«

7 Jesus antwortete ihm: »Es steht aber auch geschrieben (5.Mose 6,16): ›Du sollst den HERRN, deinen Gott, nicht versuchen!‹« 8 Nochmals nahm Ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg, zeigte Ihm alle Königreiche der Welt samt ihrer Herrlichkeit 9 und sagte zu Ihm: »Dies alles will ich dir geben, wenn du dich niederwirfst und mich anbetest.« 10 Da antwortete ihm Jesus: »Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben (5.Mose 6,13): ›Den HERRN, deinen Gott, sollst du anbeten und Ihm allein dienen!‹« 11 Nun ließ der Teufel von Ihm ab, und siehe, Engel traten zu Ihm und leisteten ihm Dienste.

Satan sagte zu Jesus Christus: „Wenn du vom Tempel herunterspringst, kannst du testen, wie viel Liebe der Vater für dich hat.“ Aber das war keine so gute Idee. Oder sich vor Satan niederzuwerfen, damit Jesus Christus den Reichtum der ganzen Welt bekommen sollte, das war doch auch eine ganz offensichtliche Versuchung. Aber woher wusste Jesus Christus, als Er nach 40-tägigem Fasten hungrig war und diese Zeit beinahe vorbei war, dass Stein in Brot zu verwandeln eine Sünde war? ER wusste, dass Er das konnte. ER war nur Tage davon entfernt, Wasser in Wein zu verwandeln. Es wäre überhaupt nichts Sündiges daran gewesen, mit der einzigen Ausnahme, dass Er dies dann aus Eigenliebe und nur für sich selbst getan hätte. Aber Jesus Christus wusste, dass der himmlische Vater in diesem Moment noch nicht wollte, dass Sein Sohn solch ein Wunder wirkte.

Ist es nicht genau das, was Adam und Eva im Garten Eden getan hatten? Gott hatte ihnen alles gegeben – alle Bäume mit ihren Früchten.

1.Mose Kapitel 2, Verse 15-17

15 Als nun Gott der HERR den Menschen genommen und ihn in den Garten Eden versetzt hatte, damit er ihn bestelle und behüte, 16 gab Gott der HERR dem Menschen die Weisung: »Von allen Bäumen des Gartens darfst du nach Belieben essen; 17 aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen – von dem darfst du nicht essen; denn sobald du von diesem isst, musst du des Todes sterben.«

Gott sagte hiermit: „Der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, den kann ICH dir nicht geben, weil dieser dich töten würde.“ Das Einzige, was Gott dem ersten Menschen nicht gegeben hatte, war genau das, was Adam und Eva gereizt hatte.

Mein Freund, Dave Coleman, der mir dabei geholfen hat, das Buch „Der Schrei der Wildgänse“ zu schreiben, hat eine sehr gute Definition für den Begriff „Sünde“. Dabei geht es nicht um „Sünden“, sondern um Sünde an sich. Sie lautet: „Sünde ist, wenn Du etwas für Dich nimmst, was Gott Dir nicht gegeben hat.“ Egal welche Sünde man da in Betracht zieht, sie passt genau in diese Realität.

Und genau das wusste Jesus Christus: „Der himmlische Vater hat Mir das nicht gegeben, dass ICH jetzt Steine in Brot verwandeln soll.“ Jesus Christus hätte das tun können, aber Er tat es NICHT, denn die Stimme in Seinem Kopf, die das vorschlug, war nicht die Seines Vaters, sondern die Stimme Satans. Und die Antwort, die Jesus Christus Satan darauf gibt, ist erleuchtend, weil sie Licht in die Sache bringt, die da passiert: „Nicht vom Brot allein soll der Mensch leben, sondern von JEDEM Wort, das durch den Mund Gottes ergeht.“

Realisiert Ihr, was Gott in diesem Moment zum Ausdruck bringt? Wenn Jesus Christus zu diesem Zeitpunkt eine falsche Entscheidung getroffen hätte, wäre Erlösung niemals möglich gewesen.

Könnt Ihr Euch Gott vorstellen, wie Er Fleisch geworden ist und in einem Stall geboren wird und als kleiner Junge in Nazareth aufwächst? Als kleiner Junge wusste Er nicht, dass Er als Gott geboren worden war. Die Bibel sagt, dass Er an Weisheit zunahm.

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