Durch die enge Pforte auf den schmalen Weg – Teil 54

Das ist die Übersetzung des Seminars von Wayne Jacobsen, dem Co-Autor des Buches „Der Schrei der Wildgänse“.

Der schmale Weg = Der Weg des Gottvertrauens – Teil 4

Fragen zur Einführung

Bei der Einführung habe ich einige Dinge nur angeschnitten. Aber darüber werden wir im Verlauf des Seminars noch ausführlicher sprechen.

Eine Seminarteilnehmerin sagt:

Deine Art den Begriff „Buße“ zu erklären, war für mich sehr revolutionär. Ist das die einzige Definition, die Du zu „Buße“ hast? Wenn ich zum Beispiel an Johannes den Täufer denke, da glaube ich fast, dass die Definition die Du gebracht hast, nicht so rein ist, wie er sie im Sinne hatte.

Wayne Johnson:
Es würde mich interessieren, warum du glaubst, dass meine Definition da nicht hineinpasst. Weil ich sehr wohl daran glaube, dass sie es tut. Denn in der Vorbereitung auf die Mission von Jesus Christus warnte Johannes der Täufer seine Zuhörer, dass sie eine Veränderung im Hinblick auf ihre Herzenseinstellung vornehmen sollten. Dabei ging es NICHT NUR um Sünde, obwohl er auf sie sehr intensiv einging. Aber wenn Jesus Christus kommen würde, mussten sie zuvor ihre vorgefassten religiösen Meinungen aufgeben, ansonsten würden sie nicht erkennen, dass Er ihr Messias war. Wenn sie ihre eigenen persönlichen Vorstellungen nicht aufgaben, würden sie Ihn nicht als den erkennen, der Er war.

Ich glaube, dass dies die tiefste und klarste Wahrheit des Evangeliums ist. Diejenigen, welche die Heilige Schrift am besten verstanden hatten, als Jesus Christus auf diesem Planeten weilte, konnten Ihn nicht als Gott im Fleisch erkennen, als Er im selben Raum mit ihnen zusammensaß. In Wahrheit wollten sie den Gott töten, den sie verehrten. Das ist für mich sehr überraschend und höchst erstaunlich. Ihr Denken war so im alten Bund gefangen, dass sie den neuen Bund nicht erkennen konnten, als er zustande kam.

Jesus Christus hat ihre Vorstellungen von Gott hinterfragt. Die Pharisäer und Schriftgelehrten dachten: „Wenn er ein gerechter Mann wäre, würde er mit den Sündern keine Partys feiern und wäre den Zerbrochenen gegenüber nicht so freundlich.“ Sie wollten, dass Gott so religiös sein sollte wie sie es waren. Und als Gott das eben nicht war, haben sie Ihn nicht wahrgenommen.

Also ich bin der Meinung, dass die Definition von Buße, die ich gebracht habe, genau in dieses Bild passt. Denn es ging ja auch hier vor allem darum, dass die Juden ihre persönlichen Vorstellungen im Hinblick auf Sünde und die Verstrickung darin oder was die religiösen Aktivitäten anbelangte, loslassen sollten. Beides verblendet uns dahingehend, dass wir erkennen, wer Gott ist und was Er in unserem Leben bewirken will. Macht das Sinn? Ja, dann bin ich beruhigt.

Gottvertrauen

Stellt Euch das Vertrauen in Gott nicht als einen Schalter vor, den Ihr ein- und ausschalten könnt: Entweder vertraue ich Ihm, oder ich tue es nicht. Denn das würde uns dazu veranlassen, ganz verrückte Dinge zu sagen, wie zum Beispiel: „Ich versuche, Dir jetzt komplett zu vertrauen.“ Wenn das Gottvertrauen in unserem Leben wächst, machen wir bestimmte Erfahrungen. Zu Anfang ganz wenige, dann aber immer mehr. Je mehr das Vertrauen wächst, um so heller wird es in uns, und wir fassen Mut, in immer mehr Bereichen unseres Lebens Gott zu vertrauen. Und so soll das während unseres ganzen Lebens aussehen, weil Jesus Christus der Urheber und der Vollender unseres Glaubens ist. Genauso hat Johannes es ausgedrückt in:

1.Johannes Kapitel 4, Vers 16

Und wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und geglaubt: Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.

Dasselbe gilt auch für DEN GLAUBEN und das GOTTVERTRAUEN und für die LIEBE, die Gott zu uns hat. Wenn wir unsicher sind, sollten wir beten: „Ich glaube, aber hilf bitte auch da, wo ich noch Unglauben habe.“ Genau davon ist hier die Rede. Manche sagen: „Ja, ich glaube und vertraue ein bisschen. Hilf mir, HERR, dort, wo ich es noch nicht tue.“ Lass Jesus Christus der Urheber und Vollender Deines Glaubens sein!

Die Reise des Vertrauens, über die wir hier in diesem Seminar sprechen, ist eine ganz persönliche Angelegenheit. Ich möchte, dass Ihr sie auch so einschätzt. Das ist nicht etwas, was man in einem Seminar lernen kann oder indem man ein bestimmtes Buch dazu liest. Das kann man nur in Ihm und von Ihm lernen.

Als ich 16 Jahre alt war, wollte ich unbedingt Flugunterricht nehmen. Ich war schon immer von Flugzeugen fasziniert. Doch meine Eltern hatten nicht das Geld, mir die Flugstunden zu bezahlen. Also habe ich dann meinen Führerschein gemacht und anschließend meinen Vater gefragt, ob ich das Auto samstags haben könnte. Denn an diesen Tagen konnte ich am Flughafen arbeiten. Aber ich wurde nicht bezahlt, sondern ich arbeitete dort, um Flugunterricht zu bekommen und um mich dort zum Piloten ausbilden zu lassen.

Nachdem ich dort lange genug gearbeitet hatte, konnte ich dann mit dem Unterricht anfangen. Und endlich kam der erste Unterrichtstag. Mein Lehrer war ein 50 Jahre alter Mann, und ich war damals 16. Wir bestiegen also die winzig kleine Cessna. Ich nahm auf dem linken Sitz Platz und mein Lehrer auf dem rechten. Dann schaute er mich an und versprach: „Ich werde dir jetzt alles sagen, was du über das Fliegen wissen musst.“ Ich freute mich: „Großartig! Und das in einer einzigen Unterrichtseinheit!“ Und dann meinte er: „Du sitzt auf dem linken Platz. Du bist der Pilot, der dieses Flugzeug steuert. Für alles, was hier passiert, bist du allein verantwortlich. Ich sitze auf dem rechten Platz. Ich bin entweder dein Lehrer oder dein Co-Pilot oder einfach nur ein Passagier. Aber ich trage für nichts, was hier geschieht, die Verantwortung.“

Und dann saß er da, und ich wartete auf die erste Lektion. Ich dachte: „Jetzt muss doch irgendwann der Unterricht anfangen.“ Ich schaute mir die Instrumente an und alles Andere, und ich wartete auf die erste Lektion. Aber nichts passierte. Er sagte nichts. Und je länger er schwieg, je komischer kam mir die Situation vor. Ich schaute zu ihm herüber. Er blickte zurück und lächelte, und ich lächelte zurück. „Oh, jetzt geht es los!“, dachte ich. Aber er blieb immer noch still. Er sagte kein einziges Wort. Und ich wusste nicht, was ich jetzt tun sollte.

Also schaute ich wieder zu ihm hin und sagte: „Und was machen wir jetzt?“ „Was möchtest du denn machen?“, stellte er mir die Gegenfrage. „Ich möchte fliegen lernen.“ „Ich könnte dir das beibringen. Ich bin dein Lehrer.“ Doch dann saß er wieder ganz still da. Ich war ein 16 Jahre alter Teenager und hatte keine Ahnung, was da vor sich ging. Ich schaute zu ihm, er lächelte; und je mehr er lächelte, umso frustrierter wurde ich. Schließlich sagte ich zu ihm: „Was soll ich denn machen?“ Er erwiderte: „Das ist dein Flugzeug. Du bist dafür verantwortlich. Was willst du denn?“ Ich sagte: „Ich möchte lernen, wie man fliegt.“ Da sagte er wieder: „Ich kann dir das beibringen.“ Und dann fragte ich ihn völlig verzweifelt: „Wann wollen Sie denn damit anfangen?“ Er antwortete: „Dann sag mir doch, dass ich anfangen soll. Was willst du wissen?“

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