Durch die enge Pforte auf den schmalen Weg – Teil 52

Das ist die Übersetzung des Seminars von Wayne Jacobsen, dem Co-Autor des Buches „Der Schrei der Wildgänse“.

Der schmale Weg = Der Weg des Gottvertrauens – Teil 2

Was meint die Bibel mit „Glauben“?

Johannes Kapitel 20, Verse 30-31

30 Noch viele andere Wunderzeichen hat Jesus vor den Augen Seiner Jünger getan, die in diesem Buche nicht aufgezeichnet stehen; 31 diese aber sind niedergeschrieben worden, damit ihr glaubt, dass Jesus der Gesalbte (= Christus, oder: der Messias), der Sohn Gottes ist, und damit ihr durch DEN GLAUBEN Leben in Seinem Namen habt.

Wenn ich glaube, dass Jesus der Christus ist, soll ich dann einfach vorspielen dass ich Leben in Seinem Namen habe, selbst wenn es sich nicht so anfühlt?

Ich glaube, dass es in dieser Bibelpassage gar nicht um Bekenntnis geht.

Jakobus Kapitel 2, Vers 19

Du glaubst, dass es nur einen Gott gibt? Du tust recht daran; aber das glauben auch die Teufel (= die bösen Geister) und – schaudern dabei.

Die Bibel lehrt, dass auch die Dämonen das glauben; aber was verändert das bei ihnen? Es geht bei „DEM GLAUBEN“ also nicht nur um ein Bekenntnis, dass Du diese Lehre für Dich festgemacht hast. Es hängt auch damit zusammen, wie wir dieses Wort „glauben“ im Deutschen verwenden. Der Ausdruck „ich glaube“ ist da sehr schwach. Wir sehen es an den Sätzen, die wir täglich aussprechen, wie z. B.:

  • „Ich glaube, dass morgen ein sonniger Tag wird.“
  • „Ich glaube, dass ich in den Himmel kommen werde, wenn ich sterbe.“
  • „Ich glaube, dass meine Fußballmannschaft am Wochenende gewinnen wird.“

Das sind alles Dinge, auf die wir irgendwie erhoffen, die wir uns wünschen; aber sie passieren nicht immer. Dieser Ausdruck „ich glaube“ ist schwach in unserer Sprache. Es spiegelt nicht das wider, was im griechischen Originaltext steht. Das Problem in unserer Sprache ist, dass wir kein entsprechendes Verb haben, das „DEN GLAUBEN“ angemessen ausdrückt. Bei uns ist „Glaube“ ein Substantiv, und unser Verb „glauben“ drückt die eigentliche Bedeutung von DEM WAHREN GLAUBEN nicht richtig aus.

Über einen langen Zeitraum hinweg ist es in unseren religiösen Strukturen so, dass wir Dinge mehr „glauben“, statt sie wirklich zu „leben“. Und dadurch schwächen wir das Wort „glauben“ ab. Von daher halte ich das Wort „vertrauen“ in diesem Sinne für geeigneter als das Verb „glauben“. Damit kommen wir der Bedeutung von dem griechischen Wort für „den Glauben“ viel näher. Wenn wir vertrauen, hoffen wir nicht nur und überlassen alles dem Zufall, sondern damit ist eine Beziehung verbunden. Wenn wir das zugrunde legen, liest sich Joh 20:31 wie folgt: „Diese Wunderzeichen sind niedergeschrieben worden, damit ihr darauf VERTRAUT, dass Jesus der Gesalbte (= Christus oder der Messias), der Sohn Gottes ist und damit ihr durch DIESES VERTRAUEN Leben in Seinem Namen habt.“ Dadurch haben wir diesen Vers in seiner ursprünglichen und eigentlichen Bedeutung am besten übersetzt.

Es geht hier nicht nur darum, dass wir uns zu der richtigen Lehre bekennen, sondern darum, dass wir Jesus Christus auch VERTRAUEN und zwar insofern, dass jeder Gläubige eine persönliche Beziehung zu Ihm hat. Diese Beziehung soll allerdings nicht dazu dienen, Ihn zu manipulieren und sie nicht als Technik zu missbrauchen, damit ich von Gott das bekomme, was ich haben will oder das zu erlangen, was Er für mich noch nicht vorgesehen hat.

Nein, wir werden hier zu einem wachsenden Vertrauensverhältnis eingeladen, damit wir erkennen, wer der himmlische Vater ist, wer Jesus Christus ist und wie Gott in uns wirkt. Und Johannes sagt hier: „Dort, wo Du vertraust, dort hast Du Leben. Und dort, wo Du nicht vertraust, da hast Du kein Leben.“ Macht das Sinn?

Es gibt viele Dinge in meinem Leben, bei denen ich Gott vertraue. Da hat Er mein Herz schon gewonnen. Dieser Vertrauensprozess ist das Hauptthema dieses Seminars. Aber es gibt andere Bereiche in meinem Herzen, wo ich Ihm noch nicht vertraue. Ich will mich Ihm da zwar auch ganz hingeben, doch ich weiß, dass ich es nicht wirklich tue, weil mein Herz da noch zu ängstlich ist. Es gibt Situationen, in denen ich noch zu meinem eigenen Vorteil handle, was aber Gott nicht so für mich vorgesehen hat. Seht Ihr, in diesen Bereichen habe ich noch kein Leben in Seinem Namen, sondern Besorgnis, Furcht, Angst und Verzweiflung.

Ich denke, was Johannes hier vor Augen hat und zu was er uns einlädt, ist, eine wachsende Vertrauensbeziehung zu Gott, in der jeder von uns lernt, Ihm zu vertrauen und wo wir auch in diesem Vertrauensverhältnis leben können, weil dort dann auch Leben im Namen von Jesus Christus ist.

Über diesen lebenslangen Prozess möchte ich in diesem Seminar sprechen. Es geht dabei nicht darum, dass Ihr danach sagt: „Wir vertrauen Gott jetzt in allen Bereichen und haben sonntags Leben im Namen von Jesus Christus.“ Ich möchte, dass wir hier ein wenig realistischer sind, denn dabei handelt es sich um einen lebenslangen Umwandlungsprozess.

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