Sternentore – Teil 2

Quelle

Dies ist eine Artikelserie von Dr. Thomas Horn und Chris Putnam über ihr neuestes Buch „On the Path of the Immortals“ (Auf dem Weg der Unsterblichen).

Unterwegs zum Navajo-Volk … und jenseits des Tores

Wir begannen unsere Reise damit, dass wir durch die Rocky Mountains in der Nähe des Hesperus Mountain fuhren, dem höchsten Gipfel der La Plata Gebirgskette. Dieser berühmte Gipfel befindet sich im San Jose National Forest, von wo aus wir in die Nähe der Stadt Mancos im Montezuma County in Colorado kamen. Der Hesperus ist einer der heiligen Berge des Navajo-Volkes. Sie nennen ihn Dibé Ntsaa, und er markiert die nördliche Grenze von Dinetah, ihrer traditionellen Heimat, die auch der Ort ist, in dem das Ute-Volk lebt.

Während wir auf diesen Achterbahn-Landstraßen fuhren, kamen wir immer höher, und gelegentlich machten wir eine Pause unter Zedern, während vom Wind verwehte Schneeflächen das Licht der Mittagssonne reflektierten. Wir diskutierten darüber, wie die Höhe von diesen Bergspitzen mit Sandstein-Formationen leicht als heimliche Beobachtungs- und Verteidigungsplätze genutzt werden konnten. Wir konnten einfach die merkwürdige Verbindung zu den geheimnisvollen Anasazis und ihrem „Alien-Feind“ nicht glauben. Aber wir waren ja hierher gekommen, um das herauszufinden.

Als wir noch über diese Möglichkeiten sprachen, während wir die letzte Achterbahnfahrt vor unserem Zielort machten, gerieten wir in eine heikle Situation, als wir feststellen mussten, dass die Fahrbahn teilweise vereist war und Großhornhirsche, die, nachdem sie sich entlang am Wegesrand mit Büffelgras gestärkt hatten, plötzlich dazu entschlossen, direkt vor uns die Straße zu überqueren und zwischen einem Salbeistrauch und einer Schneeschneise herausgeflitzt kamen. Nachdem wir diese Gefahr gut gemeistert hatten, kamen wir wohlbehalten bei unserem Ziel an, wo wir den Cherokee-Führer treffen wollten, der bereits auf uns wartete, um uns hinter die verborgenen Tore zu bringen.

Er war etwa 1,70 m groß, hatte dunkelbraune Augen, die uns unter seinem breitrandigen Hut musterten, als wir uns ihm näherten. Sein Gesicht war von zu viel Sonneneinstrahlung gezeichnet. Dadurch konnten wir uns in etwa vorstellen, wie die klassische indianische Statur seiner Vorväter ausgesehen haben musste. Er trug seine langen, schwarzen Haare im traditionellen Pferdeschwanz. Als Carl Olafsen mit ihn Yá’át begrüßte, was auf Diné, der Sprache der Navajo-Indianer „Hallo“ bedeutet, streckte er seine kleine, braune Hand aus. Carl wusste zwar, dass Yá’át’éh „Hallo, mein guter Freund“ hieß, aber ihm war dazu geraten worden, nicht zu überheblich aufzutreten und es bei einer kurzen Begrüßungsformel zu belassen.

„Nein, es muss heißen Yá’át’éh“, korrigierte ihn unser Führer, lächelte erneut und ergriff Carls Hand mit seinen beiden Händen, während er erfreut lachte.

Nachdem wir unsere Sachen, einschließlich Kameraausrüstung beieinander hatten, nahm unser Führer einen Rucksack, und unser Kameramann schaute nach den Lichtverhältnissen. Minuten später machten wir uns zu Fuß auf den Weg und hörten Carl zu, wie er sich mit seinen wenigen Sprachkenntnissen mit dem Führer unterhielt, während wir uns darüber wunderten, weshalb die Konsonantenbetonung des Indianers so vertraut in unseren Ohren klang.

„Meine Mutter war Engländerin“, klärte uns der Führer auf. „Und mein Vater war ein Cherokee-Indianer. Meine Brüder folgen dem christlichen Weg meiner Mutter, aber ich folge dem meines Vaters.“

Die Luft war frisch, aber es war nicht kalt, und es roch nach Zedern, als wir dem Führer folgten. Da das Team gemeint hatte, ich solle einfach nur so mitlaufen, hielt ich mich absichtlich ein wenig im Hintergrund und überließ Carl und Allie die Spitze. Dies war meine Art der Stille, durch die ich die Beziehung, in der wir zueinander standen, anerkannte, zu diesem Mann oder den anderen Leuten, die wir noch während dieser Expedition kennen lernen sollten. Denn ich hatte ja Herrn Olafsen und Frau Anderson für SkyWatch TV engagiert. Doch es dauerte nicht lange, bis ich die Situation neu überdachte. „Ich sollte vielleicht aus Sicherheitsgründen die Lücke schließen“, ging mir durch den Kopf, als das Terrain immer holpriger wurde, so dass besondere Vorsicht geboten war. Der Weg wurde darüber hinaus auch noch steiler. Ich begann zu keuchen und hatte Mühe, mit meinen jüngeren Begleitern Schritt zu halten. Ich achtete immer sehr genau darauf, wo ich meinen krankes Bein aufsetzte. Mehr als ein Mal musste ich mich irgendwo abstützen, um den Halt nicht zu verlieren, denn ständig bröckelte die Tonerde ab, und auf den Pflanzen konnte man leicht ausrutschen. Und der Abhang war sehr nahe.

Einmal muss der Kameramann rechts hinter mir auf dem Eis ausgerutscht sein, denn seine Arme gingen in die Luft, er wippte und griff nach allem, was in seiner Reichweite war, um wieder in die Balance zu kommen und nicht kopfüber den Berg hinabzustürzen. Schließlich bekam er mit einem Fuß einen sichereren Stand und drückte die Ferse in den Boden. Dann packte er mich an der Schulter und versuchte, sich zu stabilisieren. Ich sah den Ausdruck in seinem Gesicht, als er die unvorstellbar vielen Felsen sah, auf die er hätte fallen können, wenn er gestürzt wäre.

Direkt vor uns kam bald darauf eine Allee in Sicht, die an einem Berg endete. Und ich sah, dass unser Weg scharf nach rechts abbog. Was wir da sahen, war eine obskure Mischung aus Pinien, Wacholdersträuchen, Palmlilien, Apfelbeeren, virginische Traubenkirschbäumen und Mottenkraut; und Sträucherwerk von künstlicher Art schimmerte durch die Waldschneisen und hob sich gegen die nackte Felswand ab.

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