Segen oder Gericht? – Teil 31

Gottes Zeitplan, die Schmitta – Teil 12

Die 7. Schmitta und das Jubeljahr

Ein letztes Geheimnis gibt es noch, und dieses offenbart uns nicht nur das prophetische Wesen der Schmitta, sondern auch ihre Dynamik im Hinblick auf Wiederherstellung.

Laut Bibel ist jeder 7. Tag ein Sabbat-Tag und jedes 7. Jahr ein Sabbatjahr oder eine Schmitta. Und jede 7. Schmitta führt in ein Jubeljahr.

3.Mose Kapitel 25, Verse 8-9

8 „Sodann sollst du dir sieben solcher Sabbatjahre (= Ruhejahre oder: Jahrsabbate), also sieben Mal sieben Jahre, abzählen, so dass dir die Zeit der sieben Sabbatjahre neunundvierzig Jahre beträgt. 9 Dann sollst du am zehnten Tage des siebten Monats die Lärmposaune erschallen lassen; am Versöhnungstage sollt ihr die Posaunen überall in eurem Lande erschallen lassen.“

Das hebräische Wort für „Jubeljahr“ lautet yobel, was „Posaunenblasen“ bedeutet. Das Jubeljahr wurde dadurch eingeläutet, dass im ganzen Land die Posaunen erklangen.

Das Jahr der Freisetzung

Die 7. Schmitta oder der 7. Zyklus des 7-Jahre-Zyklus war eine Super-Schmitta. Da wurde die Schmitta auf eine neue Ebene im Hinblick auf die Wiederherstellung Israels angehoben. Genauso wie in einem Schmitta-Jahr ruhte das Land im Jubeljahr.

3.Mose Kapitel 25, Vers 11

„Ein Halljahr soll also jedes fünfzigste Jahr für euch sein; da dürft ihr weder säen, noch das, was von selbst gewachsen ist, einernten, noch Trauben von den unbeschnittenen Weinstöcken lesen.“

Das Schmitta-Jahr war ein Jahr der Befreiung. Doch im Jubeljahr bekam der Begriff „Befreiung“ eine ganz neue Bedeutung. Es ging nicht nur darum, das Land brach liegen zu lassen und dass die Schulden annulliert wurden. In einem Jubeljahr wurden Sklaven und Gefangene befreit; von daher wurde es auch das „Jahr der Freiheit“ genannt.

3.Mose Kapitel 25, Vers 10

„Und so das fünfzigste Jahr heiligen, und sollt im Lande Freiheit (oder: Befreiung) für alle seine Bewohner ausrufen: Ein Halljahr (oder: Jobeljahr) soll es für euch sein, in dem ein jeder von euch wieder zu seinem Besitz kommen und ein jeder zu seiner Familie zurückkehren soll.“

Ein Jahr der Wiederherstellung und des Heimkommens

In einem normalen Schmitta-Jahr wurden die Schulden ausgelöscht; aber in einem Jubeljahr beinhaltete die Wiederherstellung noch viel mehr. Wenn jemand ein Erbe verloren hatte, bekam er es in einem Jubeljahr wieder zurück. Es war das Jahr der Wiederherstellung, der Versöhnung und der Rückkehr. Im Jubeljahr war es vorgesehen, dass Einzelpersonen wieder zu ihren Familien zurückkehrten, Familien wieder ihre Häuser und ihre Ländereien zurückbekamen, Besitztümer wieder an ihre Eigentümer zurückgegeben wurden und die Enteigneten wieder zu ihrem Besitz kamen. Heute weiß keiner mehr genau, welches Jahr ein Jubeljahr war.

70 n. Chr.: Der Verlust von Zion und Jerusalem

Es war das Jahr 70 n. Chr. Der Krieg hatte schon vier Jahre zuvor angefangen. Jetzt erreichte er seinen Höhepunkt. Jerusalem wurde von der römischen Armee belagert, die von Titus, dem Sohn des neu gekrönten Kaisers Vespasian, angeführt wurde. In der Stadt herrschten Chaos und Hunger. Schließlich rissen die Streitkräfte die Mauern ein, der Tempel wurde in Brand gesetzt und Jerusalem fiel. Tausende Stadtbewohner wurden getötet und Zehntausende versklavt.

40 Jahre zuvor hatte ein Galiläer, der Rabbiner Yeshua, später bekannt als „Jesus von Nazareth“ prophezeit, dass Jerusalem zerstört und die Menschen unter nicht-jüdische Nationen zerstreut werden würden. Somit hatte das jüdische Volk seine Heimat verloren und den kostbarsten irdischen Besitz, die heilige Stadt Jerusalem. Es sollte von nun an beinahe
2 000 Jahre von Nation zu Nation wandern, unterdrückt, verfolgt und gejagt werden, während sein Land verlassen und öde dalag.

Fremde im Land und Prophezeiungen über die Rückkehr

Aber die biblische Prophetie sagt voraus, dass Gott in der Endzeit das jüdische Volk wieder von den Enden der Erde sammeln und in das Land Israel zurückbringen wird. Dies sollte das zentrale Ereignis in der Endzeit-Prophetie sein. Die meiste Zeit der letzten 2 000 Jahre schien diese Vorstellung ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.

Die Juden waren bis an die Enden der Erde zerstreut worden, und viele hatten gar nicht mehr die Absicht, in ihr altes Land zurückzukehren. Und das Land selbst fiel in die Hände von anderen. Im Jahr 70 n. Chr. war das Heilige Land von den römischen Armeen übernommen worden. Jahrhunderte später fiel es in die Hände der Byzantiner. Die Byzantiner wurden von den arabischen Armeen erobert, die nun behaupteten, es würde Mohammed und Allah gehören. Dann kamen die Kreuzritter und danach noch mehr muslimische Armeen. Im 15. Jahrhundert fiel es in die Hände der ottomanischen Türken, die bis ins 20. Jahrhundert darüber herrschten.

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