Segen oder Gericht? – Teil 22

Gottes Zeitplan, die Schmitta – Teil 3

Das Geheimnis der Schmitta und die 5 Schlüssel

Schlüssel Nr. 2 – 586 v. Chr. und das Gerichtszeichen

Klagelieder Kapitel 1, Verse 1-5

1 Ach, wie liegt sie doch (jetzt) so einsam da, die (einst) volkreiche Stadt! Wie zu einer Witwe ist sie geworden, sie, die (vordem) groß war unter den Völkern: Die Fürstin unter den Städten muss nun Frondienste (= Sklavendienste) leisten! 2 Bitterlich weint sie nachts, tränenbenetzt sind ihre Wangen; keiner ist da, sie zu trösten, von all ihren (früheren) Liebhabern: All ihre Freunde haben ihr die Treue gebrochen, sind ihr zu Feinden geworden!

3 In die Gefangenschaft ist Juda gewandert vor Elend und hartem Knechtsdienst; es weilt unter den Heiden, ohne Ruhe zu finden; alle seine Verfolger haben es in seiner Bedrängnis erhascht! 4 Die Straßen nach Zion trauern, weil niemand mehr zu den Festen kommt; alle Tore der Stadt sind verwüstet, ihre Priester seufzen; ihre Jungfraun sind tief betrübt, und sie selbst – ach, ihr ist bitter wehe! 5 Ihre Bedränger sind obenauf gekommen, ihre Feinde wohlgemut, denn der HERR hat sie in Trauer versetzt ob ihren vielen Sünden; ihre Kinder haben in die Gefangenschaft (oder: Verbannung) wandern müssen vor dem Bedränger her.

Der Prophet lief in den Ruinen des zerstörten Jerusalems umher. Er hatte nicht geschwiegen, er hatte seine Nation gewarnt – immer und immer wieder. Aber sie hatten die Warnung und deren Überbringer zurückgewiesen. Sie verfolgten ihn und warfen ihn ins Gefängnis. Und dann traf die Katastrophe schließlich ein, die er so lange prophezeit hatte. Das Königreich existierte nicht mehr, der Tempel war zerstört, die Priester waren gegangen und vorbei war es mit der Nation, die er so geliebt hatte.

Es war im Jahr 586 v. Chr. Bei dem Königreich handelte es sich um Juda. Und der Name des Propheten lautete Jeremia. Er weinte nicht nur über die Stadt Jerusalem und das Land, sondern auch über die Menschen. Die Stadt war zerstört, die Felder lagen brach. Und die Männer, Frauen und Kinder waren ins Exil in Gefangenschaft geführt worden und zwar in das Land, welches die Zerstörung zu verantworten hatte. Nun saßen alle an den Flüssen Babylons und weinten.

Das Geheimnis der 7 Jahre

Gott hatte dem Propheten Jeremia alles über dieses Gericht gesagt, damit dieser Sein Volk warnen sollte:

Jeremia Kapitel 25, Verse 4-11

4 Dazu hat der HERR alle seine Knechte (oder: Diener), die Propheten, unermüdlich früh und spät zu euch gesandt, aber ihr habt ihnen nicht gehorcht und ihnen kein Gehör geschenkt, um euch warnen zu lassen, 5 indem er euch sagen ließ: ›Kehrt doch um, ein jeder von seinem bösen Wandel und von seinem verwerflichen Tun, dann sollt ihr in dem Lande, das der HERR euch und euren Vätern gegeben hat, wohnen bleiben bis in alle Ewigkeit! 6 Lauft also nicht anderen Göttern nach, um ihnen zu dienen und sie anzubeten, und reizt Mich nicht zum Zorn durch die Machwerke eurer Hände, damit ICH kein Unglück über euch verhänge! 7 Aber ihr habt nicht auf Mich gehört‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN –, ›sondern habt Mich geflissentlich zum Zorn gereizt durch die Machwerke eurer Hände, euch selbst zum Unheil.‹«

8 Darum hat der HERR der Heerscharen so gesprochen: „Zur Strafe dafür, dass ihr auf Meine Worte nicht gehört habt, 9 will ICH nunmehr alle Völkerschaften des Nordens herbeiholen“ – so lautet der Ausspruch des HERRN – „und an Meinen Knecht Nebukadnezar, den König von Babylon, Botschaft senden und sie gegen dies Land und seine Bewohner und gegen alle diese Völker ringsum hereinbrechen lassen; und ICH will den Bann über sie verhängen (= sie dem Untergang weihen) und sie zum Gegenstand des Entsetzens und des Spottes und zu ewigen Einöden machen; 10 und will unter ihnen jeder lauten Freude und Fröhlichkeit, jedem Bräutigamsjubel und jedem Brautgesang, dem Schall der Handmühlen und dem Licht der Lampen ein Ende machen. 11 Dieses ganze Land soll zur Einöde, zur Wüste werden, und diese Völkerschaften sollen dem Könige von Babylon dienstbar sein siebzig Jahre lang.“

Am Ende der 70 Jahre der Gefangenschaft unter der Herrschaft von Babylon, sorgte der HERR dafür, dass dieses Reich zugrunde ging und die Gefangenen wieder nach Zion zurückkehren konnten. Der Fall des Babylonischen Reichs ereignete sich im Jahr 539 v. Chr. und die Perser bekamen die Vorherrschaft unter ihrem König Kyrus. Er ordnete an, dass das jüdische Volk in sein Land zurückkehren und es wieder aufbauen konnte. Aber warum waren es genau 70 Jahre Gefangenschaft? Der Grund ist tief in einem Geheimnis verwurzelt, das noch viel älter ist.

„Bis das Land seine Sabbatjahre abgetragen hätte“

Das 2. Buch Chronik bringt mehr Licht in die Prophezeiung von Jeremia, die Zerstörung Judas und das Exil:

2.Chronik Kapitel 36, Verse 15-19

15 Zwar sandte der HERR, der Gott ihrer Väter, durch Seine Boten unermüdlich immer wieder (Warnungen) an sie, weil Er Erbarmen mit Seinem Volke fühlte und Seine Wohnstätte Ihm leid tat; 16 aber sie verhöhnten die Boten Gottes und verachteten Seine Drohungen und trieben ihren Spott mit Seinen Propheten, bis der Grimm des HERRN gegen Sein Volk so hoch stieg, dass keine Heilung (= Besänftigung) mehr möglich war.

17 So ließ Er denn den König der Chaldäer gegen sie heranziehen; der erschlug ihre junge Mannschaft mit dem Schwert in ihrem heiligen Tempel: er verschonte weder Jünglinge noch Jungfrauen, nicht Greise noch Hochbetagte: Alles ließ Gott ihm in die Hände fallen. 18 Auch sämtliche Geräte des Gotteshauses, die großen wie die kleinen, und die Schätze des Tempels des HERRN und die Schätze des Königs und seiner Würdenträger: Alles entführte er nach Babylon. 19 Den Tempel aber verbrannten sie, die Mauern Jerusalems rissen sie nieder und ließen alle Paläste der Stadt in Flammen aufgehen, so dass alle kostbaren Geräte darin zugrunde gingen.

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