Segen oder Gericht? – Teil 15

Der Segens- oder Gerichtsplan Gottes – Teil 10

Die Entwurzelung

Hesekiel Kapitel 13, Vers 14

„Und ICH will die Mauer niederreißen, die ihr mit Kalk übertüncht habt, und will sie zu Boden werfen, dass ihre Grundsteine bloßgelegt werden; und wenn sie einstürzt, sollt ihr in ihrer Mitte (d.h. innerhalb ihrer Trümmer) den Untergang finden, damit ihr erkennt, dass ICH der HERR bin.“

Auf welche Grundsteine wird hier Bezug genommen? Die Grundsteine sind das Fundament, worauf etwas ruht oder gebaut ist. Entsprechend ist das Fundament einer NATION das, worauf sie gegründet ist oder das, worin sie ruht oder worin sie ihr Vertrauen investiert.

Die Nationen des Altertums vertrauten auf ihre Götzen. Moderne Nationen vertrauen auf:

  • Ihre eigene Stärke
  • Ihr Militär
  • Ihre Wirtschaft
  • Ihre Ressourcen

Doch im obigen Bibelvers heißt es, dass am Tag des Gerichts das Fundament einer Nation bloßgelegt wird. Ihre Götzen fallen, und ihre eigenen Kräfte versagen. Eines der Kernmerkmale von Gottes Gericht ist: Das Fundament wird bloßgelegt. Der HERR sagte das auch durch den Propheten Jeremia in:

Jeremia Kapitel 45, Vers 4

„Sage zu ihm (Israel): ›So hat der HERR gesprochen: Wisse wohl: Was ICH selbst gebaut habe, das breche ICH wieder ab, und was ICH gepflanzt habe, das reiße ICH wieder aus [und zwar betrifft dies die ganze Erde].“

Was einmal errichtet wurde, ist vom Fundament aus aufgebaut worden. Und was abgerissen wird, wird bis auf den Grund abgerissen. So baute der HERR Israel auf, wie man ein Haus errichtet. Und Er pflanzte es, wie man einen Baum pflanzt. Aber in den Tagen des Gerichts über Israel wurde das Aufgebaute eingerissen und das Gepflanzte ausgerissen, entwurzelt.

Hier haben wir zwei Bilder für göttliches Gericht, wenn es Volk trifft:

  1. Abbrechen
  2. Mit der Wurzel ausreißen

Und hier haben wir das Muster für Gottes Gericht, basierend auf Jes 9:9:

  • „Ziegelmauern sind eingestürzt“ = Abbrechen
  • „Maulbeerbäume sind abgehauen worden“ = Mit der Wurzel ausreißen

Genau das geschah am 11. September 2001 in Amerika. Es stürzten die Gebäude vom World Trade Center ein, und dann wurde die Sykomore entwurzelt – dieselben Bilder für Gottes Gericht und in derselben Reihenfolge.

Und das ist noch nicht alles. Das World Trade Center war das emporragende Symbol der Finanzkraft Amerikas. Diese war über Jahrhunderte hinweg stark gewachsen und steht schon seit geraumer Zeit eng mit der Insel Manhattan in Verbindung. Seit Langem ist Manhattan das ökonomische und finanzielle Zentrum der Nation.

Schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts diente die Insel als Handelsvorposten für die Holländer. Jene ersten Händler und Siedler hielten es bald für notwendig, sich vor Indianern, Piraten und anderen vermeintlichen Gefahren zu schützen. Deshalb bauten sie einen Wall. Entlang des Walls eröffneten Händler Geschäfte und richteten Lagerhäuser ein. Mit der Zeit wurde der Wall auf der Insel zur zentralen Stelle für Handel und Kommerz. Als die Holländer die Insel an die Briten verloren, rissen diese den Wall ab. Dennoch behielt diese Straße ihren Namen: Wall Street.

Die Wall Street war der Ausgangspunkt des finanziellen Aufstiegs Amerikas. Die Insel Manhattan wurde zum Finanzzentrum der Nation. Die Wall Street kontrollierte die ein- und ausgehenden Geldflüsse und finanzierte Amerikas Aufstieg zur Supermacht in Wirtschaft, Handel und Industrie. Auf der Wall Street wuchsen und schrumpften die Vermögen der Nation. Meistens wuchsen sie jedoch, als noch Segenszeit war. Die Wall Street wurde schließlich selbst zum Inbegriff der amerikanischen Finanzkraft. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich Amerika zum wichtigsten Wirtschaftsgiganten der Welt. Die Wall Street gewann weiter an Einfluss und wurde gewissermaßen selbst zum weltweiten Finanzzentrum.

Die Wall Street war ursprünglich nur ein paar hundert Meter lang und hatte jahrzehntelang nicht einmal Kopfsteinpflaster. Im März 1792 gab es ein geheimes Treffen in einem Hotel in Manhattan. Dort kamen 24 führende Geschäftsleute der Stadt zusammen, um den Handel mit Aktien und Anleihen zu ordnen und zugleich vor Wettbewerb zu schützen. Am 17. Mai 1792 setzten sich die Geschäftsleute wieder zusammen; diesmal in der Wall Street 68. Sie unterzeichneten ein Dokument, um die Ziele des ersten Treffens zu besiegeln. Das war die Geburtsstunde der New Yorker Aktienbörse. Dieses Dokument hieß „Buttonwood Agreement“. Die Organisation, die aus dieser Übereinkunft entstand, erlangte als „Buttonwood Association“ Berühmtheit, später als „New York Stock and Exchange Board“ und schlussendlich als „New York Stock Exchange“ – die New Yorker Börse. Erst wurde sie national und im 20. Jahrhundert dann weltweit zur führenden Aktienbörse. So wurde im Mai 1792 mit dem Unterzeichnen des „Buttonwood Agreement“ der „Grundstein“ für Amerikas Aufstieg zur Finanz-Supermacht gelegt.

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