Satans Evangelium – Teil 35

Das „Spirituelle Gestaltungsprogramm“

Quelle

Ist Deine Kirche in ein spirituelles Gestaltungsprogramm involviert? Wenn ja, solltest Du Dir die Frage stellen: Was genau ist spirituelle Gestaltung? Das ist eine gute Frage und eine, die wenn sie nicht beantwortet wird, in einer Überraschung für Dich enden könnte, wenn Deine Kirche sich in einer Weise verändert, die Du Dir niemals hättest vorstellen können.

In dem Artikel „Spiritual Formation is in“ (Spirituelle Gestaltung ist in Mode) von „Christian Today“ wurde „Spirituelle Gestaltung“ wie folgt definiert:

„Dabei handelt es sich um eine Gestaltung, so wie man ein Gefäß aus Ton formt, die aber in diesem Fall den menschlichen Verstand formt und modelliert. Die spirituelle Gestaltung soll dazu verhelfen, etwas Potentielles zu etwas Aktuellem zu machen. Man spricht dabei von einem Gestaltungsprozess in Bezug auf die spirituelle Dimension im Leben einer Person. Die christliche geistliche Gestaltung bezieht sich auf den Prozess, bei dem der Gläubige sich immer mehr Christus anpassen und mit Ihm vereinigt werden soll.“

Solch eine Definition gibt kaum Anlass dazu, die rote Fahne zu hissen. Aber was bei dieser Definition fehlt, ist die Erklärung, wie dieser „Prozess“ der Anpassung an Jesus Christus und die Vereinigung mit Ihm stattfinden soll und dazu, wer alles dafür qualifiziert ist, an solch einem Prozess teilzunehmen.

Das „Wie“ geschieht nämlich durch geistliche Disziplinen, in erster Linie durch die Disziplin der Ruhe. Unter „Ruhe“ versteht man dabei einen veränderten Bewusstseinszustand, der durch eine Mantra ähnliche Meditation, durch Atem-Gebete oder irgendeine andere meditative Praxis erreicht werden kann. Die Vorstellung dahinter ist, dass wenn man sich in diesen Ruhezustand begibt, dabei (Gedanken-)Ablenkungen aussortiert, damit man „Gottes Stimme“ hört. Im Gegenzug soll Gott den Gläubigen dann so transformieren, dass er wie Christus wird.

Die Frage nach dem „Wer“, also welche Person dafür qualifiziert ist, diese Disziplinen zu praktizieren und Christus immer ähnlicher zu werden, wird dadurch beantwortet, dass man sagt: Jeder Mensch. Das behaupten zumindest der christliche Theologe, Universitätsprofessor und Buchautor Richard_J._Foster, der Wegbereiter der „Spirituellen Gestaltung“ und andere Befürworter dieser Praxis. Sie sagen: „Ein Christ, ein Buddhist, ein Moslem, sogar ein Atheist – überhaupt jeder Mensch kann von den geistlichen Disziplinen profitieren und wie Christus werden.“ Fragt sich nur, welcher „Christus“ da gemeint ist.

Richard Foster, der „Vater“ der Evangelical Spiritual Formation Movement (Evangelikalen Bewegung der spirituellen Gestaltung)

In einem Artikel vom 9.September 2002 in „Christianity Today“ von Even Howard mit dem Titel „Three Temptations of Spiritual Formation“ (Die drei Versuchungen bei der spirituellen Gestaltung) heißt es:

„Es gibt nicht viele evangelikale Seminare, die spirituelle Gestaltungsprogramme anbieten. Die christliche Organisation ‚Renovaré‘, die von Richard Foster und anderen im Jahr 1989 gegründet wurde, kultiviert die geistliche Gestaltung, besonders unter den Evangelikalen und bietet heute weltweit ‚Retreats‘ und ‚Resources‘ an, wobei es sich um Seminare handelt, bei denen man lernt, sich in sich selbst zurückzuziehen und aus einer Kraftquelle zu schöpfen.“

Im Jahr 1978, 11 Jahre vor der Gründung der Renovaré-Organisation, veröffentlichte Richard Foster das Buch „Nachfolge feiern: Geistliche Übungen neu entdeckt“. Es gilt seitdem als Leitfaden zur spirituellen Gestaltung. Das folgende Zitat von Foster, das aus einem „Hirtenbrief“ stammt, bringt Licht im Hinblick auf die Wurzeln der spirituellen Gestaltung, die ursprünglich von der katholischen Kirche stammt und zeigt auf, wie erfolgreich diese Methode heute ist.

„Als ich Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre zum ersten Mal über dieses Thema schrieb, war der Ausdruck ’spirituelle Gestaltung‘ kaum bekannt, mit Ausnahme der hochspezialisierten Bezüge in den katholischen Orden. Heute findet man kaum eine Person, die diesen Begriff noch niemals zuvor gehört hat. Seminare über ‚Spirituelle Gestaltung‘ schießen inzwischen wie Pilze aus dem Boden. Eine riesige Anzahl von Menschen trachtet danach, beglaubigte spirituelle Direktoren zu werden, um dem Ruf von vielen Tausenden nach spiritueller Leitung gerecht zu werden.“

Zahlreiche evangelikale Führer sind auf Fosters Zug der Spirituellen Gestaltung aufgesprungen. Ein berühmtes Beispiel ist Rick Warren, der die Bewegung der Spirituellen Gestaltung als wertvollen Weckruf für die evangelikale Kirche betrachtet. In seinem Bestseller „Leben mit Vision“ schreibt er dazu:

„Von Zeit zu Zeit hat Gott neben der Kirche eine Nebenbewegung entstehen lassen, um einen vernachlässigten Zweck der Kirche neu zu betonen: Die Bewegung der spirituellen Gestaltung. Sie ist eine Neubetonung für die sich weiterentwickelnden Gläubigen, damit sie zur vollen Ausreife gelangen. Autoren, wie Richard Foster und Dallas_Willard (1935-2013) haben die Wichtigkeit der Auferbauung der Christen und die Etablierung von persönlichen spirituellen Disziplinen unterstrichen. Diese Bewegung hat eine fundierte Botschaft für die Kirche. Sie hat der Körperschaft einen Weckruf erteilt.“

Es gibt aber auch einige, die wegen dieser Bewegung zutiefst beunruhigt sind. Der Buchautor und Missionar Roger Oakland bringt seine Besorgnis über diese vermeintlich „fundierte Botschaft“ zum Ausdruck und sagt: „Die spirituelle Gestaltung ist über die Kirche gekommen wie eine völlig unerwartete Lawine.“ In seinem Buch „Faith Undone: The Emerging Church – a New Reformation or an End-Time Deception“ (Rückgängig gemachter Glaube: Emerging Church – eine neue Reformation oder eine Endzeit-Täuschung), veröffentlicht im Jahr 2007 schreibt er dazu:

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