Satans Evangelium – Teil 6

Der Rosenkreuzer-Orden

Es gibt eine direkte Verbindung zwischen den modernen Trends und den bereits genannten Lehren zum Rosenkreuzer-Orden, einer gnostischen Religion. Das scheint eine sehr drastische Aussage zu sein. Im Jahr 1925 erschien ein Buch mit dem Titel „The Sons of God“ (Die Söhne Gottes). Es war eine Vorschattierung der kommenden Welt der Botschafter des New Age. Der amerikanische Okkultist Reuben Swinburne Clymer zeigte die Ähnlichkeiten auf:

„In jedem Leben befindet sich ein Funke, ein Keim des göttlichen Wesens. Dieses Funke ist der potentielle Christos oder die potentielle Einzelseele oder das ‚Licht, das auf der ganzen Welt das Bewusstsein des Menschen erleuchtet‘. Wenn sich der Mensch dieses Lichts in seinem eigenen Wegen bewusst wird und erkennt und seiner „kleinen Stimme“ gehorcht, hat er einen Zustand erreicht, der die Grenze zur Erleuchtung der Seele oder der Unsterblichkeit überschreitet. Wenn er in sich selbst das ZENTRUM gefunden hat, woher das LICHT kommt, erlangt er Seelenbewusstsein.

Das ist der Beginn der Einweihung, die erste Offenbarung der göttlichen Geheimnisse. Der göttliche Funke in jedem einzelnen Menschen kann sich zu einem Zentrum oder einer Kugel von weißem, reinen Feuer entwickeln. Er kann zu einem dynamischen Kern lebendiger Feuer werden – zu dem Feuer der Liebe und dem Feuer der Unsterblichkeit. Dieses Tatsache liefert uns den Schlüssel zu dem Begriff ‚Tempel der Erleuchtung‘. Der Mensch im Ganzen ist der Kern der Erleuchtung, der Tempel des lebendigen, strahlenden Christos – dem ‚Gott in mir und ich in dir‘. Wenn der Mensch also dem göttlichen Gesetz gehorcht, gelangt er zum Christussein und wird zu einem Sohn Gottes.“

Außer dem Gnostizismus trat noch eine Vielfalt anderer religiöser Kulte und Orden in Erscheinung. Einer davon war das Druidentum, das sich im Mittelalter sehr schnell in Europa und vor allem in Großbritannien ausbreitete. Es gab, als wesentlicher Faktor, in der gesamten europäischen Kultur, Religion und Gesellschaft die Richtung vor. Aus dem Gnostizismus und dem Druidentum entwickelte sich der Rosenkreuzer Orden, der offen zugibt, dass sein Ursprung der Gnostizismus ist.

Wir können den Beginn des Rosenkreuzer Ordens auf das Jahr 1379 datieren. Gemäß ihrer eigenen Schriften ist ein Rosenkreuzer jemand, der die Philosophie des Lebens gelernt hat oder gerade lernt – ein Weg zu einem selbstbewussten Leben. Von den berühmten Persönlichkeiten, die bekennende Rosenkreuzer waren, möchten wir hier nur einige wenige anführen:

  • Gottfried Leibnitz (1646-1716)
  • Francis Bacon (1561-1626)
  • Benjamin Franklin (1706-1790)

Die Rosenkreuzer verkünden stolz: „Werde eins mit dem erleuchteten Intellekt überall.‘ Die Tragik dabei ist, dass Menschen, welche große Denker und geistliche Führer waren, zu ihren Lebzeiten von den Rosenkreuzern beeinflusst wurden, genauso wie dieselbe Denkart heute in verschiedenen Graden die Kirche beeinflusst.

Als Folge der Rosenkreuzer-Philosophie wurde die Freimaurer-Gesellschaft im 18. Jahrhundert zu einer der einflussreichsten Institutionen in Europa und Nordamerika. Somit hat der Gnostizismus bis zum heutigen Tag in den USA und in anderen Teilen der Welt sehr viel des christlichen Gedankenguts, der Kultur und der Politik geprägt.

Das Buch „Ancient Wisdom and Secret Sects“ (Altes Wissen und geheime Sekten), herausgegeben von Time-Life Books scheint nicht nur die Tatsache zu bestätigen, dass die Freimaurerei ihre Existenz zum Teil dem Rosenkreuzertum verdankt; es unterstreicht auch die Tatsache, dass der Gnostizismus das Herzstück der Freimaurerei ist. Bezüglich der enormen Tragweite des freimaurerischen Einflusses in Nordamerika heißt es in diesem Buch:

„Heute ist natürlich die brüderliche Dienstgruppe, bekannt als die freien und anerkannten Maurer, ein sicherer Strang im sozialen Gebilde der fortgeschrittenen Welt. Allein in den USA können die 16 000 Logen Millionen Mitglieder der Freimaurerei verzeichnen, und die leitenden Bürger in vielen Städten erachten es als ein Privileg dazuzugehören. Doch in der Bewahrung der geheimen Rituale, der Fülle an Symbolen und Ehrentitel und der hochgestochenen Zeremoniensprache bleibt der Freimaurer-Orden die ungelüftete Geheimgesellschaft, die sie schon seit Jahrhunderten ist.“ (Seite 83)

Man braucht nicht besonders zu erwähnen, dass ein großer Teil des christlichen Klerus Mitglieder der Freimaurerei und bis zu einem gewissen Grad verantwortlich sind für den starken gnostischen Einfluss in der Kirche.

Weiter heißt es auf Seite 53 desselben Buches:

„Den Anstoß dazu, dass sich das Rosenkreuzertum im Deutschland des 17. Jahrhunderts ausbreitete, gab der Schuster Jakob Böhme aus Görlitz. Es wird berichtet, dass er seine erste erste geistliche ‚Erleuchtung‘ im Alter von 25 Jahren (im Jahr 1600) hatte. Er saß da und starrte in das Licht, welches von einer Zinnschüssel reflektierte. Die spirituelle Erfahrung, die er dabei machte und die Offenbarung, die er dabei empfing, veranlasste ihn, sein Gewerbe aufzugeben, um ein mystische Studien zu betreiben. Es waren die Werke von Jakob Böhme, die den anglikanischen Pastor und Freund von John Wesley, William Law, dazu inspirierten, sein Buch „The Spirit of Love and the Spirit of Prayer“ (Der Geist der Liebe und der Geist des Gebets) zu schreiben. Menschen, die die Bücher von William Law lieben und seine Lehren respektieren, werden es nicht glauben können, dass er in vielerlei Hinsicht von den Rosenkreuzern, die von ihrer Basis her gnostisch waren, beeinflusst wurde.

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