Geistliche Autorität – Teil 2

Die Anwendung der geistlichen Autorität

1.Mose Kapitel 2, Vers 18

Hierauf sagte Gott der HERR: »Es ist nicht gut für den Menschen, dass er allein ist: ICH will ihm eine Hilfe schaffen, die zu ihm passt (oder: ihm zur Seite stehe).«

Dieser Vers folgt auf dem Beitrag über die Schöpfung in Kapitel 1. Alles, was Gott getan hatte, war „gut“, das heißt, solange bis Er den Menschen machte. Da finden wir zum ersten Mal etwas, das Gott gemacht hatte, das NICHT gut war. ER schuf den Menschen allein. Das Wort, das hier mit „gut“ übersetzt ist, ist ein Adjektiv mit weitreichender Bedeutung, wie z. B. „gefällig“, „schön“, „überreich“ usw. Kurz gesagt, der Mensch konnte keine Herzensgüte finden, solange er allein war.

Allzu oft wird die Wichtigkeit dieses Ereignisses übersehen und stattdessen einfach als das Bedürfnis von Adam nach Gesellschaft betrachtet. Es ist typisch für uns, dass wir diese Bibelstelle lesen, übereinstimmend mit dem Kopf nicken und dann fortfahren, ohne uns viel Gedanken darüber zu machen. Aber da gibt es weit mehr zu beachten als die schlichte Tatsache, dass Adam einsam war. Als Gott die Frau erschuf, machte Er ein Wesen, dass weit mehr war als eine Kameradin. Mit Eva zusammen hatte Adam das Potential, gut zu WERDEN.

Wir erfahren hier, dass Gott Eva erschuf, damit sie Adam eine Hilfe ist. Das Wort, das hier mit „Hilfe“ übersetzt ist, bedeutet „Unterstützung“ oder „Beistand“, im Sinne von einer Assistentin. Sie sollte ein Gegenstück sein oder eine Partnerin. Eva sollte Adam dabei helfen, besser zu werden, indem sie durch ihren gegensätzlichen Standpunkt einen Ausgleich schaffen sollte. Ihre Zusammenarbeit sollte eine „Synergie“ herstellen. Die Spannung zwischen diesen beiden Gegensätzen sollte zu einer Lösung führen, die „Verbundenheit“ schafft.

Das Wort „Synergie“ bedeutet im Wesentlichen „Einheit bei der Zusammenarbeit“. Aber es geht weit über die Einheit hinaus. Es geht mit der Vorstellung einher, dass die Ganzheit größer ist als die Summe ihrer Teile. Im Wörterbuch steht unter dem Begriff „Synergie“ Folgendes:

„Die Interaktion von zwei oder mehr Agenten oder Kräften, so dass der gemeinsame Effekt größer ist als die Summe der Effekte des Einzelnen. Kooperierende Interaktion unter Gruppen, besonders unter gewonnenen Niederlassungen oder fusionierten Teilen eines Unternehmens, welche einen gesteigerten gemeinsamen Effekt schafft.“

„Synergie“ kommt von den griechischen Wörter sunergia, was „Kooperation“ bedeutet und sunergos, was „zusammenarbeiten“ heißt. Die Idee ist, dass wenn Dinge effektiv zusammenwirken, eins plus eins drei ergeben kann. Es bedeutet, dass vereinte Kräfte bessere Effekte erzielen als sie es einzeln könnten.

Der Bund von einem Ehepaar ist das beste Beispiel für Synergie. Gemeinsam können sich bei der Arbeit hervortun, eine Familie heranziehen, die Dinge zu Hause organisieren und für den HERRN arbeiten. Ihr Zusammenwirken ermöglicht ihnen effektiver zu sein, als wenn jeder es separat für sich versuchen würde.

Aber es gibt weit mehr im Zusammenhang mit Synergie, als dass dadurch eine reife Zusammenarbeit entsteht. Weil beide Parteien unterschiedlich und oft gegensätzlich sind, sehen und tun sie Dinge jeweils auf ihre eigene Art. Somit bringen sie in die Vereinigung ihre eigene Unverwechselbarkeit und ihre eigenen unterschiedlichen Sichtweisen ein.

So wie bei der Beziehung zwischen Eheleuten, sind Christen nicht dazu bestimmt, lediglich Klone von einander zu sein; denn jeder arbeitet unabhängig von den anderen. Wir sind unterschiedlich geschaffen worden.

Stellen wir uns dazu zwei Menschen vor, die verschiedener Meinung sind. Einer möchte chinesisch essen gehen, der andere mexikanisch. Aber sie haben nur ein einziges Autor, und ihre Zeit dafür ist knapp bemessen. Beide sind sehr willensstark und gehen nicht davon ab, ihre eigenen Bedürfnisse befriedigen zu wollen. Damit jeder von ihnen zu seinem Essen kommt, müssen sie eine kreative Lösung finden. Und dort beginnt Synergie: Nicht mit Einheit und Übereinstimmung, sondern mit einem Problem, mit Uneinigkeit, Unterschiedlichkeit und Gegensätzlichkeit. Synergie endet aber mit Einheit. Die Synergie geht verloren, wenn eine willensstarke Person auf ihren eigenen Weg beharrt oder die Kontrolle übernimmt.

Geistliche Autorität in der ehelichen Beziehung sollte die Form von Synergie, also von Zusammenwirken, annehmen. Ein Ehemann wäre ein Narr, wenn er die Vorteile, die er dadurch erlangt, ignorieren würde, nur weil er meint, die Kontrolle über seine Ehefrau haben zu müssen. Als Gott aus Adams Seite Eva schuf, zeigte Er auf, dass sie Adam gleichgestellt war, indem Er sie zu seiner Gehilfin machte, obwohl sie ein Gegenstück zu Adam war. Gott demonstrierte, dass sie dazu da war, um bei Adam einen Ausgleich zu schaffen.

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