Gedanken zur Offenbarung – Teil 60

Offenbarung Kapitel 11 – Teil 1

Kapitel 11 ist eine Fortsetzung der Vision aus Kapitel 10. Derselbe starke Engel gibt Johannes einen Stab, der als Messrute dient und gibt ihm den Auftrag, damit den Tempel Gottes auszumessen. Die Zeit, in der sich Gottes Ratschluss voll und ganz erfüllt, rückt immer näher, und es wird jetzt eine Messung vorgenommen, um festzulegen, in welchem Verhältnis das Volk Gottes zu seinem Gott steht.

Es geht hier um den neuen Tempel in Jerusalem, der während der 7-jährigen Trübsalzeit gebaut wird; denn es wird uns gesagt, dass der Vorhof für 42 Monate den Heiden übergeben worden ist und zwar für die Zeit unmittelbar bevor der Aufstellung des Gräuels der Verwüstung bis zur Wiederübernahme Jerusalems durch die Juden.

Die Präsenz der zwei Zeugen Gottes wird jetzt offensichtlich. Sie sind von Gott dazu ermächtigt, die Erde sooft sie wollen mit jeglicher Art von Plagen zu schlagen, die sie für nötig erachten. Das bringt großes Elend über die Völker der Welt, welche Gott gegenüber ungehorsam sind, bis ihr Verteidiger kommt, mit den beiden Zeugen Krieg führt und sie besiegt.

Bei diesem Verteidiger handelt es sich um das Tier, das aus dem bodenlosen Abgrund kommt: Der Antichrist. Nachdem er die zwei Zeugen bezwungen hat, wird die Welt ihn verherrlichen, und die Unbußfertigen werden sich vor lauter Freude gegenseitig Geschenke machen und meinen, dass die Probleme jetzt aus der Welt geschafft seien. Aber da werden sie sich gewaltig täuschen, denn 3 ½ Tage später werden die beiden Zeugen nämlich von Gott von den Toten auferweckt und in den Himmel entrückt. Das löst große Furcht aus bei allen, die das sehen, weil ihnen nun bewusst wird, dass Gottes Zorn jetzt erst recht über sie kommen wird.

Und dies geschieht auch sogleich, denn es bricht ein großes Erdeben aus, wobei ein Zehntel von Jerusalem zerstört wird. 7 000 Menschen kommen dabei zu Tode. Aber die Überlebenden bereuen ihre Sünden und geben dem Gott des Himmels die Ehre.

Aber da ertönt auch schon die 7. Posaune als Einleitung des dritten „Wehe“, das wiederum ein Gericht Gottes ist.

Das Kapitel endet mit einer Vorschattierung auf noch schlimmere Gerichte, die wegen der Bosheit der unbußfertigen Menschen über die Erde kommen.

Der neue Tempel in Jerusalem

Offenbarung Kapitel 11, Verse 1-2

Man gab mir dann ein Rohr, das einem Stabe (= Messstabe) glich, und gebot mir: »Mache dich auf und miss den Tempel Gottes nebst dem Brandopferaltar (oder: der Opferstätte) und den dort Anbetenden; 2doch den Vorhof außerhalb des Tempels tu hinaus (= lass unberücksichtigt) und miss ihn nicht mit; denn er ist den Heiden preisgegeben; die werden die heilige Stadt zweiundvierzig Monate lang zertreten.«

Bei dem Rohr, das Johannes nun übergeben wird, handelt es sich um eine schilfgrasähnliche Pflanzenart, die im Jordantal vorkam und bis zu 3-4 Meter hoch anwachsen konnte. Der Pflanzenstil dieses Gewächses war innen hohl und sehr leicht, aber dennoch fest genug, um ihn als Wanderstab, Schreibwerkzeug oder eben auch als Messlatte zu verwenden. In einer Vision, die der Prophet Hesekiel hatte, benutzte ein ihm erschienener Engel ebenfalls solch ein Schilfrohr, um damit den Tempel in Jerusalem im Tausendjährigen Reich zu vermessen. (Hes 40:3-43:17).

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