Gedanken zur Offenbarung – Teil 57

Offenbarung Kapitel 10 – Teil 1

Sowohl Kapitel 10 als auch Kapitel 11 sind eingeschoben und sagen nichts aus über die Auswirkungen der zweiten großen „Wehe“ des 6. Posaunengerichts, das erst bei Offbg 11:14 abgeschlossen ist. Von dem zweiten „Wehe“, welches in Offenbarung Kapitel 8 angekündigt worden war, wird uns in Kapitel 9 gesagt, dass dabei ein Drittel der unbußfertigen Menschen sterben und es wird uns die Erklärung gegeben, weshalb diese „Wehe“ überhaupt stattfinden. Kapitel 10 und Kapitel 11 beinhalten Aussagen im Hinblick auf Kapitel 12 und 13, die eine logische Schlussfolgerung zulassen, was die zwei Zeugen Gottes angeht, die aus dem Himmel auf die Erde herabkommen.

In Offenbarung Kapitel 10 wird uns zunächst ein starker Engel gezeigt, der auf die Erde kommt, dessen Antlitz wie die Sonne strahlt und dessen Füße wie Feuersäulen sind. Er hält ein aufgeschlagenes Büchlein in seiner Hand. Er brüllt laut wie ein Löwe, woraufhin 7 Donner ihre Stimmen erschallen lassen.

Als Johannes damit beginnen will, aufzuschreiben, was er da gehört hat, wird er davon abgehalten, weil diese Offenbarungen erst in der Zukunft enthüllt werden sollen.

Das Kapitel endet damit, dass dem Apostel gesagt wird, dass er dieses Büchlein nehmen und essen sollt. In seinem Mund schmeckt es zwar süß, aber in seinem Magen verursacht es Bitterkeit. Das muss so verstanden werden, dass es Johannes zwar erlaubt ist, Kenntnis über den Inhalt dieses Büchleins zu erlangen, aber dass er die Informationen, die darin enthalten sind, noch nicht enthüllen darf. Diese Aufgabe scheint den zwei Zeugen Gottes vorbehalten zu sein, die zu Beginn der 7-jährigen Trübsalzeit vom Himmel auf die Erde kommen und hier als die zwei Feuersäulen, also die Beine des starken Engels, dargestellt werden.

Dieser Einschub, der sich zwischen Offbg 10:1 und Offbg 11:14 erstreckt, machen Gottes Volk nach all den Schrecken, die ihm bisher im Buch der Offenbarung enthüllt worden sind, neuen Mut und verschafft ihm Trost, weil es nun erfährt, dass Gott es nicht vergessen hat, Er sich an Seinen Bund mit ihm erinnert und dass der gläubige Überrest Israels schlussendlich doch durch Jesus Christus den Sieg davontragen wird. ER hat nach wie vor alles unter Seiner Kontrolle und beschützt die Seinen. Darauf können sie sich zu 100% verlassen.

Der starke Engel

Offenbarung Kapitel 10, Vers 1

Hierauf sah ich einen anderen starken Engel (= einen Engelfürsten) aus dem Himmel herabkommen, der in eine Wolke gehüllt war; der Regenbogen (wölbte sich) über seinem Haupte, sein Antlitz sah wie die Sonne aus und seine Beine wie Feuersäulen.

Johannes hat hier eine neue Vision, was durch das Wort „Hierauf“ ausgedrückt wird. Wer ist dieser starke Engel oder Bote? In diesem und im nächsten Kapitel wird uns viel über ihn verraten.

Ein neuer starker Engel tritt hier nunmehr auf den Plan, der sich von den 7 Posaunenengeln deutlich unterscheidet. Die Parallele der Beschreibung dieses starken Engels mit der von Jesus Christus in Offbg 1:12-17 und die Tatsache, dass der Engel mit einer Wolke vom Himmel herabkommt, hat einige Ausleger dazu bewogen, Jesus Christus in ihm zu sehen. Auf den ersten Blick könnte man zwar meinen, dass es sich bei ihm um Jesus Christus handelt Doch aus dem Text geht ganz klar hervor, dass Johannes, Sein Lieblingsjünger, ihn nicht als solchen erkennt.

Der Auszug aus dem Artikel endet hier. Lesen Sie den gesamten Artikel als PDF.