Wird Assad in den nächsten Wochen gestürzt?

Quelle – 3. Januar 2012 von David Dolan

Da die Aufstände in Syrien unvermindert weitergehen, hat der israelische Verteidigungsminister Barak dem Komitee für Ausländische Angelegenheiten der Knesset am 2. Januar gesagt, dass der syrische Diktator, Bashar Assad, innerhalb weniger Wochen gestürzt sein wird.

Der alteingesessene israelische Führer und ehemaliger Armeeleiter sagte, da jetzt Tausende vom syrischen Militärpersonal zur mächtigen Anti-Regierungsopposition überwechseln, dies ein Zeichen dafür sei, dass das Ende der Assad-Familiendynastie gekommen sei, die seit den 70er Jahren an der Regierung ist. Barak fügte hinzu, dass diese Anarchie wahrscheinlich den Sturz des brutalen Regimes zur Folge hätte, sie aber leicht auf die Golan-Höhen überschwappen könnte, welche beim Sechs-Tage-Krieg von 1967 von den Israelischen Verteidigungskräften (IDF) eingenommen wurden. Er bestätige Presseberichte darüber, dass der Iran und die Hisbollah dem Assad-Regime bei seinem Kampf, an der Macht zu bleiben, unterstützen würden, was im Jahr 2011 über 5 000 Syrern das Leben gekostet hat, von denen die meisten Regierungsgegner gewesen sind.

Nach Verhängung von Wirtschaftssanktionen über das Assad-Regime hatte sich die Arabische Liga widerwillig dazu bereit erklärt, im Dezember 2011 Beobachter in dieses Problemland zu schicken. Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil Elaraby, sagte, die Beobachter würden noch vor Ort bleiben, um die heftigen Angriffe auf die Anti-Regime-Demonstranten, die zumeist sunnitische Muslime sind, wie eben auch die Bewohner der meisten Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga, zu stoppen.

In einem weiteren großen Zugeständnis hatte Bashar al-Assad Ende Dezember 2011 angeordnet, dass sich eine Sicherheitskräfte aus den meisten belagerten Städten und Gemeinden seines Landes, wo seit März 2011 Straßenschlachten wüten, zurückziehen. Presseberichten zufolge haben sich die militärischen Streitkräfte jedoch nur auf den Stadtrand dieser Städte und Gemeinden verlagert und könnten sehr schnell wieder zurückkehren.

Unterdessen berichtete eine mit dem Assad-Regime verlinkte Webseite, namens „Damas Post“ Anfang Januar 2012, dass der syrische Diktator bald seine Absicht verkünden wird, eine neue Regierung zu bilden, welche prominente Oppositionsmitglieder einschließt. In diesem Bericht heißt es weiter, dass Assad von erfahrenen Unterhändler der Regierung darüber informiert worden sei, dass ein ruhiges Treffen mit führenden Mitgliedern der sunnitischen Anti-Regierungs-Opposition stattgefunden hat. Dieses Treffen war zustande gekommen, nachdem Assad kontinuierlich öffentlich die unterdrückenden Aktionen seiner Armee gerechtfertigt hatte, welche größtenteils in den meisten arabischen Ländern und überall auf der Welt verurteilt werden.

Im Dezember 2011 hatten die russischen Führer ihre militärische Unterstützung für das bekämpfte Assad-Regime ausgeweitet, indem sie Marine-Streitkräfte am syrischen Hafen Tartus andocken ließen. Dies geschah, nachdem der Kreml 70 Yakhoni SSN-26-Raketen nach Damaskus geschickt hatte. Diese Raketen wurden entlang der syrischen Mittelmeerküste stationiert, wo das Assad-Regime gerade ein wachsames Auge auf die amerikanischen, britischen und anderen NATO-Marine-Streitkräfte hat, die regelmäßig auf der internationalen Wasserstraße zwischen Zypern und Syrien patrouillieren. Sowohl die USA als auch die EU haben Assad dazu aufgerufen, schnell von seinem Amt zurückzutreten.

In den israelischen Medien heißt es, dass die Lieferung des Kreml von über 3 Millionen schützenden Gesichtsmasken vom Dezember 2011 nach Syrien in Jerusalem eine neue Besorgnis ausgelöst hätte. Syrien ist dafür bekannt, dass es eines der weltweit größten Chemie-Waffenlager besitzt, das ursprünglich in den 70er Jahren mit der aktiven Hilfe der kommunistischen Sowjetunion aufgebaut worden ist. In der Vergangenheit hatte Bashar Assad darauf hingewiesen, dass er solche gefährlichen Waffen besitze und auch davon Gebrauch machen würde.

Kurz nachdem die Marine-Streitkräfte in Tartus angekommen waren, ist der syrische Vizepräsident, Farouk Al-Shara, zu einer Krisensitzung nach Moskau geflogen, offensichtlich mit der Absicht, sich in Russland noch mehr Hilfe zu holen, damit das unterdrückende syrische Regime an der Macht bleiben kann.

Das vor uns liegende Jahr 2012 scheint eines der dramatischsten zu werden, welches diese turbulente Region jemals erlebt hat. Diese scheinbare Realität sollte uns dazu veranlassen, uns an die Mahnung von König David zu erinnern und sie in die Tat umzusetzen.

Psalm 122, Vers 6

„Bittet für den Frieden Jerusalems! Es soll denen wohl gehen, die dich lieben!“